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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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sitzen im gleichen Boot. Warum bedrohen Sie mich? Lassen Sie mich fliehen und erledigen Sie den G-man irgendwo!«
    »Halt die Klappe«, zischte der Killer und suchte weiter auf seiner Landkarte.
    »Ich kann Sie bezahlen. Ich habe Geld, viel Geld!« rief Ling Wang Cole schrill.
    Der Killer wandte sich etwas zur Seite. Blitzschnell hob er seine Hand und schlug ihr auf den Mund.
    »Davon gehört mir sowieso eine ganze Menge. Schließlich habe ich für deinen Bruder die Morde ausgeführt!«
    Wir verließen allmählich die Stadt, und mein’Wagen rollte über den nördlichen Highway. Jedesmal, wenn ich in den Rückspiegel schaute, begegnete ich den wachsamen Blicken des Mannes im Fond.
    Irgendwie mußte es mir gelingen, Ling Wang Cole aus dem Wagen herauszubekommen. Nicht, weil ich ausschließlich daran dachte, daß sie gerettet werden mußte, sondern weil sie mir im entscheidenden Augenblick auch hinderlich sein konnte.
    »Habt ihr schon Straßensperren errichtet?« fragte der Killer plötzlich.
    Einen Augenblick wußte ich nicht, was er meinte. Doch dann schaltete ich. Wahrscheinlich nahm seine Gang an, daß wir ihr bereits auf den Fersen saßen. Daraus mußte ich Profit schlagen.
    Ich grinste in den Spiegel und sagte ruhig: »Natürlich. Fast auf allen Ausfallstraßen haben wir Sperren errichtet. Es besteht so gut wie keine Möglichkeit, daß wir dein Ziel erreichen, ohne vorher von meinen Kollegen entdeckt zu werden.«
    Der Killer biß sich ärgerlich auf die Lippen. Ich sah, wie es hinter seiner breiten Stirn arbeitete.
    »Okay«, meinte er schließlich. »Das werden wir schon hinkriegen. An der nächsten Abfahrt rechts ab. Aber schön vorsichtig und keinen Trick, sonst beißt die Kleine hier neben mir ins Gras. Wäre schade um die schönen Polster!«
    Der Gangster verstärkte den Revolverdruck auf Ling Wang Cole. Ich hörte die Frau leiqjat aufstöhnen, aber sie wagte sich nicht zu rühren.
    »Okay«, murmelte ich, verlangsamte die Fahrt und nahm die nächste Abfahrt.
    Wir fuhren etwa fünf Minuten auf der Seitenstraße, als der Gangster mir befahl, in einen Feldweg zu biegen. Wieder führte ich seinen Befehl aus.
    Nach knapp dreihundert Yard gelangten wir an eine Baumgruppe. Dort sah ich einen schwarzen Buick. Die schwere Limousine war halb ins Gebüsch gefahren und gut verdeckt. Ich hatte sie auch nur zufällig bemerkt.
    »Halte hier!« sagte der Gangster.
    Gehorsam trat ich auf die Bremse. Der Killer grinste mich tückisch an.
    »Jetzt kommt deine große Chance, G-man. Du kannst türmen, denn ich steige jetzt mit dem Girl aus und gehe zu dem Buick hinüber. Aber eins mußt du wissen: Wenn du abhaust oder auch nur den geringsten Versuch zur Gegenwehr machst, knalle ich das Mädchen ab!«
    Ich nickte verbissen. Natürlich blieb mir keine andere Wahl, als hinter dem Gangster herzulaufen. Ich durfte auf keinen Fall einen Mord zulassen. Daß der Killer Ling Wang Cole ohne Zögern erschießen würde, daran bestand leider nicht der geringste Zweifel.
    Der Mörder öffnete den Wagenschlag auf der Seite des Mädchens. Er packte sie am Arm und stieß sie hinaus. Ling Wang Cole stürzte zu Boden, aber der Kerl schleifte sie rücksichtslos weiter. Sie schrie vor Schmerz auf und kam schließlich wieder auf die Beine.
    Mit ohnmächtiger Wut verfolgte ich die Szene. Ich- wartete auf eine Chance.
    Doch der Killer gab sich nicht die geringste Blöße.
    Immer hielt er die Mündung seiner Waffe wenige Millimeter von dem Girl entfernt. Ich konnte gar nichts machen. Dann saß er mit Ling Wang Cole auf dem Rücksitz des Buick.
    »Los, G-man«, rief er mir durch das heruntergelassene Wagenfenster zu. »Klemm dich hinter das Steuer. Darfst weiter Chauffeur spielen!«
    Ich schluckte und sagte nichts. Aber der Gangster entdeckte plötzlich sein Redetalent.
    »Wir fahren jetzt weiter, G-man. Du fährst den Schlitten so, daß wir keiner Streife in die Hände fallen. Wenn doch Cops auftauchen, stirbt zuerst das Mädchen, und dann knalle ich dich ab. Ich habe nichts zu verlieren, denke daran. Wenn sie mich schnappen, reicht es ein paarmal für den Elektrischen Stuhl.«
    »Ich kann nur dann die Straßenfallen vermeiden, wenn ich genau weiß, wohin die Fahrt geht«, knurrte ich.
    Der Killer überlegte einen Augenblick.
    »Wir fahren nach Derbridge«, verkündete er.
    »Kenne ich nicht«, gab ich wahrheitsgemäß zu.
    Der Gangster grinste hämisch.
    »Sollst du auch nicht. Derbridge ist keine Stadt, sondern die Bezeichnung für ein
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