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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss
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Stunde X vorbereitet war. Ich habe mir einen Fluchtweg offengehalten. Sie sind nicht in der Lage, diese Flucht zu verhindern.«
    Porter machte ein paar Züge aus der Zigarre. Ich versuchte zu erkennen, wer hinter den Stahlplatten stand, aber die Sehschlitze waren zu schmal, um Einzelheiten zu erkennen.
    »Lassen Sie mich Ihnen meine Anerkennung aussprechen, Cotton«, fuhr Porter fort. »Sie haben gute Arbeit geleistet. Ich wünschte, ich hätte ein paar Männer Ihres Zuschnittes in meinem Team. Statt dessen mußte ich immer wieder Nieten beschäftigen… Versager vom Schlage eines Sammy Ronder, eines Don Nicholson und eines Gerry Flint. Trotzdem hätte es nicht zu dieser Katastrophe kommen können, wenn ich das Prinzip beachtet hätte, daß man ein Girl niemals in seine Geheimnisse einweihen darf. Ich bin dafür bestraft worden.«
    »Können wir jetzt gehen?« fragte ich. »Den Rest erledigen wir in der Dienststelle. Ihre Unterschrift auf dem Protokoll wird sich ganz ausgezeichnet machen!«
    Porter lachte kurz. »Geben Sie es auf, Cotton. Sie wissen, daß Sie verloren haben! Ich brauche nur die Hand zu heben oder ein Wort zu sagen, und die beiden Repetiergewehre beginnen zu husten! Für Sie und Ihren Freund Phil Decker wäre es ein absolut tödlicher Husten!«
    »Und was wäre dann?« fragte ich.
    »Oh, es wäre mir zumindest nicht unangenehm«, meinte Porter. »Aber machen wir jetzt Schluß mit diesem Hickhack, Cotton. Es wird Zeit, daß ich mich zurückziehe. Mein Weg ist kurz und genau vorgezeichnet. Sie werden mich gleich durch das Fenster steigen sehen. Über den Dachgarten und zwei weitere Dächer werde ich in ein Haus gelangen, das von Ihren Leuten weder bewacht noch umstellt ist. Von dort werde ich verschwinden, auf Nimmerwiedersehen. Ich muß Sie warnen! Versuchen Sie bitte nicht, mich aufzuhalten. Es wäre Ihr sicherer Tod!«
    Henry Philipp Porter erhob sich. »Ich überlasse es Ihnen, zu vermuten, wohin ich mich wenden werde«, fuhr er spöttisch fort. »Die Schweiz? Südamerika? Australien vielleicht? In Sydney ist eine Menge los, habe ich mir sagen lassen. Die Welt ist groß und reizvoll. Ich habe mir ein paar Millionen Dollar auf die Seite gebracht. Sie liegen in ausländischen Banken und warten nur darauf, von mir abgehoben zu werden. Das Geld wird mir einen schönen Lebensabend ermöglichen. Daran können weder Sie noch Ihre Revolver etwas ändern!«
    Was dann geschah, ließ sich nur deshalb machen, weil Phil und ich aufeinander eingearbeitet waren, weil wir fast schon gegenseitig unsere Gedanken lesen konnten und intuitiv im richtigen Augenblick die nutzbringendste Aktion in Szene zu setzen vermochten.
    Ein kleiner Blickwechsel genügte. Porter kriegte ihn mit. »Meine Her-' ren…!« begann er warnend.
    Weiter kam er nicht.
    In der nächsten Sekunde hechteten Phil und ich auf die Buchwand zu. Wir jumpten einfach in den toten Winkel. Zwei Schüsse peitschten durch das Zimmer.
    Die beiden Kugeln klatschten hart und trocken in die gegenüberliegende Wand.
    Die Schützen mit ihrem begrenzten Aktionsradius hatten einfach nicht die Möglichkeit, uns neu anzuvisieren. Phil und ich waren erfolgreich aus ihrem Blick- und Schußfeld getaucht.
    Wir hockten uns mit dem Rücken zur Wand auf den Parkettboden. Henry Philipp Porter stand neben seinem kostbaren Schreibtisch. Er wirkte völlig konsterniert. Mit der Zunge beleckte er sich seine trocken gewordenen Lippen.
    Phil und ich behielten Porter scharf im Auge.
    Ihn und unsere Umgebung.
    Vielleicht erwarteten uns noch weitere Überraschungen! Aber Porters aschgraues Gesicht deutete bereits an, daß er am Ende seines Lateins war.
    Draußen war es plötzlich merkwürdig still geworden.
    Man hörte weder Musik noch andere Geräusche.
    Hatten die Gäste, von den beiden Schüssen erschreckt, die Flucht ergriffen?
    Direkt über mir ragte einer der Gewehrläufe drohend in den Raum. Ich richtete mich aut und umfaßte den Lauf mit der linken Hand.
    Er ließ sich widerstandslos hin und her bewegen. Ich warf einen Blick in die Sehschlitze und stellte fest, daß der Schütze nicht mehr hinter der Stahlplatte stand.
    Phil machte das gleiche Manöver.
    »Die Burschen sind abgehauen!« sagte er dann. »Wahrscheinlich hatten sie Angst, wir könnten ihnen den Fluchtweg abschneiden!«
    Porter setzte sich an den Schreibtisch.
    Es geschah ziemlich abrupt und sah beinahe so aus, als risse ihm eine unsichtbare Hand die Beine unter dem Körper weg. Er war am Ende — und er wußte
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