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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs
Autoren: Manfred Taut
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Destillationsapparatur und einem Doppelauspuff Kaliber 38. Des weiteren ein Cord Phaeton Sedan 1937, im Bodybuilding-Style, ganz auf Bullworker gefedert. Ein Düsenberg SJ, Modell Nashville-Tennessee, prunkte mit aufklappbarem Westernverdeck, die königlichen Initialen in die kalbsfellbezogenen Sitze gebrannt.
    Bombs Augen vermochten all diese Herrlichkeiten kaum zu fassen.
    Und welche Pracht erwartete ihn erst in der modernen Abteilung: Da gab es einen minkfarbenen Lincoln Continental Executive V 8, 7,6 Liter, 340 SSae -PS, mit Marmorkamin und vorgelagertem Sexpit . Des weiteren einen Mercedes Benz 600 Pullmann V 8, 6,3 Liter, 250 Din-PS mit keramischem Gartengrill von Philipp Rosenthal, Selb. Links davon ein sowjetischer Sul der Lichatschow -Werke mit Krim- sektkühlung und kaviarroten Kanapees im zaristischen Stil für Spitzenfunktionäre. Und schließlich war da jener berühmt-berüchtigte Rolls-Royce Phantom V State Landaulette mit eingebauter Kristall-Doppelbadewanne aus Paris, die vor Monaten in der gesamten sozialistischen Weltpresse angeprangert worden war.
    Sie gingen weiter.
    In der Abteilung für Primitivwagen entdeckte Bomb einen Citroen CV 4 („Revolutionsente“) in Konterrot, als Kommunewagen karossiert, mit Feldbett und Hektographierpult , die getarnte Blechbar gut mit Molotow-Cocktails bestückt. Ferner gab es einen Folks-Protest-Wagen 1200 in Beatleform mit Gitarrenkotflügeln, Echokammern und eingelegten Griffbrettern. Des weiteren einen chinesischen Pe -King mit revolutionärem Antriebsaggregat, dem sogenannten Maotor, das heißt reichlich Platz unter der leeren Haube für vier bis sechs Rikschakulis, je nach Parteibuchnummer. In derselben Reihe stand ein südafrikanischer Burenwagen Marke „Apartheid“ in Saharagelb mit Starkstromsitzkissen und eingebauten Daumenschrauben in den Armauflagen. Und daneben ein westdeutscher Notstandswagen in Feldgrau, angetrieben von einer starken Grundgesetzverbrennungsmaschine, komplett ausgerüstet mit H-Bomben-Pflaster, Erste-Hilfe-Büchlein, Feuerpatsche und vier Maulkörben.
    Bomb schritt von einem Wagen zum anderen, streichelte über Lack und Leder, schritt weiter, verharrte, kehrte zurück, um von neuem zu bewundern.
    Die Zeit verflog. Endlich, nach einer guten Stunde, riß er sich von dieser einmaligen Sammlung los.
    „Sie haben einen wunderbaren Posten, Oberst“, sagte er neiderfüllt. „Kaum getraue ich mich, Ihnen meinen Wagen noch vorzuführen.“
    „Stellen Sie Ihr Licht nicht so unter den Scheffel“, sagte der Oberst. „Ich bin überzeugt, Sie können gut mithalten.“ Sie kletterten in den Jensen, und Bomb beschleunigte sofort brutal, als sie gleich hinter den Garagen auf die Piste des königlichen Flugplatzes kamen. Der Wagen war wirklich gut in Schuß.
    „FF bedeutet Ferguson Formuld !“ brüllte Bomb gegen den Motor an. „Der Wagen hat Vierradantrieb und Dunlop- Maxaret -Bremsregler. Passen Sie auf!“
    Bomb riß den Wagen in eine schnelle Folge schlängelnder Kurven, ohne vom Gas zu gehen, dann bremste er mitten aus dem Beschleunigen mit voller Kraft. Der Jensen kam, ohne die geringste Neigung auszubrechen, in kürzester Zeit zum Stillstand.
    „Ein bemerkenswertes Automobil“, sagte der Oberst. „Ich bin sicher, daß Seine Majestät ein solches Exemplar für seine Sammlung erwerben will. Allerdings werden Sie sich auf einige Sonderwünsche gefaßt machen müssen.“
    „Das sind wir bei unseren orientalischen Bündnispartnern gewöhnt“, sagte Bomb.

6

    James Bomb kehrte gegen Mittag ins Hotel zurück. Bevor er in der Tiefgarage seinen Wagen verließ, gab er per Funk einen ausführlichen Lagebericht nach London durch, angefangen von seinen Erlebnissen im Flugzeug bis zu seiner derzeitigen Pulsfrequenz, denn M hatte tägliche Bulletins über seine körperliche Verfassung verlangt. Gleichzeitig forderte Bomb 50.000 Pfund für das bevorstehende Schwarze Peter-Match mit Dracs und erbat sofortige Rückantwort. Erschrocken entgegnete London: „Bitte warten.“
    Bomb konnte sich lebhaft vorstellen, was jetzt an der Themse los war. Die Nachrichtenhelferin rannte zum diensthabenden Offizier, dieser zu M und M fluchend zur
    Rechnungsstelle, um einem störrischen Finanzkrämer klarzumachen, daß sein Staragent wieder einmal tief in die Kassen des Reiches zu langen gedachte. Das war bestimmt kein Honigschlecken für M.
    Endlich kam die Antwort aus London: „Geld wird durch britischen Botschaftsangehörigen überbracht — stop —
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