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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp
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schemenhafter Abglanz davon fiel auf die Wiese. Der weiße Kies knirschte unter unseren Füßen.
    »Denken Sie an unsere Wette«, flüsterte Baxter. »Einen Kasten Whisky.«
    »Ich erhöhe auf zwei Kästen, wenn Sie wollen«, sagte ich grinsend.
    »Abgemacht!«
    Wir verließen den Kiesweg und gingen über die Wiese. Das feuchte Gras schluckte unsere Schritte nur unvollständig. Der Wiesenboden war sumpfig, bei jedem Schritt schwabberte es.
    Man hörte das Geräusch in der abendlichen Stille deutlich. Wir mußten langsam gehen, um uns nicht zu verraten.
    »Hoffentlich holen wir uns keine Erkältung«, frotzelte ich, da mir das Wasser durch die Schuhe quoll.
    »Wir machen ja schließlich keinen Sonntagsausflug«, brummte Baxter, während wir uns dem Haus näherten. Schließlich wurden wir von dem Schatten des Gebäudes verschluckt.
    Langsam pirschten wir uns zur Tür vor. Sie war nur angelehnt.
    Unser Haussuchungs- und Haftbefehl, den wir uns vorher noch schnell geholt hatten, erlaubte uns den Eintritt.
    »Guter viktorianischer Stil«, kommentierte Baxter, als wir das Haus betraten. Unten schien niemand zu sein. Also schlichen wir die Treppe hoch. Erst im 2. Stock hielten wir an.
    Unter einer Tür sahen wir einen Lichtschein auf den Flur fallen. Hier mußte es also sein. Wir schlichen uns bis zur Tür und preßten uns an den Holzrahmen.
    Ich legte behutsam die Hand auf den Türknauf und sah Baxter an. Der Lieutenant nickte kurz. In der Hand hielt er seine Dienstwaffe.
    Mit einem Ruck drückte ich die Klinke herunter und stieß die Tür auf. Gleichzeitig sprang ich in den Raum und warf mich sofort zur Seite. Baxter folgte wie ein Schatten.
    »Guten Abend, meine Herren! Ich habe Sie schon erwartet«, hörte ich in diesem Augenblick eine Stimme.
    Cumming saß in einem Sessel. Er wirkte ganz ruhig. Wir schienen ihn nicht aus der Fassung gebracht zu haben.
    »Sie hätten mich aber auch erreicht, wenn Sie sich vorher angemeldet hätten«, erklärte er gelassen. »Nehmen Sie bitte Platz, meine Herren!«
    Der Wissenschaftler wies mit seinen feinnervigen Händen auf zwei Sessel. Ihn schienen die drohend auf ihn gerichteten Revolvermündungen nicht sonderlich aufzuregen.
    Ich ließ mich in eine der Sitzgelegenheiten fallen. Nicht so Baxter. Er blieb stehen. Sein Gesichtsausdruck wirkte starr.
    »Robert Cumming, ich nehme Sie wegen Mordes und Landesverrats fest! Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie jetzt noch sagen, Später bei der Anklage gegen Sie vorgebracht werden kann!«
    »Wollen Sie sich nicht setzen, Lieutenant? Dann kann man sich doch noch viel besser unterhalten«, sagte Cumming unbeeindruckt.
    Baxter gab sich innerlich einen Ruck. So viel Unverfrorenheit war verblüffend.
    »Wenn Sie ein Geständnis ablegen wollen, bitte«, entgegnete er scharf und schob sich im Zeitlupentempo ebenfalls in einen Sessel. Die Pistolenmündung blieb unbewegt auf Cumming gerichtet.
    »Ich nehme an, daß Sie meine Fingerabdrücke auf dem Gewehr festgestellt und diese mit denen im Pentagon verglichen haben?« fragte Cumming. Seine Gelassenheit mußte einen handfesten Grund haben.
    Baxter nickte. »Sie geben also zu, daß Sie der Boß sind, daß Sie hinter all den Verbrechen stehen?«
    Cumming schien die Frage überhört zu haben. Statt dessen sah er mich an. »Sind Sie auch dieser Meinung, Cotton?« fragte er.
    »Das muß sich erst heraussteilen. Es würde mich zunächst interessieren, ob Sie auch braune Flecken auf dem Rücken haben?«
    »Und ob. Sehr viele sogar. In letzter Zeit ist in jeder Woche einer dazugekommen.«
    »Dann halte ich Sie nicht für den Boß«, gab ich zur Antwort.
    Baxter sah mich verständnislos an.
    »Cotton«, zischte er, »sind Sie übergeschnappt? Cummings Fingerprints waren auf der Mordwaffe!«
    »Den Doppelmord an Bollantine und Redford habe ich nie abgestritten«, sagte Cumming mit furchterregender Ruhe. »Aber glauben Sie bitte nicht, daß ich die Prints aus Dummheit hinterlassen hätte. Ich habe nur sehnlichst den Augenblick erwartet, wo Sie herausfinden würden, daß ich die beiden Männer erschossen habe.«
    Baxters Mund öffnete sich langsam, aber er sagte nichts.
    »Wann hat das eigentlich alles angefangen?« fragte ich den Wissenschaftler.
    »Vor etwas mehr als zwei Jahren. Sie haben mich gleich zu Anfang geschockt. Eigentlich genau zu dem Zeitpunkt, als wir das ,Surcase-Projekt‘ in Angriff genommen haben. In der Folgezeit wurde mein Verlangen nach den Stromstößen dann immer größer.
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