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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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keine Sekunde Pause gönnen. Meine Chance war nur hauchdünn.
    Trotzdem mußte ich sie wahrnehmen.
    Mit einem Satz war ich bei dem Felsbrocken. Als ich mich dahinterwarf, schlugen die ersten Kugeln gegen den Stein. Als Querschläger surrten sie pfeifend davon.
    Ich war jetzt in Deckung. Die Gangster konnten mich nicht sofort erreichen. In ihren Händen hielten sie Pistolen. Ich war unbewaffnet und wartete darauf, daß sie näher kamen.
    ***
    Ich weiß nicht, woran es lag, daß ich sie erst jetzt sah. Sie war plötzlich da, obwohl sie ihrem Aussehen nach schon über zwanzig Jahre dort gestanden haben mußte; knappe dreihundert Yard von mir entfernt war eine Hütte, eng an eine Felswand gepreßt.
    Wahrscheinlich hatte ich sie vorher nicht gesehen, weil meine ganze Aufmerksamkeit den Killern gegolten hatte und ich für nichts anderes ein Auge hatte riskieren können.
    Plötzlich schien mir diese schmutzige, schiefe Hütte ein Geschenk des Himmels zu sein. Vielleicht konnte ich mich dort verbarrikadieren.
    So gut der Gedanke war, viel änderte er an meiner Lage nicht. Bis zur Hütte, hatte ich nämlich keine Deckung. Die Gangster besaßen freies Schußfeld, aber ich durfte nicht länger warten.
    Sie kamen mit jedem Augenblick näher, und mit jedem Schritt, den sie machten, verringerten sich meine Chancen, die Hütte lebend zu erreichen.
    Ich biß die Zähne aufeinander, sprang hoch und spurtete los. Ich schlug Haken wie ein Kaninchen. Immer näher kam ich heran. Rechts und links von mir schlugen die Kugeln in den Sand.
    Dann sah ich die dunkle, nur halb angelehnte Tür der Hütte. Ich machte einen jähen verzweifelten Satz. Gemeinsam mit ein paar Kugeln flog ich gegen das morsche Holz.
    Ich landete hart auf dem Hüttenboden. Daran änderte auch die dicke Staubschicht nichts, die mir den Atem nahm.
    Schnell rollte ich mich zur Seite und kam taumelnd auf die Beine. Ich verbarrikadierte das Fenster und die Tür. Dann erst fand ich Gelegenheit, mich durch den dunklen Raum zu tasten.
    Für einen Augenblick hoffte ich sogar, eine Waffe zu finden. Aber das war blanker Unsinn. Wie sollte eine Pistole oder 'ein Revolver in diese verfallene Bude kommen?
    Dann probierte ich wieder meine eigene Dienstpistole aus. Aber auch hier war kein rettendes Wunder eingetreten.
    Suchend blickte ich mich um. Nirgends lag eine Schaufel, eine Axt oder sonst irgend etwas, womit ich mich hätte verteidigen können.
    Ich pirschte mich zu einem kleinen Schlitz in der Holzwand und hielt nach dem Satan Ausschau.
    Was ich erblickte, stimmte mich nicht besonders froh. Die beiden Gangster schleppten Reisig und altes Holz herbei.
    Ihr Plan war schlicht und einfach. Sie brauchten nur die Hütte anzustecken, dann hatte ich die Wahl zwischen einem Feuertod und ihren Kugeln.
    Ich war schon immer ein großer Gegner der Scheiterhaufenmethode gewesen. Jetzt verstärkte sich meine Einstellung.
    In wilder Verzweiflung trat ich mit aller Kraft gegen eine Holzkiste, die auf dem Boden stand. Das Ding zerfiel in seine Bestandteile, darunter kam Ölpapier zum Vorschein.
    Ich weiß heute nicht mehr genau, was mich dazu trieb, aber ich beugte mich herunter und riß das Papier auseinander. Was ich sah, hätte mir fast einen Freudenschrei entlockt.
    In der Kiste lagen noch drei Dynamitstangen mit Zündschnüren, wie man sie bei kleinen Sprengungen in Baggerlöchern verwendet.
    Ich griff in meine Tasche. Jetzt kam es darauf an, daß ich nicht mein Feuerzeug verloren hatte.
    Als ich das Metall unter meinen Fingern spürte, atmete ich befreit auf. Es war noch da!
    Schnell kroch ich zur Tür und riß sie auf. Es kam jetzt wirklich auf jede Sekunde an.
    Ich wußte, daß ich die Gangster niemals mit den drei Stangen töten konnte. Dafür war die Wirkung der Ladung viel zu gering und das Gelände zu ungünstig.
    Aber vielleicht konnte ich sie zumindest damit verwirren!
    Ich schnippte das Feuerzeug an. Für einen Augenblick hielt ich die Flamme an die dünne Zündschnur der ersten Dynamitladung.
    Gleichzeitg hörte ich den Ruf des Satans: »Die Tür ist auf, los, wir kaufen ihn uns!«
    Ich hörte hastige Schritte und warf in diesem Augenblick die Dynamitstange aus der Hütte.
    Meine Gegner sahen es. Ich hörte ihr Geschrei. Sie warfen sich in Deckung.
    Draußen explodierte der Sprengstoff mit ohrenbetäubendem Lärm. Bis zu mir in die Hütte wirbelten die Gesteinsbrokken.
    Ich zündete die zweite Ladung an und warf sie ebenfalls ins Freie. Sie explodierte genauso laut wie die
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