Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
Autoren:
Vom Netzwerk:
einen Schritt zur Seite und drehte sich herum.
    Genau in diesem Augenblick schwirrte etwas in der Luft, und dann gab es auch schon ein klatschendes Geräusch an der Tür.
    Als Phil sich umschaute, sah er ein Messer genau dort in der Türfüllung stecken, wo den Bruchteil einer Sekunde vorher noch sein Körper gewesen war.
    Mein Freund riß blitzschnell den Revolver aus der Schulterhalfter und hechtete zum Fenster. Vorsichtig steckte er den Kopf hinaus.
    Phil sah nichts. Dafür hörte er aber das Aufdröhnen eines schweren Automotors.'Dann schoß irgendwo in der Nähe ein Auto mit laut quietschenden Reifen davon.
    Mein Freund zuckte mit den Schultern. Es hatte keinen Zweck, jemanden zu verfolgen, von dem man noch nicht einmal die geringste Ahnung hatte, wie er wohl aussehen konnte.
    »Sicher ist sicher«, murmelte er und schloß erst einmal das Fenster. Er war kein großer Anhänger von Wurfmessern, besonders dann nicht, wenn sie zu offensichtlich seinem Rücken zugedacht waren.
    Dann zog er ein Taschentuch hervor und faßte damit vorsichtig die Wurfwaffe an.
    Das Messer mußte aus unmittelbarer Fensternähe und mit enormer Kraft geworfen worden sein. Es steckte tief im Holz und war so scharf wie eine Rasierklinge.
    Sorgfältig zog Phil das Mordinstrument heraus. Er würde es bei uns im Labor auf Prints und andere Hinweise untersuchen lassen.
    Als sich nach nochmaligem Klopfen gegen die Tür niemand meldete, drückte Phil die Klinke herunter und trat in die Umkleidekabine.
    Für den winzigen Bruchteil einer Sekunde blieb mein Freund regungslos stehen.
    Er starrte auf das gleiche Messer, das er soeben aus dem Türrahmen gezogen hatte.
    Nur steckte es diesmal nicht im Holz, sondern in der Brust eines Mannes, der mit ausgestreckten Armen und gebrochenen Augen auf dem Boden der Umkleidekabine lag.
    Phil erkannte den Mann sofort. Er hieß Stanley und war einer der drei Kellner, deren Namen Phil sich notiert hatte, weil sie ihm aufgefallen waren.
    Ein weiterer Schritt in den Raum übei'zeugte meinen Freund endgültig davon, daß er zu spät gekommen war. Der Mörder konnte einen Vorsprung von höchstens fünf Minuten haben. Länger war der Kellner auf keinen Fall tot.
    Bevor er zum Telefon ging, stülpte Phil gich Handschuhe über. Dann wählte er die Nummer der Mordkommission II von Manhattan East. Lieutenant Harry Easton hatte wieder einmal Nachtdienst. Harry versprach sofort, mit seinem Mitarbeiterstab vorbeizukommen.
    Phil gab noch schnell seine vorgeschriebene Meldung an unser Distriktbüro durch, dann suchte er die Schränke nach Rauschgift ab. Es dauerte eine Viertelstunde, und er fand nichts.
    Schließlich durchsuchte er die Kleidung des Ermordeten. Nach genau zwei Minuten hatte er endlich, wonach er gesucht hatte: Heroin!
    »Die richtige Adresse war es auf alle Fälle«, knurrte Phil vor sich hin. »Ich schätze nur, daß ich keine Antwort mehr auf meine Fragen erhalten werde.«
    »Stimmt. Tote reden höchst selten«, sagte Lieutenant Easton gallig von der Tür her.
    Gleichzeitig stapfte er in den Raum. Ihm folgten die Spezialisten von der Spurensicherung der City Police.
    ***
    Der Abend war gekommen. Trotz aller Sorgfalt der anderen Mitinsassen dieser Anstalt war es mir gelungen, aus dem Untersuchungszimmer des Arztes ein Dienstgespräch zu führen.
    Ich hatte alles organisiert. Ich wußte jede Einzelheit ihres Fluchtplanes und hatte es so eingerichtet, daß das FBI eine wichtige Rolle bei dieser Partie spielte.
    Genau um Mitternacht lag eine Leiter am Fenster des Gemeinschaftsraumes.
    Genau um Mitternacht war es auch, als ich den Rauschgiftsüchtiger! versprach, einen Wagen zu organisieren, mit dem wir unerkannt entkommen konnten.
    Zehn Minuten, nachdem ich durch das Fenster der Anstalt geklettert war, meldete ich mich zurück. Die meisten Süchtigen standen zu diesem Zeitpunkt bereits am Fuße der Leiter.
    »Hast du einen Wagen?« fragte mich Patterson.
    »Natürlich«, brummte ich und sah zu, wie die letzten Männer behende über die Leiter zum Boden kletterten.
    »Wo steht das Ding?« wollte der Anführer der Rauschgiftsüchtigen wissen.
    Ich wies die Richtung, und wir zogen los. Zwei Minuten später saßen wir alle in einem Wagen. Ich hatte mich hinter das Lenkrad geklemmt.
    »Warum hast du ausgerechnet ein Molkereifahrzeug geklaut?« fragte mich Patterson.
    »Überleg doch mal«, grinste ich ihn an. »Zu dieser Zeit wird doch schon die Milch ausgefahren. Nichts ist unauffälliger als solch ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher