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Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Jahre abgesetzt, so daß ihr Schein matt und grau wirkte.
    "Das Haus ist so groß, daß wir auf den Keller im Grunde nicht angewiesen sind", erklärte Eric. "So benutzen wir ihn lediglich als Abstellfläche..."
    "Sind die alten Möbel nicht verkauft worden?" fragte Tom.
    "Es waren viele Antiquitäten darunter, die einen erheblichen Wert darstellen."
    "Oh, das meiste ist verkauft worden", erklärte Eric.
    "Allerdings gab es einige Stücke, für die sich kein Interessent fand. Manche, weil sie schadhaft waren und der vermutliche Verkaufserlös nicht groß genug gewesen wäre, um in einem vernünftigen Verhältnis zu den Restaurierungskosten zu stehen."
    Wir erreichten eine weitere Tür, hinter der sich ein großer, von drei Glühbirnen erleuchteter Raum befand, der mit Möbelstücken und Kisten vollgestellt war.
    Bei jeder allzu heftigen Bewegung stieg einem der Staub in die Nase und ließ einen heftig niesen.
    Jahrelang war hier unten niemand mehr gewesen.
    Spinnenweben spannten sich zwischen den in die Luft zeigenden Beinen umgedrehter Stühle und zitterten.
    "Hier ist er!" rief Tom.
    Er stand vor einem Möbelstück, dessen obere Hälfte durch eine alte, mottenzerfressene Decke bedeckt war. Er riß sie zur Seite und strich über das Holz.
    Ich sah mit einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen die Veränderung, die sich in seinem Gesicht abzuspielen begann.
    In Toms Augen leuchtete es. Diesen seltsamen Glanz kannte ich nicht an ihm.
    Er ist jetzt ein anderer! dachte ich spontan und erschrak.
    George Bascomb, der Mann der mit seiner Geliebten Clarissa ein Mordkomplott geschmiedet und einen Menschen vergiftet hatte...
    Mir schauderte unwillkürlich bei dem Gedanken.
    Ich hatte mich schließlich in Tom verliebt und das, was ich bislang über George Bascomb wußte, paßte so gar nicht zu dem, was ich von Tom kennengelernt hatte.
    Wer weiß, als wer du schon auf der Welt warst, Patti!
    sagte eine Stimme in mir. Nur kein Hochmut... Vielleicht würdest du erschrecken, wenn du es wüßtest.
    Und vielleicht war es gut so, daß normalerweise niemand wußte, ob oder in welcher Gestalt er schon einmal über die Erde gewandelt war. Das Leben blieb auf diese Weise unbelastet von der Hypothek einer verfluchten Vergangenheit...
    Genau das bezweifelten allerdings die Anhänger der Reinkarnationslehren.
    Sie glauben, daß unser Schicksal von dem bestimmt wird, was wir in vergangenen Leben durchgemacht haben.
    Ein Gedanke, der mir nicht gefiel.
    Zumindest die Illusion eines freien Willens wollte ich mir erhalten.
    Tom blickte auf den Schreibtisch. Auf der einen Seite waren die Beine abgebrochen und in der Tischplatte war ein gut sichtbarer Sprung.
    "Nun, Mr. Hamilton? Wo ist das Tagebuch?" fragte Eric mit schneidender Stimme.
    "Einen Augenblick!"
    Tom machte sich mit ein paar Handgriffen an dem Schrank zu schaffen. Er drückte auf eine unscheinbare Vertiefung. Ein schabendes Geräusch ertönte. Irgend eine Art von Mechanismus wurde ausgelöst. An der Seite des Schreibtisches öffnete sich ein kleines Fach.
    Es war leer.
    "Nun, Mr. Hamilton?" lächelte Eric.
    Tom ließ sich nicht ablenken. Seine Züge wirkten angestrengt und konzentriert. Er tastete über den Holzboden des kleinen Fachs, dann gegen einen Punkt in der Ecke. Jetzt glitt die Hinterwand des Fachs hinab. Selbst in Erics Gesicht sah ich so etwas wie ein Erstaunen. Tom griff in die Dunkelheit dahinter und hatte im nächsten Augenblick einen kleinen Ledereinband in der Rechten.
    "Dies ist das Tagebuch von George Bascomb", erklärte er. Er reichte es Eric. "Schlagen Sie die letzte Eintragung auf. Sie lautet: 'Heute mit Clarissa im Theater. Es gab den Macbeth.
    Danach in einem italienischen Restaurant. Leider gibt es davon noch viel zu wenige in London. Auf dem Rückweg hatte ich das Gefühl, daß unser Taxi von einem dunklen Wagen verfolgt wurde. Der Taxifahrer hielt mich für verrückt."
    Eric schlug den Band auf und las mit gerunzelter Stirn.
    Sein Gesicht wurde blaß.
    "Das stimmt", sagte er. "Beinahe wörtlich... Meine Güte, woher..." Er sprach nicht weiter.
    Tom griff in die Innentasche seiner Jacke und holte ein gefaltetes Blatt Papier heraus. "Dies ist eine Schriftprobe von mir. Vergleichen Sie sie mit dem, was Sie vor sich sehen!" Eric schluckte.
    Sandra trat neben ihn. Und nach einigen Augenblicken nahm Alexander Milton den beiden das Tagebuch aus der Hand. Er warf einen skeptischen Blick auf die Schriftprobe. Sein Blick pendelte immer wieder hin und her.

    "Es ist
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