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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss
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Schrecksekunde und ließ den Pfeil abschwirren.
    Er jagte mit einem dünnen, giftigen Zischlaut durch die Luft. Nicholson drückte ab.
    Zu spät.
    Ich war schon wieder hinter der Steinfigur in Deckung gegangen, und der Pfeil war tief in Nicholsons Schulter gedrungen. Der Gangster zerrte daran und brach dabei in die Knie, überwältigt von Angst, Schwäche und Schmerz.
    Seine Pistole polterte zu Boden. Er faßte mit beiden Händen nach dem Pfeil. Seine Lippen stammelten Unverständliches. Die Augen waren ihm weit aus den Höhlungen getreten.
    »Sammy!« japste er ächzend. »Sammy, hilf mir doch!«
    Der Abstand von mir zu ihm betrug höchstens zwölf Yard. Ich setzte alles auf eine Karte und sprintete los. Nicholson hielt die Augen geschlossen. Offenbar glaubte er, daß sein Komplice herbeieilte.
    Ich bückte mich nach der Waffe und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ich die Pistole in der Hand hielt. Nicholson lag auf dem Rücken. Der Pfeil ragte steil in die Höhe. Seine Wunde blutete stark. Er öffnete die Augen. Sie waren voller Angst. »Helfen Sie mir, verdammt noch mal!« stammelte er. »Tun Sie doch etwas…«
    »Ich rufe einen Arzt«, sagte ich. »Sie dürfen sich nicht bewegen!«
    Nicholson faßte erneut nach dem Pfeil. Mit einem Ruck riß er ihn heraus. Dann fiel er in sich zusammen. Die Wunde blutete noch stärker als vorher. Ich hörte rasche Schritte.
    Der Schläger nahm einen Stellungswechsel vor. Er schien fest entschlossen zu sein, die Situation doch noch in den Griff zu bekommen. Ich näherte mich dem Ausgang langsamer, als es Nicholsons Zustand erforderte. Es war einfach ein Gebot der Vorsicht.
    Eine Tür klappte zu.
    Der Schläger war mir zuvorgekommen. Er hatte den Lagerraum vor mir verlassen und den einzigen Zugang zum Office fest verschlossen.
    Ich hämmerte mit den Fäusten dagegen. »Aufmachen, Sammy! Ihr Freund braucht dringend einen Arzt! Wollen Sie, daß er verblutet?«
    Im Office blieb alles ruhig.
    Ich warf mich mit der Schulter gegen die Türfüllung. Schon nach dem zweiten Versuch merkte ich, daß es unmöglich war, die solide Tür auf diese Weise zu knacken. Ich riskierte zwei Patronen, um das Schloß zu sprengen, aber auch das brachte keinen Erfolg.
    Ich ging zurück zu Nicholson.
    Er hatte inzwischen das Bewußtsein verloren. Ich streifte seine Jacke ab und riß sein Hemd in Fetzen. Dann zog ich mein Smokingjackett und das Oberhemd aus. Mit wenigen Handgriffen hatte ich das gute Stück in passende Streifen zerlegt. Ich benutzte sie, um Nicholson einen Notverband zu verpassen. Dann legte ich den Mann behutsam auf die Seite. .
    Ich ging zurück an die Tür und hörte, wie der Schläger telefonierte.
    Es gab keinen Zweifel, daß er mit Porter sprach und Verstärkung anforderte. Ich hastete durch das Lager und suchte mir die kräftigste Lanze aus.
    In diesem Moment verlöschte das Licht.
    Der Schläger hatte sich einen simplen, aber sehr wirkungsvollen Gag einfallen lassen, um das Rennen gegen die Uhr für sich und sein Syndikat entscheiden KU können.
    Ich tastete mich, in der Rechten die Pistole und in der Linken die Lanze, zur Tür vor. Wiederholt stieß ich mit dem Schienbein gegen eine Kiste.
    Das Lager hatte keine klaren Materialgruppierungen. Es gab weder gerade Durchgänge noch quadratische Aufteilungen. Alles stand kreuz und quer durcheinander. Unter diesen Umständen war es nahezu unmöglich, in der totalen Finsternis die Orientierung zu behalten. Plötzlich stand ich an einer Wand. Ich schob die Pistole in die Gesäßtasche und erfaßte die Lanze mit beiden Händen. Als ich eine Tür ertastet hatte, legte ich los wie ein mittelalterlicher Landsknecht.
    Um das Schloß herum wurde es hell. Noch ein Stoß und noch ein Stoß, dann war es soweit. Ich blickte durch das entstandene Loch in das Office.
    Der Schläger war nicht zu sehen.
    Möglicherweise hatte er sich links oder rechts von der Tür flach gegen die Wand gepreßt.
    »He, Sammy?« rief ich. Er war genau der Typ, der in einer solchen Situation mit einem Fluch antworten würde, aber in dem Office blieb alles still.
    Ich nahm die Pistole in die rechte Hand. Erst dann griff ich mit der linken durch die Türöffnung.
    Meine Finger erfaßten den auf der Innenseite steckenden Schlüssel. Ich wollte ihn herum drehen, aber genau in diesem Augenblick packten mich die kräftigen, festen Hände des Schlägers. Er hatte nur auf diesen Moment gelauert.
    Der Schläger riß meinen Arm mit voller Wucht nach unten und drückte
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