Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss
Autoren:
Vom Netzwerk:
Bursche namens Montresi. Ich kenne ihn. Er ist Revierdetektiv im Einundsiebzigsten. Natürlich legte ich sofort wieder auf.«
    »Na, also!« meinte McGuire erleichtert. »Sie haben das Girl inzwischen gefunden! Das beweist doch, daß ich die Wahrheit sage!«
    »Sie haben ein totes Girl gefunden«, sagte Porter. »Aber nicht Rita Colby. Das ermordete Mädchen heißt Linda Bennet. Du hast die Falsche erwischt, McGuire!«
    ***
    McGuire brauchte fünf Sekunden Zeit für eine Erwiderung. »Die Falsche?« echote er. »Das ist doch verrückt, Henry! Sie entsprach genau der Beschreibung und dem Foto. Hellblond, schlank, blauäugig, attraktiv. Es stimmte alles.«
    »Alles, bis auf den Namen«, sagte Porter kühl. »Du hast gepfuscht, McGuire. Die zweitausend Dollar kannst du in den Wind schreiben.«
    Es klickte in der Leitung. Porter hatte aufgelegt.
    McGuire fühlte sich schuldlos. Das Girl, das ihm die Tür geöffnet hatte, war dem Mädchen auf dem Amateurbildchen täuschend ähnlich gewesen.
    Linda Bennet? Wer, zum Teufel, war sie überhaupt? Und was hatte sie allein zur Mittagszeit in Rita Colbys Wohnung gemacht?
    McGuire verstand es nicht. Er begriff nur, daß etwas schiefgegangen war und daß er nun, statt zweitausend Dollar zu kassieren, auf die Summe verzichten mußte.
    McGuire wurde plötzlich wütend. Wie die meisten Killer war er sehr empfindlich, wenn es um seine eigene Person ging. Er fühlte sich von Porter betrogen.
    McGuire blätterte im Telefonbuch. Er fand Rita Colbys Nummer und wählte sie. Eine dunkle, angenehme Mädchen-Stimme meldete sich. »Rita Colby.«
    »Sind Sie allein?«
    »N… nein«, erwiderte das Girl gedehnt. »Wer ist am Apparat?«
    McGuire begriff, daß die Polizei noch immer in Rita Colbys Wohnung war.
    »Einer, der es gut mit Ihnen meint!« behauptete er. »Ist es richtig, daß Ihre Freundin erschossen wurde?«
    Rita Colby zögerte mit der Antwort. McGuire hörte im Hintergrund Getuschel. Jetzt mußte er schnell handeln. Er durfte den Polypen keine Chance geben, die Nummer des Anrufers zu ermitteln. »Nehmen Sie sich in acht!« zischte er. »Die Kugeln, die Linda Bennet trafen, waren für Sie bestimmt! Fordern Sie Polizeischutz an, sonst wandern Sie ins Jenseits!«
    Er legte rasch auf.
    Rita Colby würde zweifelsohne Polizeischutz bekommen. Wenn Porter das Girl trotzdem und noch immer zu erle- + digen wünschte, mußte er einen Top-Spezialisten engagieren. McGuire grinste. Er hielt sich für einen der tüchtigsten Killer in der Branche. Porter würde sich gewiß schon bald entschuldigen und mit einer Neuauflage des Mordbefehls aufkreuzen!
    In diesem Moment klingelte es.
    McGuire blickte verdutzt auf die Uhr. Er erwartete keinen Besuch.
    Es klingelte noch einmal. McGuire nahm einen letzten Schluck Whisky aus seinem Glas, dann stellte er es ab und verließ das Zimmer.
    Er öffnete die Wohnungstür.
    Vor ihm stand ein gedrungener, etwa vierzigjähriger Mann. Der Fremde hatte ein rundes, glattrasiertes Gesicht.
    McGuire beschloß, auf der Hut zu sein. Der Fremde grinste verbindlich und öffnete seinen kleinen schwarzen Handkoffer. »Ich bin in der Lage, Ihnen eine einmalige Sache zu demonstrieren — einen Knüller von Format!« sagte er.
    »Kein Bedarf!« meinte McGuire. Er warf die Tür zu, aber sie fiel nicht ins Schloß. Der Fremde hatte blitzschnell seinen Fuß dazwischen gestellt. Noch ehe McGuire in der Lage war, sich von seiner Überraschung zu erholen, hielt der Mann eine kleine runde Dose in der Hand. »Sie müssen sich das einmal ansehen, Mister!« sagte er grinsend.
    McGuire stieß empört die Luft aus und atmete dann tief ein. Das war sein Fehler. Ein dunkelgrauer Spraynebel schoß mitten hinein in seinen geöffneten Mund und in sein jähes Erschrecken.
    McGuire griff sich an den Hals. Er merkte, daß er plötzlich keine Luft bekam. Seine Hand fuhr hoch. Er wollte die Bernadelli aus der Schulterhalfter reißen, aber sein Arm fiel kraftlos zurück.
    Fast gleichzeitig knickten seine Beine unter dem Körper weg. McGuire brach zusammen und verlor das Bewußtsein.
    Der Mann mit dem Köfferchen hob zufrieden das Kinn, als er den dumpfen Fall hörte. Er legte die Dose in den Koffer zurück und steckte sich eine Zigarette an. Eine ältere Frau kam die Treppen heraufgekeucht. Sie war mit zwei großen Einkaufstüten beladen. Der Mann huschte zu McGuires Wohnungstür zurück und schloß sie bis auf einen winzigen Spalt. Als die Frau an ihm vorüberging, wandte er ihr den Rücken zu. Eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher