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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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hoch. Ich bekam die Schußhand des Killers zu fassen.
    Mit quietschenden Reifen kam der Buick zum Stehen. Er stand jetzt quer über der Fahrbahn. Aber ich hatte nicht einen Augenblick Zeit, mich darum zu kümmern.
    Der Killer schlug mir mit seiner freien Hand ins Genick, und für den Bruchteil einer Sekunde löste sich mein Griff um seine Revolverhand.
    Sofort wand er sich aus meiner Umklammerung und riß seinen Arm zurück. Es gelang ihm sogar, die Hand hochzureißen. Jetzt aber fanden meine Füße auf dem Wagenboden einen Halt. Ich konnte seinen Arm zurückbiegen.
    Ling Wang Cole ließ in diesem Augenblick die Tür auffliegen und stürzte aus dem Wagen. Der Killer riß ein Bein hoch. Für den winzigen Bruchteil eines Augenblicks sah ich seinen Fuß vor meinen Augen in Großaufnahme.
    Mit einer verzweifelten Bewegung riß ich den Kopf zur Seite. Der Killer kam frei. Sein Fuß landete an meiner Schulter und warf mich zurück. Mit dem Arm streifte ich die Klinke des Wagens. Die Tür öffnete sich, und ich schlitterte auf die Straße.
    Da krachte ein Schuß. Ich hörte den schrillen Schrei Ling Wang Coles und warf mich mit einem Satz in den Wagen zurück.
    Meine Faust traf die Waffe des Killers am Lauf. Er schrie auf, seine Finger spreizten sich, die Waffe fiel aus dem Wagen heraus.
    Ich hechtete gleichzeitig mit dem Gangster hinter der Pistole her. Zusammen flogen wir auf den Asphalt der Straße. Irgendwo quietschten die Reifen eines Autos. Wahrscheinlich die Männer der Interstate Police.
    Ich hörte das leise Stöhnen Ling Wang Coles, und als meine Faust an das Kinn des Killers flog, lag nicht nur meine ganze Kraft, sondern auch meine gesammelte Wut auf .diesen brutalen Gangster in diesem Schlag.
    Aber der Killer ließ sich nicht so leicht entmutigen. Er riß einen Arm zur Deckung hoch und versuchte, nach der Waffe zu greifen.
    Ich sah, wie sich seine Finger spreizten und den Kolben des Revolvers berührten. Ich lag am Boden und wirbelte herum. Meine Fußspitze schlug die Waffe weg. Sie rutschte unter den Wagen.
    Der Killer kam blitzschnell auf die Beine. Aber ich war genauso fix wie er. Meine Fäuste deckten ihn mit einem Trommelfeuer ein.
    Er hielt beide Hände hoch, blieb in Deckung und wich langsam zurück. Aus der Nähe vernahm ich Rufe. Die Männer aus dem Polizeiwagen!
    Der Gangster sprang zwei Yard zurück. Seine Hände sanken herab und verschwanden in den Taschen seines Jacketts. Er hatte noch meine Dienstwaffe!
    Mir wurde es heiß und kalt zugleich.
    Auf keinen Fall durfte er zum Zuge kommen. Mit einem mächtigen Satz stürzte ich vor. Meine Füße stießen dabei gegen etwas Weiches. Ich stolperte, riß die Beine hoch und knallte trotzdem auf den Boden.
    Als ich den Kopf hob, wußte ich, daß es zu spät war. Der Killer hatte meine Dienstwaffe bereits in der Hand.
    »Natürlich kriegen sie mich, G-man«, kreischte er hysterisch. »Aber du stirbst auch!«
    Ich sah, wie seine Pupillen sich verengten und sich sein Finger krümmte. Im gleichen Augenblick schnellte ich mich zur Seite.
    Die orangefarbene Mündungsflamme griff nach mir. Ich spürte, wie etwas heiß an meinen Rippen entlangfuhr. Dann lag ich wieder auf dem Boden.
    ★
    Ich blieb einfach liegen und wartete auf die nächste Kugel des Killers. Wehren konnte ich mich nicht mehr.
    Laut peitschte ein Schuß. Aber ich spürte keinen Einschlag.
    Ich spürte überhaupt nichts.
    Dafür hörte ich ein unterdrücktes Stöhnen.
    Ich hob den Kopf und sah, wie der Killer sich an die Brust griff. Er stolperte, die Waffe fiel ihm aus der Hand. Dann machte er zwei, drei Sätze vorwärts. Seine Knie knickten ein, mit einem heiseren Aufschrei fiel er auf das Gesicht.
    Langsam quälte ich mich hoch. Ich kann heute noch nicht sagen, wie ich mich in jenem Augenblick fühlte. Noch Sekunden vorher hatte ich auf den Schuß gewartet, der mein Leben beenden sollte.
    Jetzt lag der Mann, der mich töten wollte, vor mir auf der Straße.
    Nur undeutlich drangen die Worte der Kollegen von der Interstate Police an mein Ohr. Ich begriff nur allmählich die Zusammenhänge.
    Sie hatten den Killer ausgeschaltet.
    Noch ehe ich meinen Gedanken klar zu Ende geführt hatte, waren sie heran. Der Mann, der die Streife anführte, war Lieutenant uitd hieß Jack Miller. Er drückte mir die Hand und klopfte auf meine Schulter.
    Miller war deswegen auf uns aufmerksam geworden, weil er kurz zuvor meinen verlassenen Dienstwagen entdeckt hatte. Ich konnte ihm als Dank nur kräftig die Hand
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