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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp
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In meinem Büro läutete das Telefon. Ich hob den Hörer ab und klemmte ihn mir hinters Ohr. Mr. High war am anderen Ende der Leitung. »Können Sie schnell einmal zu mir kommen, Jerry?« Zwei Minuten später war ich in seinem Office. Mein Chef war nicht allein. Neben dem Fenster stand ein hochgewachsener Mann mit scharfen Gesichtszügen. Sein graues Haar war als Bürstenfrisur geschnitten.
    »Mr. Erikson, das ist Mr. Cotton, einer unserer fähigsten Männer. Jerry, das ist Mr. Erikson, Sonderbeauftragter der FBI-Zentrale in Washington.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Erikson. Wir gaben uns die Hand. »Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Mr. Cotton.«
    »Sie kommen von der Zentrale«, sagte ich wenig begeistert. »Dann müssen ja große Dinge anliegen.«
    »Das ist tatsächlich der Fall«, bestätigte Erikson. »Mr. High, würden Sie bitte kurz erklären, worum es geht!«
    »Gern«, sagte mein Chef. »Kurz, Jerry: Sie sollen auf Verbrecherjagd gehen.«
    »Und zwar allein«, sagte Erikson.
    »Um welche Gangster handelt es sich?« fragte ich.
    Erikson betrachtete seine Fingerspitzen. »Haben Sie schon einmal den Namen ,Surrase‘ gehört?«
    »Nein«, sagte ich nach kurzem Überlegen.
    »Das habe ich mir gedacht. ,Surcase‘ ist ein Raketenentwicklungsprogramm, das seinen Hauptsitz in San Francisco, also an der Westküste hat.«
    »Ein militärisches Objekt?«
    »Nein, keineswegs. ,Surcase‘ kann auch für friedliche Zwecke genützt werden.«
    Ich überlegte einen Augenblick. Die Männer in unserer Zentrale fuhren nicht zum Vergnügen durch das Land. Noch weniger, um mich für einen Fall zu interessieren, den man mir ja auch ganz einfach auf dem Befehlsweg zuschieben konnte.
    »Ist das Ganze nicht eine Sache des CIA?« fragte ich.
    Erikson nickte. »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen, Cotton. Der CIA hat bislang die Sache ganz allein bearbeitet.«
    »Und?« fragte ich argwöhnisch.
    Erikson blickte mich fest an. »Wahrscheinlich kümmern sich bereits Agenten um das Projekt ,Surcase‘. Agenten, die die Beamten des CIA ganz genau kennen.«
    »Woraus schließen Sie das?«
    »In der letzten Woche wurde einer der routiniertesten Beamten des CIA aus San Francisco ermordet. Bill Cleaner hieß er. Zwei Mietkiller lauerten ihm in einer Snackbar auf.«
    Ich schwieg einen Augenblick. »Wer bearbeitet jetzt den Fall?« fragte ich dann.
    »Ein junger Kollege des FBI San Francisco. Sie sollen ihn ablösen. Wir wollen nach diesem Vorfall alle vierzehn Tage die Sachbearbeiter austauschen, um auf jeden Fall weitere Ausfälle zu vermeiden. Deshalb möchte der CIA auch auswärtige FBI-Beamte einsetzen. Sie sind in Agentenkreisen verhältnismäßig unbekannt.«
    »Kein schöner Job, den ich da übernehmen soll«, bekannte ich offen.
    Erikson nickte. »Natürlich nicht, Cotton. Ich glaube, daß es sogar sehr hart wird. Die Gegenseite scheut vor keinem Verbrechen zurück. Wenn es um Satelliten geht, hat der Teufel immer seine Hand im Spiel.«
    »Vielen Dank für die Blumen«, sagte ich trocken. Allmählich konnte ich mir ausmalen, was mich in San Francisco erwartete.
    Erikson erhob sich und lächelte. »Ich habe vorhin mit Mr. High über Sie gesprochen. Ein Trostpflästerchen können wir Ihnen mit auf den Weg geben. Sie müssen zwar während Ihres Einsatzes in San Francisco auf Ihren roten Jaguar verzichten. Dafür stehen Ihnen aber von der dortigen Dienststelle Mustangs zur Verfügung.«
    Ich bedankte mich. Schließlich hatte ich noch nicht die geringste Ahnung, welch schwacher Trost das sein würde. Dann verabschiedete ich mich noch schnell von meinem Freund Phil und übergab ihm meinen Jaguar zu treuen Händen.
    Am gleichen Abend saß ich schon in der Maschine nach San Francisco.
    ***
    Mein Kollege Mike Carter hatte seinen Wagen abgestellt. Zu Fuß eilte er durch die enge Gasse, die den Stadtteil Kensington mit Alameda verbindet.
    In dieser Gegend von San Francisco wohnen nur Spanier, Mexikaner und einige Chinesen. Die Gasse war schmutzig und eng. Zwischen den Mülltonnen spielten einige Kinder.
    Mike Carter achtete nicht auf seine Umgebung. Er hatte es eilig. Selbst dem Doppelposten der Streifenpolizei an der Ecke gönnte er keinen Blick. Carter wollte zu einer Verabredung mit einer schönen Frau. Aber er hatte zwei Gründe, weshalb er zu ihr ging.
    Doch die wußte das Mädchen nicht. Wenigstens glaubte Carter das. Er war erst 26 Jahre alt, fast sechs Fuß groß und sonnengebräunt.
    Carter dachte an die Liste,
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