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Pinke Perlen und Schwarze Heels Teil 1 - erotische Kurzgeschichte

Pinke Perlen und Schwarze Heels Teil 1 - erotische Kurzgeschichte

Titel: Pinke Perlen und Schwarze Heels Teil 1 - erotische Kurzgeschichte
Autoren: Bärbel Muschiol
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1. Kapitel

    Auf die Plätze, fertig, los …

    Sex, S-E-X, verdammt, war das lang her und, soweit ich mich erinnere, nicht einmal besonders gut. Allein dieses kleine Wörtchen gut sollte am besten nicht mit Sex in Verbindung gebracht werden … Mir würden da so einige Synonyme einfallen: „heiß“, „feucht“, „hemmungslos“ und vor allem „befriedigend“, doch gut? Gedankenverloren starre ich mein Spiegelbild an – grüne Augen, Sommersprossen und braune Harre, heute ist mal wieder einer dieser Tage, an denen ich mit nichts zufrieden bin. Schon dreimal nicht mit mir. Aber das hilft mir jetzt auch nicht mehr weiter, in genau 136 Minuten wird Tina auf der Matte stehen und meine Klingel heiß laufen. So wie ich sie kenne, kann ich besten Gewissens noch 15 Minuten obendrauf legen, denn mit der Pünktlichkeit hat sie es nicht so. Genug Zeit also, um mich aufzubrezeln und in Stimmung zu bringen. Jadegrüner Lidsc hatten und ein kaviarschwarzer Mascara werden heute Nacht mein Make-up aufpeppen. Ich schalte den CD-Player, der auf der Fensterbank im Badezimmer steht, an und drücke auf Play. Leise surrend erwacht er zum Leben, und innerhalb kürzester Zeit wummern die Bässe meines Lieblingssongs durch die Dreizimmerwohnung, die mir seit 14 Tagen komplett alleine gehört, da sich mein Freund von heute auf morgen verabschiedet hat. Begründung unzureichend, im Nachhinein das Beste, was mir passieren konnte. Mein neues Motto: Reisende soll man nicht aufhalten. Die negative Seite an meiner neu gewonnenen Freiheit ist, dass mir so die komplette Miete abgebucht wird anstatt der Hälfte wie bisher. Aber das werd’ ich auch noch schaffen, heute will ich das erste Mal seit zwei Jahren mein Singledasein genießen, mich fallen lassen und den Markt abchecken. One-Night-Stands waren noch nie mein Fall, doch heute bin ich bereit dazu. Das Gefühl purer grenzenloser Vorfreude breitet sich langsam in mir aus, durchspült mich und lässt mich lauthals meinen Song mitsingen. »Mach dich locker, mach dich locker …« Mein Make-up ist so weit fertig und wird mit einem knallroten Lipgloss abgerundet – perfekt.
    Beschwingt tanze ich in mein Schlafzimmer, mit Betonung auf mein, und durchforste meinen kompletten Kleiderschrank nach einem möglichst knappen Outfit. Alle Problemzonen ausblendend schlüpfe ich in einen kurzen schwarzen Mini und ein Top à la Lolita, wenn das keine eindeutige Einladung an die Männerwelt ist, dann weiß ich es auch nicht. Der Refrain dringt in mein Unterbewusstsein und lässt mich voll freudiger Erwartung auf die Uhr sehen, genau in diesem Moment beginnen die 15 Minuten Tina-Zeit, und ich kann mich in aller Ruhe dem Thema Schuhe zuwenden. Normalerweise hasse ich Unpünktlichkeit genauso sehr, wie ich Schokolade liebe, doch bei meiner besten Freundin gilt eine eigene Zeitzone, ihre Stunde hat nicht wie beim Rest der Welt 60 Minuten, sondern 75, was etwas problematisch ist, immerhin gibt es in dieser Aufteilung keine Uhren. Doch wegen so kleiner Unstimmigkeiten will ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Eilig suche ich meine Handtasche und checke, ob meine Survival-Ausrüstung auch bereit ist für die heutige Nacht. Taschentücher – Check, Pfefferspray – Check, Make-up – Check, und nun zur Sonderausstattung: Kondome – Check. Perfekt, der Abend kann beginnen. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, und schon klingelt es an der Tür. Ich hetze ins Bad, unterbreche die dritte Wiederholung meines Liedes durch das Drücken der roten Taste und öffne wenige Sekunden später meine Wohnungstür.
    »Hi Hannah, wow, wir haben fast dasselbe Outfit an, du siehst verdammt heiß aus!« Und noch ehe ich etwas erwidern kann, werde ich stürmisch umarmt und Richtung Taxi gezogen. Die Eingangstüre fällt hinter uns zu, und ich spüre die angenehme Nachtluft auf meiner nackten Haut. Das Geräusch unserer Heels, die rhythmisch auf dem Asphalt klackern, durchbricht die gewohnte Stille. Innerhalb kürzester Zeit sitze ich in dem quietschgelben Mercedes-Taxi, die Fahrt beginnt, ohne dass Tina dem Fahrer eine Anweisung gibt. »So, meine Süße, erzähl, was hast du für heute geplant?« Da sie mich überraschen wollte, habe ich keine Ahnung, was mich heute erwartet und was die Nacht für mich bereithält. Die Uhr auf dem Taxameter zeigt in neongrüner Schrift 22:34 Uhr, und ein freudiges Kribbeln überzieht meinen Rücken – endlich frei, nie hätte ich gedacht, dass ich mein Singledasein so genießen werde … »Es
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