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Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp

Titel: Jerry Cotton - 0514 - Terror im Raketencamp
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mich weiter vor, bis meine Hand ein Metallstück berührte. Vorsichtig richtete ich den Strahl meiner Taschenlampe darauf.
    Es war eine in die Wand eingelassene Stiege, die nach oben führte. Ich blickte auf. Aus winzigen Löchern sah ich Licht in den Schacht dringen.
    Ich stand in irgendeinem der vielen Kanaltrichter, die das Wasser der Straßen auffingen.
    Sofort versuchte ich die Leiter hochzuklettern. Keinen Augenblick zu früh. Meine Gegner hatten aufgeholt, die Maschinenpistole sprühte wieder ihren Kugelhagel hervor.
    Mit aller Kraft hangelte ich mich hoch.
    Dann stieß mein Kopf gegen den Gullydeckel. Meine Hände tasteten nach dem schweren Eisenteller. Mit den Füßen hakte ich mich in den Sprossen der Leiter fest. Mein Körper zog sich zusammen, mit aller Gewalt stemmte ich mich gegen den Eisendeckel.
    Schmutz rieselte mir ins Gesicht und nahm mir für einen Augenblick die Sicht. Aber der Deckel hatte sich bewegt. Knirschend gab er unter meinem Druck nach.
    Noch einmal raffte ich alle meine Kräfte zusammen. Die Luke öffnete sich.
    Ich starrte in den blauen Himmel von San Francisco.
    Schnell zog ich mich aus dem Loch. Mein Oberkörper schob sich auf den Bürgersteig. Einige alte Damen schrien entsetzt auf, als plötzlich ein Mann aus der Unterwelt erschien.
    Ich zog gerade meine Füße aus dem schmutzigen Loch, als ein wahrer Kugelregen durch den Schacht hochkam. Mit beiden Händen faßte ich den Gullydeckel und schob ihn auf das Loch. Klatschend schlugen die Kugeln der MP gegen das Eisen.
    Erschöpft saß ich neben dem Ausstieg auf der Erde. Es kümmerte mich nicht im geringsten, daß es mitten auf dem Bürgersteig des Boulevard war.
    Mitten im Einkaufsviertel von San Francisco staunten Hunderte von Menschen über den übelriechenden Mann, der neben dem Kanaldeckel'saß und lächelte.
    Ja, ich lächelte. Es war das Lächeln eines Mannes, der aus einem aussichtslosen Kampf mit knapper Not herausgekommen war.
    »He, Penner gehören hier nicht her«, sagte plötzlich eine Stimme neben mir. Ein Cop war herangekommen.
    Mein Lächeln wurde noch breiter.
    »Patrolman«, meinte ich, »Patrolman, ich bin Jerry Cotton, stehe bestimmt auf eurer Vermißtenliste. Holen Sie schnell einen Streifenwagen, und bringen Sie mich ins Präsidium.«
    Der Polizist lächelt.e mitleidig. Dieses stinkende Etwas, dieser Tramp auf dem Bürgersteig sollte Jerry Cotton sein?
    Aber warum sollte er nicht einen Streifenwagen alarmieren? Schließlich bekamen seine Kollegen dann auch etwas von dem Spaß mit.
    »Und ich bin Rockefeller, mein Sohn«, sagte er zu mir und steckte die Trillerpfeife in den Mund.
    Wenige Augenblicke später jagte ein Streifenwagen heran. Die Beamten luden mich auf die Trage eines herbeigerufenen Krankenwagens und verfrachteten mich kunstgerecht.
    Auf der Fahrt ins Präsidium schlief ich ein. Es war ein tiefer Schlaf.
    ***
    Es würgte in meiner Kehle, ich mußte schlucken. Etwas Warmes rann über meine Lippen und durchströmte den ganzen Körper.
    Es wirkte wohltuend und belebend. Ich prustete und richtete mich auf.
    »Ich habe ja gleich gesagt, Whisky ist besser als Wasser.«
    Ich öffnete die Augen und erkannte Baxter.
    »Sie Sadist!« brummte ich. »Sie gönnen mir wohl den Schlaf nicht, was?«
    Der Lieutenant grinste. »Nicht während der Dienstzeit. Das sollten Sie doch wissen.«
    Ich blickte kurz auf die Uhr. Es war genau 16.30 Uhr. Dann versuchte ich die Beine anzuziehen. Beim erstenmal gelang es nicht. Aber dann klappte es schließlich. Unsicher kam ich auf die Beine und meinte:
    »Und Sie verplempern Ihre Dienstzeit wohl damit, dieses Krankenzimmer mit Bazillen anzureichern?«
    »Ich möchte, es wäre wahr«, entgegnete Baxter.
    »Was ist los. Baxter, haben Sie heute ihren moralischen Tag?«
    »Vielleicht! Und mit dem Dienst am Vaterland ist es vorbei!«
    Ich sah Baxter erstaunt an. »Ich kann mir nicht helfen, aber Sie müssen furchtbar unter der Hitze gelitten haben.«
    »Damit würde ich schon fertig, wenn es nicht noch etwas anderes wäre. Der Attorney hat mich heute vom Dienst suspendiert! Er möchte auch noch nach der Wahl Attorney bleiben. Das scheint nicht gewährleistet zu sein, solange er sich auf meine bescheidene Fähigkeit verlassen muß.«
    »Haben Sie ihn nicht Farbe bekennen lassen?« fragte ich.
    »Nein, dafür konnte er mir aber vorwerfen, daß zwei unserer Gefangenen hier im Präsidium erschossen wurden.«
    Baxter erklärte mir in großen Zügen, was in der letzten Zeit vorgefallen
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