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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker
Autoren: Jocelynn Drake
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nicht mehr den Kopf zerbrechen.
    Zu meiner Überraschung meldete sich jetzt Cynnia mit kalter, beherrschter Stimme zu Wort, die der ihrer Schwester an Autorität in nichts nachstand. „Du kannst dir die Vorstellung sparen, falls das der große Plan ist, den du dir zurechtgelegt hast, um Nyx und mich auf einen Schlag loszuwerden."
    Nyx fuhr herum und starrte Cynnia an, die nun unbeeindruckt aufstand.
    „Auroras engste Vertraute unter den Zauberwebern, Harrow, hat behauptet, sie wüsste, dass ich zur Erde wollte, um den Krieg aufzuhalten, den Aurora anzetteln würde", sagte Cynnia zu Nyx. „Sie hat so getan, als wäre sie auf meiner Seite, damit sie mich durch die Barriere zur Erde schleusen konnte. Als wir dort ankamen, versuchte sie, mich zu töten, und schimpfte mich eine Verräterin an der Krone." Als sie den Blick zu Aurora wandte, sah ich ein finsteres Lächeln über ihr Gesicht huschen, das mir einen Schauer über den Rücken jagte. „Sie hat gestanden, dass es dein Plan war, mich an diesem Ort töten zu lassen und es dann den Nachtwandlern in die Schuhe zu schieben. Sie hat mir alles verraten, während ich sie langsam zu Tode gefoltert habe."
    Wortlos kehrte Aurora zu ihrem Thronsitz auf der Mauer zurück, während ihre Wachen sich um sie scharten. Cynnia machte einen Schritt auf ihre Schwester zu. Ihre Haltung schien aufrechter, ihre Schultern straffer als bisher. Als ich sie ansah, wurde mir klar, dass die kleine Naturi mir etwas vorgespielt hatte.
    „Nyx konnte mich nicht finden, weil ich nicht gefunden werden wollte", sagte sie höhnisch. „Ich hatte keine Ahnung, welche Naturi auf deiner Seite standen und mich als Verräterin brandmarken würden, um mich zu töten, sobald sie mich zu Gesicht bekamen. Dein treuer Gefährte Rowe? Meine eigene geliebte Schwester Nyx? Hätten sie etwa nicht alles für dich getan? Also habe ich mich versteckt." Cynnia drehte sich um und schenkte mir ein verschlagenes Grinsen. Eigentlich hätte ich das Lächeln erwidern müssen. Jetzt erkannte ich ihren Plan, und er war einfach brillant. Sie hatte sich in den Armen des Feindes versteckt, weil sie wusste, dass ich sie am Leben lassen würde, solange sie mir nützlich war. Und wie konnte sie als Schwester der Königin jemals nutzlos sein?
    „Bravo", murmelte ich nickend. Cynnia nahm meinen Kommentar huldvoll entgegen, indem sie ihrerseits leicht nickte, bevor sie sich wieder ihrer königlichen Schwester zukehrte. „Ruhe!", rief Aurora mit zitternder Stimme. Ich wusste nicht genau, ob sie mich oder ihre Schwester meinte. Ihr schönes Gesicht war gerötet, und sie ballte die Fäuste im Schoß. „Du bist eine Verräterin an der Krone." „Ich bin keine Verräterin, nur weil ich etwas anderes im Sinn habe als den endlosen Krieg mit Menschen und Nachtwandlern, den du geplant hast. Es ist kein Verrat, wenn man Frieden will", entgegnete Cynnia entschieden.
    „Es kann keinen Frieden mit den Menschen geben!", kreischte Aurora und sprang auf. „Sie zerstören die Erde, deren Wächterin ich bin. Ich bin zurückgekehrt, um einmal mehr das große Werk zu beginnen, die Erde von jeglichem menschlichen Leben zu säubern, damit die Große Mutter in alter Pracht erblühen kann." „Da liegst du falsch", sagte Cynnia. Unwahrscheinliches Selbstvertrauen schwang in diesen vier Worten mit. „Die Erde hat sich eine neue Geliebte gewählt, die sie schützen soll. Deine Herrschaft ist vorbei." „Du verschlagene kleine Hexe! Nie wirst du mir als Königin der Naturi folgen!", donnerte Aurora. „Doch, das werde ich", sagte Cynnia bestimmt und sah mir dann direkt in die Augen, nachdem die Wächterin der Erde mit dir fertig ist." Erst da begriff ich, dass sie von mir sprach - der neuen Wächterin der Erde.
    „Nyx, wenn du Cynnia retten willst, dann schnapp sie dir jetzt", war die letzte Warnung, zu der ich noch fähig war. Cynnia mochte mich ausgenutzt haben, aber im Moment sah es so aus, als hätten wir ein gemeinsames Ziel. Aus diesem Grund war ich bereit, sie am Leben zu lassen, aber davon abgesehen wollte ich im Moment nur eines: Aurora vernichten.

29
    Zum ersten Mal sah mich Aurora direkt an. In jenem Moment sah ich den ganzen Hass, den sie für mich und mein Volk hegte, in einem einzigen Blick konzentriert. Augenblicklich wurde mir klar, dass sie mir die Schuld für die Gefangenschaft der Naturi, für fünfhundert Jahre vergebliche Fluchtversuche und nun auch noch für den Verlust ihrer Schwester und ihres Gefährten gab. Ich war der Kern
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