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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs
Autoren: Manfred Taut
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diesbezüglicher Art.“
    Das hat man nun von seinem Ruf, dachte Bomb. Das war vielleicht ein idiotischer Auftrag. M mußte komplett übergeschnappt sein.
    „Es gibt noch andere Probleme“, fuhr M fort. „Der Shuh steht völlig unter dem Einfluß eines gewissen Grafen Wladimir Dracs. Dieser Dracs, ein Herr von nebulöser Vergangenheit, ist Minister des Inneren und für besondere Aufgaben im personischen Kabinett. Er ist Besitzer riesiger Ländereien und eines Schlosses im Osten des Landes. Seine Finger hat er in fast allen dunklen Geschäften, sein Machteinfluß ist nahezu allgegenwärtig. Ganz schlimm ist, daß er auch im privaten Bereich mit dem Shuh zusammentrifft, der keine Ahnung zu haben scheint, welche Natter er da am Busen nährt. Wir haben allen Grund zu der Annahme, daß Wladimir Dracs ein Agent der östlichen Seite ist. Da er gleichzeitig Chef des personischen Geheimdienstes ist, spielt er wohl ein Doppelspiel. Der zweite Teil der Aufgabe ist es also, 006, diesen Mann unschädlich zu machen, mit welchen Mitteln auch immer. Sie werden noch heute nach Personien ab fliegen.“
    M stand auf und trat ans Fenster, seine verbeulten Hosen schlotterten. Er winkte Bomb zu sich heran. Bomb blickte in den geräumigen Hof der Dienststelle hinunter und sah die langgestreckte Karosserie eines geduckten Sportwagens in der vormittäglichen Sonne glitzern.
    Bomb pfiff anerkennend durch die Zähne. Das war immerhin ein Jensen FF allerneuesten Typs mit Vierradantrieb, unerreicht in Straßenlage und Fahrverhalten.
    „Wie Sie wissen“, sagte M, „ist der Shuh ein technisch sehr interessierter Mann, seine private Autosammlung ist weltberühmt. Unser Gewährsmann hat uns gemeldet, daß der Shuh an diesem neuen Jensen-Modell stark interessiert ist. Sie werden daher offiziell als Verkaufsdirektor der Firma Jensen auftreten und dem Shuh diesen Wagentyp vorführen. Ein Vorführwagen, der für diesen Zweck bereits in Personien für Sie bereitsteht, ist mit einem superstarken Kurzwellensender ausgerüstet, mit dessen Hilfe wir jederzeit in Verbindung bleiben können. Zu dieser Ausrüstung gehört auch ein Rufpilot, der sich in dieser Armbanduhr befindet. Er kontrolliert gleichzeitig über Sensoren Ihre gesundheitliche Verfassung.“
    M reichte Bomb einen normal aussehenden flachen goldenen Rollex -Chronometer.
    „Auf der Unterseite dieser Uhr befindet sich ein feiner Stift. Wenn wir Sie aus London per Funk verlangen, so tritt dieser Stift in kurzen Abständen cirka einen Millimeter heraus und piekst Sie ins Handgelenk, das Zeichen für Sie, sich zum Wagen zu begeben und unsere Nachricht entgegenzunehmen. Probieren Sie mal!“
    Bomb legte die Armbanduhr an, während M zum Telefon ging und die Funkzentrale anrief.
    „Geben Sie einen Rufimpuls für 006!“ befahl er.
    Nach einem Augenblick spürte Bomb an seinem Handgelenk ein zehn Sekunden dauerndes Pieksen, so als drücke jemand in schneller Reihenfolge mit einem Reißnagel leicht in seine Haut.
    „Die Intensität ist so berechnet“, erläuterte M, „daß es Sie auch aus dem Schlaf weckt.“
    Hoffentlich sticht mich das Ding nicht, wenn ich gerade im schönsten Stechen bin, war Bomb versucht zu sagen, unterdrückte es aber, um M nicht zu reizen. Sein Chef fuhr fort: „In Anbetracht der Wichtigkeit Ihrer Aufgabe erwarte ich von Ihnen täglich einen detaillierten Bericht über den
    Stand der Dinge. Sehr detailliert, James, Sie verstehen mich. Ausnahmsweise interessieren uns diesmal Ihre — intimen Erlebnisse in allen Einzelheiten. Stellen Sie sich einfach vor, Sie sprechen mit Ihrem Arzt über Ihre privateste Sphäre.“ Bomb mußte grinsen. Da stand den Sekretärinnen in der Funkzentrale ja allerhand bevor.
    „Unser Verbindungsmann am kaiserlichen Hof von Personien ist Oberst Ali Babus, Kommandeur der Leibgarde und Chef des personischen MAD. Er ist der jüngere Bruder der Shubanuh und damit der Schwager des Shuh. Er wird Ihnen soweit wie möglich behilflich sein. Selbstverständlich weiß er nur vom zweiten Teil Ihrer Aufgabe“, sagte M. „Der erste — delikatere Teil bleibt streng unter uns.“
    „Selbstverständlich, Sir“, sagte Bomb.
    „Sie werden den heutigen Nachmittag dazu benutzen, sich von einem Werksingenieur in die Bedienung dieses Sportwagens einweisen zu lassen“, fuhr M fort. „Also, Bomb, übernehmen Sie. Sollte diese Angelegenheit diplomatische Komplikationen oder einen gesellschaftlichen Skandal auslösen, so müßten wir leugnen, Sie zu kennen.“
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