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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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Vielleicht können wir ihn für unseren Plan gebrauchen.«
    Der Mann, der auf den Namen Patterson hörte, überlegte einen Augenblick. »Gar nicht so schlecht. Ich werde mir den Burschen einmal genau unter die Lupe nehmen. Schließlich brennt uns die Zeit unter den Nägeln.«
    Der Lederhäutige kam auf mich zugeschlurft. »Ich heiße Lucky Orvieto. Und du?«
    Freundlich lächelnd nannte ich ihm meinen Namen. »Okay, Cotton«, nickte Orvieto. »Der Boß will dich sprechen. Los, komm!«
    Ich ging hinter ihm her bis zu Patterson. Der Boß der Rauschgiftsüchtigen musterte mich durchdringend. Er konnte nicht wissen, daß der fiebrige Glanz meiner Augen von Bellergaltropfen her-I
    rührte, und hielt mich tatsächlich für süchtig.
    »Sind Sie auf Nahkampf geschult, Cotton?« war seine erste Frage.
    Ich nickte bestätigend.
    »Okay, wenn du willst, kannst du in unserem Verein mitmachen. Wir brauchen noch einen Spezialisten.«
    »Wozu?« wollte ich wissen.
    »Du weißt, daß der gesamte Heroinhandel New Yorks mittlerweile in den Händen des ,Satans' liegt?«
    Ich nickte wieder. Wahrscheinlich war das eine Sache, die jeder Süchtige wissen mußte. Bisher hatten wir aber im FBI davon keine Ahnung gehabt.
    »Ich weiß nur nicht, wer der Satan überhaupt ist«, brummte ich noch hinzu.
    Patterson grinste. »Der Satan ist niemand anders als Daniel Boyer. Er und seine Gang haben hier alle Fäden in der Hand.«
    »Mist«, meinte ich diesmal aufrichtig.
    »Richtig«, stimmte mir Patterson zu. »Aber wir werden das ändern. Wenn du uns hilfst, bekommst du jede Menge Heroin, die du nur haben willst.«
    »Was soll ich machen?«
    »In der nächsten Nacht brechen wir hier alle aus«, verkündete Patterson, als sei es die natürlichste Sache der Welt. »Ich habe ein Haus, in dem wir alle Unterkommen können. Die Polizei ahnt nie, daß wir ausgerechnet dort sitzen werden.«
    »Und weiter?« fragte ich gespannt.
    »Kannst du dir eine Waffe besorgen?«
    »Natürlich.«
    »Ich kenne dje Hauptverteiler des Satans. Sie wirst du ermorden. Auf diese Art und Weise bekommen wir die Herrschaft über das Syndikat!«
    Zwei, drei Sekunden starrte ich den Mann, der von mehrfachen Morden so gleichmütig redete wie andere Leute über die allgemeine Wetterlage, fassungslos an. Dann hatte ich mich wieder gefangen.
    »Warum bekommen wir dann das Syndikat in die Hände?« wollte ich wissen.
    Patterson lächelte. Es schmeichelte ihm offensichtlich, jemanden zu sprechen, der sich für seinen raffinierten Plan interessierte.
    »Unsere Methode ist ziemlich einfach«, dozierte der Anführer der Süchtigen. »Wir beseitigen die Hauptverteiler des Syndikats und verstopfen damit den Weg zu den kleinen Lieferanten. Auf diese Art und Weise bleibt der Satan auf seinem Stoff sitzen. Der nächste Schritt ist der Kontakt zur Führungsspitze. Wenn wir die ebenfalls beseitigt haben, gehört das Syndikat uns!«
    Pattersons Naivität grenzte entweder an Selbstmord, oder er wußte über den Satan mehr, als ich überhaupt nur ahnen konnte.
    Als der Boß der Rauschgiftsüchtigen weitersprach, klang seine Stimme so weich wie Samt.
    »Sehen Sie, Cotton«, sagte er freundlich. »Als Sie zu uns stießen, war unser Verein eigentlich schon komplett. Uns fehlte nur noch ein Spezialist.«
    »Ein Spezialist wofür?«
    »Für Morde«, sagte Patterson freundlich.
    Einen Augenblick hielt ich nun doch den Atem an. So kaltblütig wie diesen Mann hatte ich noch nie jemanden von einem Mordauftrag sprechen hören. Ich bemühte mich, so kaltschnäuzig wie möglich zu reagieren.
    »Wieviel Verteiler hat der Satan?«
    »Nur fünf«, meinte Patterson. Das Bedauern in seiner Stimme, daß ich eigentlich recht wenig zu tun hatte, war einfach nicht zu überhören.
    ***
    Sie hatten Bill Cleamer genau in dem Augenblick ermordet, als Ling Wang Cole mit Mr. High sprach und sich bei ihm über das Verhalten unseres Kollegen beschwerte. Sie hatten an alles gedacht. Bill Cleamer war mit einer »Filmkamera« ermordet worden, ein gutbeleumdeter Reporter hatte die ganze Szene aufgenommen, und genauso wie im Fall Cole hatten unsere Leute schon den Mann verhaftet, der auf den Fotos zu sehen war.
    Er hieß Leffty Donnegan und stand im Verdacht, schon seit längerer Zeit ein Rauschgiftschieber zu sein.
    Das gestand er auch in seiner ersten Vernehmung. Die Quelle, aus der er seine Ware bezog, war versiegt. Sie hieß Robert Cole!
    Meine Kollegen fahndeten pausenlos nach den Hintergründen dieses Falls.
    Irgendwie gefiel
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