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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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ein paar vorsichtigen Armbewegungen glitt ich aus dem Wagen heraus. Langsam trieb ich schräg zur Oberfläche hinauf. Die braune Brühe zerteilte sich vor meinen Augen. Ich sah den Himmel, mein Mund öffnete sich und schnappte nach Luft.
    Einen Augenblick lag ich reglos auf der Wasseroberfläche und ließ mich treiben. Meine Glieder, schmerzten, vor meinen Augen tanzten rote Sterne. Erst allmählich kam ich wieder richtig zu mir.
    Ich drehte mich in Bauchlage, streckte die Arme vor und versuchte, zum Ufer zurückzuschwimmen. Aber es blieb bei meinem Wunsch.
    Nach dem ersten Armstoß schlug dicht neben mir eine Kugel ins Wasser.
    Eine Fontäne spritzte hoch und versperrte für einen Augenblick die Sicht. Dann sah ich die beiden Männer am Ufer des Baggerlochs. Sie hielten Waffen in den Händen und veranstalteten ein Tontaubenschießen auf mich.
    Es waren die gleichen Burschen, die mich kurz vorher auf der Landstraße überholt hatten und denen ich den Zusammenstoß mit dem Packard zu verdanken hatte. Jetzt erkannte ich auch einen von ihnen. Den Satan!
    Eine zweite Kugel schlug ins Wasser. Die Fontäne lag noch näher. Langsam schossen sich die Burschen ein.
    Ich hatte keine Zeit mehr zu verlieren, ich mußte unbedingt etwas dagegen unternehmen. Aber was?
    Meine Waffe steckte zwar in der Schulterhalfter, aber die Patronen und der Mechanismus waren mit hundertprozentiger Sicherheit naß und vorerst unbrauchbar geworden. Praktisch war ich den beiden bewaffneten Gegnern gegenüber wehrlos.
    Ich pumpte meine Lungen noch einmal voll Luft und tauchte weg. Dabei hörte ich den dumpfen Knall einer Pistole.
    Ich kam etwa zwei Yard tief und wandte mich im rechten Winkel von meiner ursprünglichen Richtung ab. Alles kam jetzt darauf an, daß ich so schwamm, wie es die Gangster nicht erwarteten. Dadurch konnte ich hin und wieder auftauchen, um Luft zu schnappen.
    Ich schwamm ungefähr zehn Yard unter Wasser. Dann tauchte ich schnell auf, schnappte nach Luft und ließ mich sofort wieder in die Tiefe gleiten.
    Diesmal, hatte es geklappt.
    Aber wie lange würde es gutgehen?
    Nach meiner Schätzung war ich ungefähr dreißig Yard vom Uferrand entfernt. Dort durfte ich nicht an Land kommen, denn mit Sicherheit würden mich die beiden Gangster an dieser Stelle erwarten.
    Ich schwamm etwa fünf Yard in entgegengesetzter Richtung, drehte dann wieder bei, tauchte auf, schnappte Luft und gelangte diesmal tatsächlich auch wieder unter Wasser, ohne eine Kugel abbekommen zu haben.
    Ich merkte, wie über mir die Projektile ins Wasser klatschten. Diesmal hatten die Gangster schneller reagiert als vorher.
    Allmählich wurden meine Aussichten ziemlich gering. Ich zwang mich dazu, eine Zeitlang unten zu bleiben. Es kam jetzt alles darauf an, daß ich die Burschen noch einmal bluffen konnte.
    Mein Anzug zog mich dabei allerdings immer tiefer hinunter.
    Ungefähr an der gleichen Stelle, an der ich vorher schon einmal Luft geholt hatte, tauchte ich wieder auf.
    Die Gangster hatten mich tatsächlich an einer ganz anderen Stelle erwartet. Es dauerte ziemlich lange, bis sie schalteten. So lange, daß ich eine für mich lebenswichtige Entdeckung machen konnte.
    Ich tauchte schnell weg und schwamm los. Jetzt hielt ich genau auf das Ufer zu. Auf keinen Fall durfte ich mich dabei verrechnen. Jeder Yard bis zum Rande des Baggerlochs kam mir unendlich lang vor.
    Ich spürte, wie sich ein beklemmender Gürtel um meine Brust legte und mir fast die Besinnung raubte. Aber ich mußte durchhalten. Ich dachte an Steve und an den Satan, der hinter den heimtückischen und brutalen Verbrechen der letzten Zeit steckte und jetzt am Ufer auf mich lauerte.
    In meinem Kopf dröhnte es. Das Herz hämmerte. Die Lungen wollten platzen.
    Im gleichen Augenblick spürte ich das Ufer unter meinen Knien und Händen. Ich hatte es geschafft. Jetzt brauchte ich nur noch an der richtigen Stelle gelandet zu sein, dann konnten mich die beiden Burschen nicht mehr mit ihren Pistolen erreichen.
    Mit letzter Kraft richtete ich mich auf. Ich stand im Wasser. Nur wenige Yard entfernt war das Ufer. Das Ufer und der Felsen, hinter dem ich Deckung suchen wollte. Den hatte ich nämlich von draußen entdeckt.
    Ich hörte die heiseren Schreie des Satans. Die Verbrecher liefen auf die Stelle zu, an der ich landen würde. Aber sie waren noch zu weit entfernt, um einen gezielten Schuß abgeben zu können.
    Meine Knie waren weich, und meine Lungen saugten rasselnd die Luft ein. Aber noch konnte ich mir
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