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Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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für mich eine Überraschung.
    "Das ist Mr. Alexander Milton", stellte Eric Bascomb ihn uns vor. "Mr. Milton ist seit langer Zeit ein Freund des Hauses und berät uns in Dingen, die..." Er suchte nach den passenden Worten und setzte schließlich etwas unbeholfen hinzu: "...die über das hinausgehen, was der Mensch bis heute zu erklären vermag."
    Alexander Milton war ein vollendeter Gentleman. Er begrüßte mich mit einem angedeuteten Handkuß.

    "Es freut mich außerordentlich, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen, Miss Vanhelsing."
    "Ihr Name ist mir ein Begriff, Mr. Milton. Sie sind ein bekannter Okkultist und Parapsychologe. Es ist noch nicht lange her, da habe ich eines Ihrer Werke in den Händen gehalten. Es befaßte sich mit der Beschwörung von Rachegeistern..."
    Alexander Miltons Lächeln wirkte kalt und geschäftsmäßig.
    Es war nichts weiter als eine Maske, hinter der dieser Mann seine wahren Regungen verbarg.
    "Nun, meine Werke haben nicht dieselbe Verbreitung wie Ihre Artikel, Miss Vanhelsing. Sie sind doch jene Patricia Vanhelsing, die für die LONDON EXPRESS NEWS berichtet und dabei hin und wieder auch Dinge streift, die in mein Interessengebiet hineinfallen."
    "Ich stehe diesen Dingen sehr aufgeschlossen gegenüber", sagte ich. "Allerdings bin ich der Ansicht, daß man einen klaren Trennungsstrich zwischen tatsächlichen Begebenheiten ziehen sollte, die den Bereich des Übersinnlichen berühren, und den Machenschaften von Leuten, die als Scharlatane und Geldschneider auftreten!"
    "Ich sehe mich als eine Art Wissenschaftler, Miss Vanhelsing", erklärte Milton. "Und für einen Wissenschaftler ist der Zweifel genauso wichtig wie für Sie als Reporterin."
    Jetzt mischte sich Eric Bascomb ein.
    Er wandte sich an Tom.
    "Es war nicht abgemacht, daß diese Dame von der Presse bei unserer Unterredung anwesend ist!"
    "Nun, erstens ist sie bei derselben Zeitung angestellt wie ich - auch wenn ich nicht als Reporter hier bin. Und zweitens hatte ich auch keine Ahnung von der Anwesenheit dieses Mr.
    Milton."
    "...auf dessen Gegenwart ich aber bestehen möchte!"
    erklärte Eric.
    "So wie ich darauf bestehe, daß jemand meines Vertrauens im Raum ist."
    Eric atmete tief durch. Er wandte den Blick an Sandra.
    Diese nickte leicht.
    "Ist schon gut, Eric. Ich habe nicht dagegen."
    "Wenn du meinst..."

    "Es ist in Ordnung!"
    Eric wandte sich an uns. "So setzen Sie sich doch bitte!"
    Wir nahmen Platz.
    Jetzt ergriff Alexander Milton das Wort.
    Er sah Tom mit seinen stechenden Augen an und fixierte ihn geradezu mit seinem Blick. Ein Gefühl des Unbehagens machte sich in mir breit.
    "Sie sind also der Mann, der behauptet, die Wiedergeburt von George Bascomb zu sein..."
    "Das ist leider wahr", sagte Tom. "Und ich kann es vielleicht sogar beweisen. Nach Zacharys Tod lebte ich mit dessen Witwe Clarissa einige Monate hier in diesem Haus, ehe wir beiden dann kurz hintereinander von einem Wagen überfahren wurden... Einem Leichenwagen!"
    "Das konnte nie geklärt werden!" warf Sandra Bascomb ein.
    Tom wandte den Kopf.
    "Ich war dabei, Miss Bascomb. Vergessen Sie das nicht!"
    "Sie sprachen von einem Beweis!" erinnerte Eric Tom.
    Dieser nickte. "So ist es. Ich führte damals Tagebuch und habe dieses Tagebuch an einem Ort deponiert, an dem es vielleicht noch heute liegt... Unter meinen Sachen, die ich hier ins Haus mitbrachte befand sich ein antiker Schreibtisch, vielleicht aus dem siebzehnten Jahrhundert.
    Damals waren raffinierte Geheimfächer groß in Mode..."
    "Und in einem dieser Fächer deponierten Sie das Tagebuch?"
    hakte Eric nach.
    "So ist es."
    "Nun, wir haben die Einrichtung komplett ausgetauscht, als wir dieses Haus erbten", sagte Eric. "Nur Sandra hat in ihren Teil der Villa einige Möbelstücke übernommen, aber ein Schreibtisch war - glaube ich - nicht darunter."
    Sandra hob die Schultern.
    Sie schüttelte den Kopf.
    "Es tut mir leid, Mr. Hamilton..."
    Und Eric fügte hinzu: "Wenn noch etwas von den alten Sachen vorhanden ist, muß es sich im Keller befinden..."
    "Dann schlage ich vor, dort nachzusehen!" meinte Tom.

    *
    Wir stiegen eine schmale Wendeltreppe hinab und traten durch eine schwere, eisenbeschlagene Holztür, die sich mit einem Knarren öffnete.
    Die Scharniere mußten seit einer Ewigkeit nicht mehr geölt worden sein.
    Dann ging es durch einen sich lang hinziehenden, schlecht beleuchteten Gang. Im Abstand mehrerer Meter sorgten schwache Glühbirnen für Licht. Aber auf deren Glas hatte sich der Staub vieler
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