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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker
Autoren: Jocelynn Drake
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die Tore geschlossen und, wenn ich sehr viel Glück hatte, Aurora vielleicht am Ende doch getötet. Ob ich mir damit das Ticket in den Himmel oder die Hölle verdient hatte oder ob es beides überhaupt gab, schien nicht länger von Bedeutung. Ich wollte einfach nur noch schlafen, möglichst für immer.
    „Steh auf, Mira", befahl eine schmerzlich vertraute Stimme. Ich versuchte zu lächeln, brachte aber nur ein schiefes Grinsen zustande, weil meine Kraft gerade mal ausreichte, um einen Mundwinkel zu heben. „Hau ab, Danaus. Ich hab gerade keine Lust, dich umzubringen", murmelte ich und machte nicht mal mehr den Versuch, die Augen zu öffnen. Ich spürte ihn in meiner Nähe, nur ein paar Meter entfernt. „Die Sonne geht bald auf, erinnerte er mich unnötigerweise.
    Ich ignorierte den Hinweis. Warum das Offensichtliche aus sprechen? Jabari hatte mich zurückgelassen, damit ich in der Sonne verbrennen sollte. Aber so schlimm würde es schon nicht werden. Ich würde sowieso einschlafen, bevor die Sonne aufging. Ich würde nicht das Geringste spüren. Es gab schlimmere Arten abzutreten. Ich musste es schließlich wissen, immerhin hatte ich ein paar von meinen Leuten auf üblere Weise über die Klinge springen lassen.
    „Ich dachte, du wärest tot", sagte ich, als es mir endlich gelang, trotz des Kloßes in meinem Hals zu sprechen.
    Als seine Präsenz während des Kampfes gegen die Naturi plötzlich verschwunden war, hatte ich das Schlimmste befürchtet - dass er gefallen war. Mir war keine Zeit geblieben, nach ihm zu suchen, keine Zeit, umzukehren oder ihm den Puls zu fühlen. „Ich war k. o.", sagte er. Kopfschüttelnd kam er zu mir und beugte sich über mich, während ich im Gras lag. „Ich glaube, Jabari hat mich sogar ein paarmal gerettet", gab er zu. „Dann hat er bestimmt noch irgendwas mit dir vor", sagte ich Unheil verkündend, schlug die Augen auf und sah den Jäger an. „Ich bin mir sicher, dass er mit uns beiden noch einiges vorhat, bis er den Konvent endlich ganz beherrscht", sagte Danaus stirnrunzelnd. „Na komm, steh auf."
    Ich schloss die Augen, während ich an die Welt dachte, die jetzt vor mir lag. Ich war immer noch die Marionette von Jabari und Danaus. Ich war Mitglied des Konvents der Nachtwandler, in dessen Reihen sowohl Macaire als auch Elizabeth mich ganz sicher tot sehen wollten. Die Naturi waren frei, egal, ob sie uns momentan umbringen wollten oder nicht. Ach ja, und außerdem war da ja noch der Plan Unseres Regenten, das Große Erwachen auf das kommende Jahr vorzuziehen und aller Welt zu enthüllen, dass es Nachtwandler und Lykanthropen wirklich gab, um einen gewaltigen Krieg zwischen den Völkern anzuzetteln.
    Ich fühlte mich wie erschlagen, als ob das Gewicht der ganzen Welt auf meiner Brust lasten würde. Ich hatte keine Lust, mich zu bewegen, nicht die geringste Lust weiterzumachen, weiterzukämpfen und dabei mein Leben zu riskieren. Ich war müde. Ich war fertig. „Danaus, bitte, hau ab", murmelte ich mit einem leisen Seufzer.
    „Du darfst jetzt nicht aufgeben. Die Naturi laufen frei herum", sagte er. Ich hörte, wie er sich neben mich ins Gras kniete, seine Stimme klang jetzt näher.
    Völlig erschöpft zwang ich mich, die Augen aufzuschlagen und den Jäger anzusehen. Sein Gesicht war abgezehrt und die Augen müde, aber irgendwie fand er die Kraft, immer weiterzumachen. „Geh zurück zu Themis. Erstatte Ryan Bericht. Erzähl ihm alles", sagte ich. Der Zauberer musste alles erfahren, bevor es zu spät war. Ryan würde es schaffen, alle davor zu warnen, dass Aurora und die anderen Naturi entkommen waren. Der Zauberer musste auch vom Plan Unseres Regenten für das Große Erwachen erfahren. Ich wollte wirklich keinen Krieg, aber es durfte die Lykaner und alle anderen nicht unvorbereitet treffen, wenn die Naturi endlich aufhörten, sich untereinander zu bekämpfen, und beschlossen, dass es wieder an der Zeit war, die anderen Völker anzugreifen.
    Mit einem leisen Ächzen nahm mich Danaus in die starken Arme und stand auf. Bei der plötzlichen Bewegung jammerte ich schwach und kniff erneut die Augen zu. Ich weiß nicht mehr, wie lange er mich trug; die Zeit schien mir davonzulaufen, während ich versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben. Die Herberge war zu weit weg, um es bis Sonnenaufgang dorthin zu schaffen. Erst als die Luft plötzlich bitterkalt wurde und erneut Dunkelheit über uns hereinbrach, wurde mir klar, dass er mich in den Tempel des Mondes gebracht hatte. Der Tempel stand
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