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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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ihnen die Sache nicht. Sie hatten in den letzten zwei Tagen drei Mörder gefaßt. Jedesmal wenige Stunden nach der Tatzeit.
    Erst den von Richard Cole, dann den von Bill Cleamer und schließlich auch noch Slim Service, der einen Rauschgifthändler in Chinatown ermordet haben sollte.
    In allen drei Fällen war die Art der Verbrechen die gleiche. Jedesmal war auch der Täter gefilmt worden. So glatt die Ermittlungen auch aussahen, irgend etwas ging nicht mit rechten Dingen zu.
    Unsere G-men zerbrachen sich darüber den Kopf. Die Männer aber, die in dem kleinen Haus an der Ecke sechzehnte Straße — Eighth Avenue zusammengekommen waren, wußten genau, wie diese Verbrechen vor sich gegangen waren.
    Die hatten ganz andere Sorgen, nämlich ihre nächsten Morde.
    »Damned«, schimpfte der Satan. »Es wird doch wohl möglich sein, irgendwo in den Staaten diesen Patterson zu finden! Ihr wißt, solange wir den Kerl nicht haben, bedeutet das eine große Gefahr für unser Unternehmen.«
    Daniel Boyer sagte seinen Männern nichts Neues. Sie kannten Patterson vielleicht besser als er selbst. Schließlich war Patterson der Gründer des Rauschgiftsyndikats gewesen und von Daniel Boyer ausgebootet worden.
    »In New York ist er auf keinen Fall«, meldete sich Henk Hollogan zu Wort. »Wir kontrollieren hier alle Kneipen und Unterschlupfe. Schließlich muß sich Patterson wegen einiger Dinge auch vor der Polizei verstecken und nicht nur vor uns.«
    Boyer nickte. Er las die genauen Berichte, die seine Mitarbeiter über die letzten Tage verfaßt hatten. »Die G-men Decker und Dillaggio sind mir etwas zu emsig«, sagte er. »Wir sollten ihnen einen Denkzettel verpassen.«
    »Bloß nicht, bloß nicht«, stotterte Happy Kelly, der Revolvermann, hervor.
    c
    »Seitdem wir das mit Bill Cleamer gemacht haben, gleicht New York einem Wespennest. Sämtliche G-men und die meisten Stadtpolizisten sind im Einsatz. Sie haben .sich geschworen, die Hintergründe dieser Tat herauszubekommen.«
    Daniel Boyer hieß mit Recht der Satan. Jetzt grinste er seine Leute heimtückisch an.
    »Ihr wißt doch, daß wir noch Pat Sorrente erledigen müssen«, sagte er langsam.
    »Sollen wir uns ausgerechnet zu dieser unruhigen Zeit mit der Mafia anlegen?« wagte Henk Hollogan einzuwerfen.
    Der Satan tat die Worte mit einer lässigen Handbewegung ab. »Ich habe der Mafia mitgeteilt, daß sie sich aus dem Rauschgift- und Mordgeschäft heraushalten soll. Dafür kümmern wir uns auch nicht um anderer Leute Sachen. Dieser Sorrente hat trotzdem Heroin verkauft. Also muß er erledigt werden!«
    »Und wie?«
    »So wie immer. Nur, daß wir diesmal keinen Vorbestraften nehmen, sondern diesen… wie heißt er denn gleich… diesen Steve Dillaggio!«
    ***
    Seit mehr als vier Stunden saß mein Freund Phil Decker bereits in dem Restaurant des Kennedy Airports. Er trank einen Kaffee nach dem anderen und versuchte, die Kellner nicht aus den Augen Zu verlieren.
    Drei von ihnen sollten Rauschgiftverteiler sein. Diese Information hatte Phil von mir bekommen.
    Drei von siebenundvierzig!
    Phils Augen brannten vor Anstrengung. Sorgfältig prägte er sich jede Einzelheit, jede Bewegung der Männer ein. Dann schließlich, nach Stunden, war es soweit. Er hatte drei Kellner gefunden, die ihren Gästen wiederholt etwas zugesteckt hatten.
    Mehr wußte Phil nicht. Nur, daß jetzt in ein paar Minuten Schichtwechsel sein würde.
    Endlich rückte die Ablösung heran. Phils Kellner verschwanden in den Umkleidekabinen.
    Mein Freund bezahlte seinen Kaffee und steuerte auf den Geschäftsführer des Restaurants zu.
    »Phil Decker, Special Agent des FBI New York«, sagte er mit einer Stimme, die verriet, daß er schon mehr als vierundzwanzig Stunden auf den Beinen war.
    Er hielt dem schwarzbefrackten Mann seinen Dienstausweis hin und fragte höflich: »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich die Umkleidekabinen Ihrer Kellner einmal etwas unter die Lupe nehme?«
    Der Empfangschef schnaubte indigniert auf, aber er hatte keine Einwände. Wenigstens sagte er nichts und nickte nur stumm mit dem Kopf.
    Zufrieden trabte Phil los.
    Er fand die Namen der drei Kellner, die er sich notiert hatte, auf einem Türschild wieder. Es war die Umkleidekabine, die ganz am Ende des Flurs, direkt neben dem Fenster, lag.
    Phil wartete einen Augenblick vor der Tür. Als er nichts hörte, klopfte er.
    In dem Raum hinter der Tür rührte sich nichts. Aber mein Freund hatte das dumme Gefühl, beobachtet zu werden. Instinktiv trat er
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