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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs
Autoren: Manfred Taut
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zweifelte stark an einem Gelingen seiner Mission. Wie sollte heutzutage ein Mann in einem Bett glaubhaft wirken, wenn sein ganzer Sinn ausschließlich auf Nachwuchs gerichtet war?
    Elba glitt tief unten vorbei, dann senkte sich das Flugzeug zum Anflug auf Rom. Nach einer halben Stunde papagallischen Lärms am Flughafen ging es weiter, über die adriatische Küste, über den Golf von Korinth, und als der Tag mit der Sonne schwand und der Berg Hymettos sich in tiefblauer Dämmerung erhob, hinunter zu einem Zwischenaufenthalt in Athen. Bomb verließ die Maschine, schritt hinüber zur VIP-Lounge und trat an die Bar. Seine Aufgabe im Auge, bestellte er ein großes Glas Milch. Er hing seinen Gedanken nach wie ein nervöser Bräutigam. Als der Lautsprecher zum Weiterflug aufrief, war es bereits dunkel. Die dünne Sichel des Mondes hing über den trüben Lichtern der Stadt. Die Abendluft war lau, erfüllt vom Duft ferner Heckenrosen und dem Zirpen der Zikaden. Eine von weitem herüberwehende Männerstimme erinnerte Bomb schmerzhaft an M. Die Stimme war klar und traurig, und in ihrer Melodie schwang sehnsuchtsvolle Klage.
    Bomb kletterte wieder die Treppe zur Kabine empor.
    Der Flug über die Wasser der Ägäis und des Marmara -Meeres nach Istanbul dauerte nur siebzig Minuten.
    Von Instanbul bis Personalia , der Hauptstadt und dem Regierungssitz Personiens, war es wiederum nur eine gute Stunde Flugzeit, die sich Bomb auf den Spuren der Mutzenbacherin vertrieb. Wenige Minuten vor dem Ziel seiner Reise leuchteten die roten Lichter zum Anschnallen auf.
    Noch während dieser Botschaft bäumte sich die Maschine auf, um gleich darauf mit einem häßlichen Aufheulen der Triebwerke wieder durchzusacken. Der Himmel schwärzte sich schlagartig. Ein greller Strahl blauweißen Lichtes blitzte auf, gefolgt von ohrenbetäubendem Krachen. Die Maschine schlingerte, geschüttelt durch eine riesige unsichtbare Faust, die sie mit heimtückischer Gewalt gepackt hatte. Plötzlich klatschte es an den Fenstern der Maschine. Die Passagiere brachen in schrille Schreie des Entsetzens aus. Hunderte, Tausende von schwarzen Fledermäusen prallten mit weitgeöffneten Mäulern, in denen spitze Zähne funkelten, an die Fenster und den Rumpf der Maschine. Angst und Entsetzen machten sich breit.
    Dreizehn Passagiere... Die Nächte um Sankt Georg!
    Bomb dachte an Pimpermoneys Worte, und seine Hände auf den Seitenlehnen des Sitzes wurden feucht.
    Wieder schüttelte die unsichtbare Faust die Maschine. Jetzt schienen Tausende von Vampiren auf sie einzustürzen. Das Flugzeug stöhnte unter dem Aufprall der Leiber.
    Wie lange konnte sie noch standhalten, wie viele Flugstunden hatte die Mühle schon hinter sich? Bomb war sicher, sie würden Personalia nie erreichen. Soweit war es also gekommen. Diese Amerikaner mit ihren Scheißraketen...
    Panik überfiel Bomb.
    Da begann auf der anderen Seite des Ganges ein altes Mütterchen das Kreuz zu schlagen und zu beten. Sie murmelte die Gebete vor sich hin, ihre Finger glitten über die Perlen eines Rosenkranzes. Schlagartig wurde es heller.
    Die Fledermäuse klatschten nur noch vereinzelt gegen die Fenster. Die Gewalt der unsichtbaren Faust ließ nach, die Maschine fing sich und glitt gleichmäßig tiefer.
    Die Lichter der Rollbahn von Personalia tauchten aus der Nacht. Quietschende Reifenstöße beendeten den Flug.
    Bomb stieg zusammen mit einer Handvoll schweigender und bleicher Fluggäste aus der Maschine.

    In der Ankunftshalle trat ein mittelgroßer Mann mit dunklem Teint und gestutztem Schnurrbart zu Bomb. Er trug einen Staubmantel und eine Chauffeursmütze.
    Er grüßte und sagte mit gedämpfter Stimme: „Die laue Nacht versinkt im Gewölk ragender Wipfel.“
    Und Bomb antwortete weisungsgemäß: „Aber die Nornen dräuen mit schweigender Gebärde.“
    Dabei kam er sich so idiotisch wie selten vor.
    Ein Lächeln blitzte über den weißen Zähnen des Mannes auf.
    „Ich heiße Ali Babus“, sagte er in ausgezeichnetem Englisch, nahm Bombs Koffer auf und ging voraus zu einem vor dem Eingang parkenden Wagen, dem funkelnagelneuen weißen Jensen FF Coupe, das Bomb vorausgeschickt war und das er dem Shuh vorführen sollte.
    Bomb nahm hinter dem Steuer Platz, und sie verließen in rascher Fahrt nach den Weisungen des Oberst das Flughafengelände.
    „Ich nehme an, Sie ziehen es vor, sich heute abend vom Flug auszuruhen“, sagte Oberst Babus, als sie sich in den Fahrzeugstrom zum Zentrum eingliederten.
    „Ich habe im
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