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Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht - Der Anfang (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Trafalgar Square nachgebildet, die Admiral Nelson bewachten.
    Ein Mann, der seiner Kleidung nach der Butler war, stieg die Stufen hinunter.
    Sein Gesicht wirkte regungslos, sein Alter war schwer zu schätzen. Von 60 Jahren aufwärts schien alles möglich zu sein. Die Haare waren zu einem strengen Scheitel gekämmt.
    Sein faltiges Gesicht hatte etwas Mumienhaftes an sich.
    Der Butler kam auf uns zu.
    Er musterte uns kühl.
    Auf Toms Gesicht zeigte sich ein eigenartiges Lächeln. Es dauerte nur einen winzigen Augenblick...
    "Hallo, Cyril!" sagte er.
    Der Butler hob die Augenbrauen und wirkte etwas peinlich berührt.
    "Kennen wir uns, Sir?"
    "Allerdings, auch waren Sie vielleicht..."
    "Das muß ein Irrtum sein, Sir. Meine Ansicht nach sind wir uns nie begegnet, Mister...."
    Tom verzog das Gesicht.
    "Zumindest kenne ich Sie: Sie sind Cyril Porter. Bei Zachary Bascomb traten Sie einst Ihre erste Stelle an. Wir sind uns oft begegnet, als ich ..."
    Der Butler sah Tom ungerührt an.
    "Sie müssen Mr. Hamilton sein - der Mann, den meine Herrschaften erwarten", unterbrach Cyril ihn. Er wandte sich an mich. "Sie sind nicht angemeldet, Miss..."
    "Vanhelsing. Patricia Vanhelsing."
    "Ich bestehe auf der Anwesenheit von Miss Vanhelsing bei diesem Gespräch", erklärte Tom.
    Der Butler verzog keine Miene.

    "Darüber habe ich nicht zu entscheiden, Sir", erklärte er, ohne die geringste Emotion dabei mitschwingen zu lassen.
    "Verstehe", murmelte Tom.
    "Wenn Sie mir bitte folgen würden."
    "Natürlich."
    Wir folgten dem Butler die Stufen des Portals hinauf.
    An der zweiflügligen Tür prangten messingfarbene Löwen, die uns grimmig anzustarren schienen. Ein beklemmende Gefühl, machte sich in mir breit, als wir die Villa betraten. Ich konnte nicht genau sagen, worin es eigentlich begründet lag.
    Eine düstere Aura schien über diesem Ort und dieser Villa zu liegen.
    Wir traten in einen hohen Empfangsraum. An den Wänden hingen großformatige Jagdbilder. Eine Sitzgruppe mit zierlichen Sesseln und einem kleinen Sofa war um einen runden Tisch herum gruppiert.
    Der Butler schloß die Tür.
    "Bitte warten Sie hier", sagte er.
    Tom fragte: "Was ist eigentlich aus Gonzo geworden?"
    Der Butler runzelte die Stirn. Zum ersten Mal gab es so etwas wie eine Regung in seinem Gesicht. Er schien verwirrt zu sein.
    "Gonzo?" echote er.
    "War das nicht der Name von Onkel Zacharys Hund? Er hat mir mal ins Bein gebissen, als ich mich erdreistete, eine der Jagdflinten von der Wand zu nehmen..."
    "Wie können Sie von Gonzo wissen?" stieß der Butler dann hervor. Für einen Moment schien er sämtliche Regeln seines Berufsstandes vergessen zu haben.
    Doch nur für einen einzigen Augenblick.
    Dann hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    Er atmete tief durch.
    "Ich werde den Herrschaften Ihre Ankunft melden, Mr.
    Hamilton", kündigte er dann wieder auf seine gewohnt unterkühlte Art und Weise an.
    "Tun Sie das!" nickte Tom.
    Der Butler drehte sich herum und verschwand durch eine von insgesamt fünf völlig gleich aussehenden Türen, durch die man diesen Raum verlassen konnte.
    Wir waren allein.

    Tom ergriff meine Hand und drückte sie voller Zärtlichkeit.
    Es war ihm anzusehen, wie sehr in der Anblick dieses Raumes überwältigte.
    "Es ist seltsam, jetzt wieder an diesem Ort zu stehen, Patti. Ich bin noch völlig fassungslos. Jeden Winkel kenne ich in diesem Haus... Ich war George Bascomb - und in gewissem Sinn bin ich es jetzt auch noch."
    Wir standen dicht nebeneinander. So dicht, daß ich sein After Shave riechen konnte. Unsere Blicke begegneten sich.
    "Du wirst mir glauben, Patti", war er überzeugt. "Eines Tages jedenfalls...

    *
    Der Butler führte uns wenige Augenblicke später in einen weitläufigen Salon. Eine Frau und zwei Männer hatten um einen runden, zierlich wirkenden Tisch herum platzgenommen. Die Frau hatte rotstichiges Haar und ein trauriges Gesicht. Ihr Blick wirkte nach innen gewandt. Sie schien uns kaum zu bemerken. Der Butler stellte uns einander vor. Die junge Frau war Sandra Bascomb.
    Ihr Bruder Eric sah ihr wie aus dem Gesicht geschnitten aus. In seinem dreiteiligen Anzug wirkte er sehr förmlich.
    Seine Züge waren ernst und voller Sorge.
    Die dritte Person trug einen dunklen Bart. Seine Kleidung war ebenfalls völlig in grau und schwarz gehalten, so daß er beinahe wie eine Art Priester wirkte. Ein eigenartiges Amulett trug er um den Hals.
    Seine Augen hatte einen äußerst intensiven, beinahe stechenden Blick.
    Und sein Name war
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