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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs
Autoren: Manfred Taut
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Palace-Hotel für Sie ein Appartement bestellt. Ich komme morgen früh um neun Uhr zu Ihnen, um das Weitere zu besprechen.“
    „Sehr gut“, sagte Bomb.
    „Achtung!“ schrie plötzlich der Oberst.
    Bomb erkannte die Gefahr, schaltete blitzschnell herunter und riß das Steuer scharf nach rechts. Nur knapp schlitterten sie an der Haube eines feuerroten Alfa Romeo Zagato Coupés vorbei, das, von links mit hoher Geschwindigkeit aus einer Seitenstraße herausschießend, ihnen die Vorfahrt genommen hatte. Mit kreischenden Reifen raste der Alfa davon. Bomb hatte nur einen kurzen Blick in das Innere des Wagens werfen können. Auf den Vordersitzen erkannte er schemenhaft zwei schwarzgekleidete Frauen, ähnlich wie ein Ei dem anderen, mit langem, rotem, herabfallendem Haar.
    „Verdammt...“
    Ihm saß der Schreck noch in den Gliedern, als er mit schlotternden Knien weiterfuhr. „Fahren alle hier so verrückt?“
    Der Oberst wiegte ernst den Kopf.
    „Nicht alle“, sagte er. „Aber vor denen, die es tun, müssen wir uns in acht nehmen.“
    Dann hüllte er sich in Schweigen und überließ es Bomb, über diesen vielsagenden Satz nachzugrübeln.

4

    Am nächsten Morgen sprang Bomb um 7.45 Uhr aus dem Bett, absolvierte die obligatorischen 50 Liegestütze, schlug ebenso viele Karatelöcher in die orientalische Hotelatmosphäre und stellte sich kraftstrotzend unter die Dusche. Erst kochendheiß, dann eiskalt, weil’s so der Brauch für harte Männer ist. Er bestellte sich ein Frühstück aufs Zimmer, das ihm seiner Aufgabe angemessen erschien. Es bestand aus einem großen Teller Porridge und Weizenkeimflocken, zwei Joghurts und einer Knolle süßsauerem Sellerie. Dazu eine Pampelmuse, so groß wie eine obere Hälfte von Sofia Loren, die Bomb voller Assoziationen verzehrte.
    Als Ali Babus Punkt neun Uhr zu ihm hereintrat, saß Bomb mit einem Glas Tomatensaft auf der Altane seines Appartements. Von den Füßen, die in bequemen Slippern steckten, über die dunkelblaue Leinenhose und das ebenfalls blaue Baumwollhemd mit Achselklappen, bis zu seinem gebräunten, kantigen Gesicht mit den grauen Augen, dem energischen Mund und der widerspenstigen schwarzen Haarsträhne sah Bomb aus wie Daddy Distriktaufseher in der Flipper-Serie.
    Ali Babus trug die Uniform eines Infanterieobersten der personischen Streitkräfte, eine kurzärmelige Militärjacke, Breecheshosen, hohe Stiefel und ein arabisches Kopftuch mit vier Vorhangtroddeln.
    „Mister Woodpick?“ fragte er augenzwinkernd, und als Bomb nickte, schlug er grüßend die Hacken zusammen. „Oberst Babus meldet sich zur Stelle, Sir. Mir untersteht der königliche Wagenpark. Ich darf Sie bitten, den Seine Majestät interessierenden Wagen zunächst mir vorzuführen. Sie verstehen, Sir, die Sicherheitsvorschriften. Wenn Sie bereit sind, können wir sofort aufbrechen. Über die technischen Einzelheiten können wir uns im Wagen unterhalten.“
    Er blickte vielsagend zur Decke.
    Bomb verstand. Sicher waren hier irgendwo Mikrophone versteckt. Da er in der Nacht unter heftigen Blähungen gelitten hatte, war ihm das etwas peinlich. Immerhin besaß die Gegenseite jetzt einige typische Sonogramme von ihm. Er zwang sich, an etwas anderes zu denken.
    „Gut, Oberst“, sagte er, „ich bin bereit. Der Wagen steht in der Hotelgarage. Wann werde ich Seiner Majestät den Wagen persönlich zeigen können?“
    „Vermutlich gegen Abend“, sagte der Oberst. „Sie können jetzt so bleiben, wie Sie sind, erst am Nachmittag würde ich Ihnen empfehlen, sich umzuziehen.“
    „Einverstanden“, sagte 006.
    In der Garage kontrollierte Bomb, ob an beiden Türen, an der Motorhaube und am Kofferraum die Haare, die er gestern nacht dort befestigt hatte, unbeschädigt waren. Er nickte zufrieden, es war niemand am Wagen gewesen.
    Kein Wunder, daß man in diesem Beruf allmählich kahlköpfig wird, dachte er, wenn man täglich auf diese Weise Haare lassen muß.
    Bomb setzte sich ans Steuer. Als sie die Auffahrt in das grelle Sonnenlicht hinaufschossen, lehnte sich der Oberst erleichtert zurück.
    „So, jetzt können wir ungestört reden. Was wollen Sie wissen? Ich stehe Ihnen zur Verfügung.“
    „Wann und wo treffe ich den Shuh?“ fragte Bomb.
    „Wie ich sagte, wahrscheinlich kommt er gegen 18 Uhr zum Wagenpark herüber. Ich nehme an, daß er mit Ihnen so ins Fachsimpeln kommt, daß er Sie zum Abendessen dabehalten wird.“
    „Wird Graf Dracs auch da sein?“
    Die Miene des Obersten verdüsterte
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