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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp
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Ich konnte es kaum noch bändigen. Kein Arzt gab mir mehr einen Schock. Lucia Armstrong warf mich aus ihrer Anstalt heraus. Sie erklärte mir, daß sie es nicht verantworten könne, daß jemand schocksüchtig würde. Zunächst wußte ich nicht, was ich machen sollte. Dann tauchte eines Tages Bollantine bei mir auf. Er gab mir eine Adresse an. Dort konnte ich Schocks bekommen. Das Haus lag in der Creek Street, Nummer vier. Ich ging immer öfter hin. Jedesmal bekam ich anstandslos einen Schock. Er kostete nur zwei Dollar. Nie wurde der Preis angehoben, obwohl ich doch zum Schluß richtig süchtig war.«
    »Wer behandelte Sie dort?« fragte ich.
    »Bollantine und Redford führten mich immer in den Raum. Dann bekam ich ein Tuch über den Kopf gelegt. Ich konnte nie erkennen, wer nun eigentlich die Schocks gab.«
    »Genau das habe ich mir gedacht«, meinte ich.
    »Ich hatte im Anfang immer ein sehr schlechtes Gefühl, wenn ich nach den Schocks aufwachte. Manchmal war es an Orten, wo ich vorher nie war. Allmählich begriff ich aber, daß ich während der Trancezeit ausgehorcht wurde. Als ich richtig hinter den Trick kam, war das ,Surcase-Projekt‘ schon fast vor dem Abschluß. Hätte ich mich selbst gestellt, wäre der Landesverrat so vollendet gewesen, daß mich nichts mehr vor dem Elektrischen Stuhl hätte retten können. Damals — es waren noch keine schweren Unglücke passiert — hatte ich noch sehr große Angst vor dem Tod.«
    »Was passierte dann?« bohrte ich weiter.
    »Dann wurde das Depot in die Luft gesprengt und Esther ermordet. Ich kannte den Mann, der sie erschossen hat und jetzt im Gefängnis sitzt. Ich bin ihm schon mehrere Male in dem Haus begegnet, in dem ich geschockt wurde. Da erkannte ich die Zusammenhänge. Als Sie mir dann sagten, daß die Passagiere der zum Absturz bestimmten Maschine unversehrt gelandet waren, und ich mich nicht erinnern konnte, es weitergegeben zu haben, begriff ich, daß ich ausgenutzt wurde. Schließlich setzte sich der Boß ganz offiziell mit mir in Verbindung. Er teilte mir mit, daß er mich hochgehen lassen würde, wenn ich seine Aufträge nicht ausführen würde. Er schickte mich in das Lagerhaus gegenüber dem Polizeipräsidium. Der ganze Tatvorgang war mir genau vorgeschrieben worden. Ich tat es sogar nicht einmal ungern. Schließlich waren die beiden Männer an meiner Misere mitschuldig. Sie hatten mich erst richtig süchtig gemacht, und sie hatten viele Menschen auf dem Gewissen. Ich befolgte genau die Anweisungen des Chefs. Nur in einem Punkt nicht: Nach der Tat ließ ich das Gewehr im Raum zurück. Ich sollte es eigentlich in die Bucht werfen. Ich achtete noch darauf, daß meine Fingerabdrücke deutlich sichtbar waren, und wartete dann auf Ihr Erscheinen. Es hat verdammt lange gedauert, bis Sie gekommen sind.«
    Cumming seufzte leise.
    »Wie konnte das nur mit Taylor geschehen?« fragte ich.
    »Kurz nach seiner Meldung bekam ich einen Schock. Ich muß es dabei wohl ausgeplaudert haben. Seine Meldung hatte mich ungemein belastet. Ich habe bis heute noch nicht begriffen, daß ich die ganze Arbeit meiner Mitarbeiter durchgepaust habe, ohne mich jetzt daran erinnern zu können.«
    »Das können Sie auch nicht begreifen«, sagte ich. »Ihre Mitarbeiter haben selbst die Ausarbeitungen durchgepaust!«
    Cumming sah mich einen Augenblick ratlos an.
    »Aber die haben doch nicht…«
    »Doch!« erklärte ich. »Die haben die gleichen Flecken auf dem Rücken wie Sie!«
    Cumming schüttelte resignierend den Kopf. »Wird es denn nie gelingen, dieser Bestie das Handwerk zu legen?«
    Ich sah den alten Mann an. »Warten Sie es ab! Ich brauche nur noch die Bestätigung eines Verdachts. Dann wird die Schlinge zugezogen. Wir werden dann einen der gewissenlosesten Spione gefaßt haben.«
    Cumming sah mich ruhig an. , »Ich glaube daran, daß Sie es eines Tages schaffen werden, Cotton. Ich glaube sogar fest daran. Das ist das einzig Tröstliche für mich.«
    Cumming griff zur Whiskyflasche, die neben ihm stand. Er schenkte zwei Gläser randvoll ein.
    »Ich trinke lieber Bourbon«, entschuldigte er sich und entkorkte eine andere Flasche. Dann füllte er sich selber ein Glas ein. Er hielt es gegen das Licht und wartete einen Augenblick.
    »Trinken wir darauf, daß Sie den Mörder fangen, Mr. Cotton!« sagte er dann.
    Ich hob mein Glas und lächelte Cumming zu.
    »Eventuell wird man Sie freisprechen wegen Unzurechnungsfähigkeit zur Tatzeit«, sagte ich dann.
    »Das ist nett von Ihnen, daß
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