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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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erste.
    Dann wartete ich. Nichts rührte sich. In einer Hand hielt ich meine letzte Dynamitstange, in der anderen mein F euerzeug.
    Ich wartete ungefähr eine Minute. Noch immer geschah nichts. Die Zeit zerrte an meinen Nerven. Was war geschehen?
    Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich steckte den Kopf aus der Hütte heraus und glaubte für einen Augenblick meinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Die Gangster lagen keuchend am Boden. Der Sand war ihnen in Augen, Nasen und Mund gedrungen.
    Das war meine Chance. Mit einem Satz war ich aus der Hütte heraus. Ich war gerade bei dem Killer des Satans angelangt, als der Bursche taumelnd und keuchend wieder auf die Beine kam.
    Jetzt gab ich ihm nicht die geringste Chance. Meine rechte Faust schoß vor und landete genau auf der Kinnspitze des Verbrechers.
    Mit einem leisen Aufstöhnen legte sich der Bursche wieder zurück in den Sand.
    Mehr Schwierigkeiten hatte ich mit Daniel Boyer.
    Der Satan hatte zwar seine Pistole irgendwo am Boden verloren, aber das beidseitig geschliffene Stilett, das er jetzt aus der Tasche zog, wirkte alles andere als harmlos.
    Der Gangsterboß stand wieder sicher auf den Beinen und kam langsam auf mich zu.
    »Wie du siehst, Cotton«, grinste er höhnisch, »ich habe die Schatten, die deine Dienststelle hinter mir herhetzte, ganz einfach abgeschüttelt. Ich entkomme jedem! Jetzt mache ich dich fertig, und dann folge ich Ling Wang Cole ips Ausland.«
    Ich steppte einen Schritt zurück. Es ging jetzt darum, Zeit zu gewinnen.
    »Niemals kannst du mit Ling Wang Cole entkommen, Satan«, sagte ich laut und deutlich. Ich wunderte mich selbst, daß meine Stimme nicht belegter klang. »Dein eigener Killer hat sie erschossen!«
    In Boyers Augen trat ein gefährliches Funkeln. »Du lügst, Cotton! Du lügst, weil du glaubst, dir damit einen Vorteil verschaffen zu können!«
    »Warum sollte ich. Ich holte Ling Wang Cole am Kennedy Airport ab. Einer deiner Leute überrumpelte mich und erschoß deine Halbschwester, als es zu einer Auseinandersetzung kam!«
    Hatte ich bis zu diesem Augenblick noch gedacht, der Satan könnte irgendeine menschliche Regung zeigen, belehrte er mich jetzt eines Besseren.
    »Okay«, brummte er. »Ich brauche jetzt also nur noch dich zu erledigen und habe dann die ganze Beute für mich allein. Ich teile sowieso nicht sehr gern.«
    Der Satan hatte sein letztes Wort noch nicht ganz ausgesprochen, als er mit einem jähen Satz auf mich zuhechtete. Ich wich mit dem Oberkörper aus und erwischte seinen Messerarm.
    Mit einem Ruck drehte ich ihn herum und konnte ihm die Waffe entwinden.
    Aber der Gangster war noch nicht geschlagen. Er zog sein Knie hoch und knallte es mir mit voller Wucht in den Magen.
    Für einen Augenblick knickte ich zusammen. Der Schmerz fraß sich wie Feuer durch meinen Körper.
    Ich hätte mich am liebsten fallen lassen, aber ich wußte, daß es jetzt um alles ging. Schmerzend landete eine trockene Gerade in meiner Herzgrube.
    Ich kämpfte wie selten in meinem Leben. Wir standen ohne Deckung voreinander. Jeder war nur von dem Wunsch besessen, den anderen zu besiegen.
    Wir hörten nicht die Polizeisirenen, wir hörten auch nicht die Schritte meiner Kollegen, die sich rasch näherten. Wir schlugen.
    Mein Körper hatte schon längst jedes Schmerzempfinden verloren.
    Der Satan trommelte systematisch auf meinen Oberkörper. Er versuchte, mir den letzten Rest Luft aus den Lungen zu schlagen.
    »Halt«, hörte ich es plötzlich neben mir. Jemand hielt meine Hand fest. Gleichzeitig sah ich zwei meiner Kollegen den Gangster abführen. Auch um den noch immer bewußtlosen Killer kümmerte man sich.
    Phil war es, der neben mir stand und mich jetzt stützte. »Na, Alter!« sagte er leise. »Hast du wieder einmal die letzte Runde gewonnen?«
    Ich nickte nur schwach. Irgendwie fühlte ich mich leer und hohl. Der Kampf war vorbei, einem Gangsterboß war das Handwerk gelegt worden.
    Es war kein Triumph, den ich verspürte, es war lediglich das Gefühl, meine Pflicht getan zu haben.
    Ich wandte mich an Mr. High: »Sprechen Sie die Verhaftungsformel, Chef. Dieser Mann ist der Satan. Leiter eines Rauschgiftsyndikats, Anführer einer Mordorganisation, die alle Konkurrenten des Syndikats beseitigte.«
    Mr. High nickte und sprach in beiden Fällen die Verhaftungsformeln aus.
    Phil blickte in die Runde. Er sah die Spuren der Dynamitexplosionen.
    »Scheint ja ein ganz netter Zauber gewesen zu sein«, stellte er grinsend fest.
    »Ich kann
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