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Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an

Titel: Jerry Cotton - 0516 - Der Satan nimmt kein Trinkgeld an
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gekommen, als ich von dem Massenausbruch hörte. Die Zeitungen würdigten den Vorfall gebührend.«
    »Du Ratte!« zischte Patterson. Das war alles, was er sagen konnte.
    Der Satan beachtete ihn gar nicht weiter. Er wandte sich an mich. »Hallo«, meinte er freiyidlich. »Wie stehen die Aktien?«
    Ich versuchte zu grinsen, obwohl meine Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren. Fieberhaft suchte ich nach einem Ausweg aus dieser neuerlichen Zwickmühle.
    »Nicht übel«, knurrte ich. »Wirklich nicht übel. Nur die Automatik in deiner Hand wirkt so schrecklich deplaziert, wenn sie ausgerechnet auf meinen Magen zeigt.«
    »Das kann sich sehr schnell ändern«, versprach der Satan honigsüß. »Ich bin gerade dabei, meine Gang neu aufzubauen. Dabei kann ich einen Mann gebrauchen, der so durchgreift, wie du es tust.«
    Ich wollte ihm antworten, als wir durch eine Lautsprecherstimme unterbrochen wurden.
    ».Hier spricht das FBI! Hier spricht das FBI«, hörte ich die Stimme Mr. Highs. »Das ganze Haus ist umstellt. Jede Gegenwehr ist sinnlos. Ergebt euch und kommt mit erhobenen Händen heraus.«
    Für einen Augenblick war Daniel Boyer verblüfft. Dann grinste er aber schon wieder. »Ihre ehemaligen Kollegen sind e.twas schneller gekommen, als ich sie bestellt habe, Cotton«, sagte er sarkastisch. »Schade um Sie. Ich hätte gerne mit Ihnen zusammengearbeitet. Jetzt muß ich selbst sehen, wie ich wegkomme.«
    »Sie haben keine Chance, Boyer«, hielt ich ihm vor.
    Der Syndikatsboß lächelte. »Aber natürlich, Cotton«, sagte er gutgelaunt. »Sehen Sie dieses Fläschchen hier. Es ist bis zum Rand mit Nitroglycerin gefüllt. Das verschafft mir den Weg in die Freiheit!«
    Der Satan hatte recht. Mr. High ließ ihn tatsächlich ziehen. Schließlich durfte er nicht riskieren, daß ein ganzer Wohnblock, selbst wenn er etwas außerhalb New Yorks lag, von einem Gangster in die Luft gepustet wurde.
    Ganz anders verhielt sich aber in diesem Augenblick Patterson.
    »Hallo«, rief er nach draußen und nannte seine Personalien. »Ich bin ein kleiner Rauschgiftschieber und nicht vorbestraft. Deswegen schlage ich euch auch ein Geschäft vor.«
    »Welches?« kam es zurück.
    Irgendwo hörte ich heranschleichende Schritte. Meine Kollegen näherten sich von allen Seiten. Ich wußte, daß es für Patterson keine Chance mehr gab zu entkommen. Gemütlich lehnte ich mich an die Hauswand.
    »Ich habe einen mehrfachen Mörder hier. Den ehemaligen G-man Jerry Cotton. Ich liefere ihn aus, wenn ihr mir freien Abzug garantiert. Mein Angebot: Ihr bekommt einen Massenmörder und ich meine Freiheit.«
    Eine Weile herrschte draußen Stille. Dann kam endlich die Antwort. »Gut, Patterson, wenn Sie uns einen Massenmörder liefern, garantieren wir Ihnen freien Abzug.«
    Patterson schaute mich grinsend an. »Sehen Sie, Cotton, wozu Sie nütze sind?«
    Genau in diesem Augenblick waren meine Kollegen und Mr. High im Raum. Sie stürzten sich sofort auf Patterson.
    »Das ist der Mörder! Ihn müßt ihr fassen«, kreischte der Verbrecher schrill und zeigte auf mich.
    »Zu Ihrer Information, Patterson«, sagte Mr. High ruhig. »Der G-man Jerry Cotton ist kein Mörder. Die Verteiler des Rauschgiftsyndikats sitzen alle in den Zellen des FBI-Gebäudes. Cotton hat sie dort eingeliefert. Daß die Mordkommission hinterher immer an Ort und Stelle war, gehörte zu unserem Plan. Es war ein fabelhafter Trick.«
    Patterson brüllte vor Wut. Dann besann er sich. »Strafbar hat er sich trotzdem gemacht«, triumphierte er hämisch. »Schließlich hat er einen Lastwagen gestohlen und einen Einbruch begangen, um eine Waffe zu erhalten.«
    Mr. High schüttelte den Kopf. »Irrtum, Cotton hat die Waffe aus seiner eigenen Wohnung geholt, und bei dem Milchwagen handelte es sich um ein Dienstfahrzeug des FBI-Distrikts New York!«
    Es dauerte eine Weile, bis Patterson diesen Schlag verdaut hatte. Aber dann konnte er einfach nicht mehr. Er schrie, tobte und schlug um sich. Wir mußten ihn in eine Zwangsjacke stecken.
    »Jerry«, wandte sich Mr. High zu mir. »Draußen steht Ihr Jaguar. Wir haben ihn mitgebracht, weil Sie lange genug auf Ihren Wagen verzichten mußten. Fahren Sie nur schon vor, den Rest hier erledigen wir!«
    ***
    Das Lämpchen meines Sprechfunkgerätes flackerte auf. Ich klemmte mir den Hörer ans Ohr.
    »Ling Wang Cole befindet sich zur Zeit auf dem Kennedy Airport. Es ist anzunehmen, daß sie versucht, so schnell wie möglich das Land zu verlassen.«
    Laut und deutlich
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