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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker
Autoren: Jocelynn Drake
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hoffen, dass sie mächtig genug wäre, um sie zu besiegen. Vielleicht hatte Cynnia ja recht, und die Erde hatte wirklich mich anstelle von Aurora zu ihrer neuen Waffe erkoren. Das konnte ich nur hoffen.
    Ich holte tief Luft und griff nach der Erdenergie, die ich in Wirbeln um mich herum spürte, wie sie meinen Körper bestürmte und mir mit den Fingern durchs Haar fuhr. Ich sog sie auf und erlaubte ihr, den Platz einzunehmen, den vorher Danaus' Energie innegehabt hatte. Dann lenkte ich sie in das Loch, das Cynnia in meiner Brust hinterlassen hatte, und schloss es vor meinem inneren Auge, sodass die Energie in mir eingeschlossen war, in meine Zellen strömte und mich bis ins Mark erfüllte. Meine Seele schrie auf, so vollständig überflutete mich die Energie, und das Monster, das in mir lauerte, brüllte vor Schmerz. Es fühlte sich an, als würde ich mich mit blendendem Sonnenlicht umbringen.
    Auf einen Wink explodierten die Naturi rund um Aurora in einem dröhnenden Inferno wie ein Bündel Feuerwerkskörper. Die Königin schrie in ungläubigem Entsetzen auf. Ich spürte, wie sie mit ihrer eigenen Energie dagegenhielt, um die Flammen zu löschen, aber das ließ ich nicht zu. Ich sog noch mehr Energie in meinen Körper und umgab mich und Aurora mit einem Ring aus blauem Feuer, ganz wie in der Herberge Zur Zuflucht, als ich den Bannkreis beschrieben hatte. Die Flammen schössen mehr als drei Meter in die Höhe und schnitten sie vom Rest ihrer Leute ab. Ich spürte, wie um mich herum sowohl Aurora als auch die Angehörigen des Lichtclans darum kämpften, das Feuer zu löschen, aber meine Energie strömte aus der Erde selbst und wurde von ihrem Zorn angefacht. Die Flammen zitterten nicht einmal.
    „Rühr mich ja nicht an!", schrie Aurora, als ich langsam auf sie zukam. Stolz und aufrecht stand sie da, mit dem Rücken an der nahen Mauer und mit gerecktem Kinn. „Du kannst mich nicht verbrennen."
    Über uns waren Wind-Naturi aufgestiegen, die den Feuerring zu überfliegen versuchten, aber ich hielt sie mit einem weiteren Wink auf. Ihre Flügel aus Leder und Federn fingen sofort Feuer, sodass sie zu Boden stürzten. Niemand konnte Aurora jetzt noch retten. Ich spürte, wie sich die Energie der Erde in mir zum entscheidenden Schlag gegen die Königin der Naturi ballte.
    Ich grinste und fragte mich kurz, ob die Erde ihren Tod ebenso herbeisehnte wie ich. Doch zugleich spürte ich, wie auch Aurora ihre Energie sammelte. Sie war bereit, sich zu verteidigen. Ich verzog die Lippen zu einem Grinsen und zeigte im flackernden Schein des Feuers meine weißen Eckzähne. Blitzschnell war ich bei ihr und rammte ihr den Dolch aus meinem Gürtel tief in die Flanke. Sie hatte mit einem magischen Angriff gerechnet und war gegen eine körperliche Attacke vollkommen wehrlos. Tja, ich hatte eben schon immer mehr auf gute, alte Handarbeit gesetzt. Jetzt wollte ich mich in ihr warmes Fleisch vergraben. Ihr Blut strömte mir über die Hand, als ich das Messer langsam von ihrem Magen zum Herzen emportrieb.
    Aurora keuchte und öffnete den Mund zu einem stummen Schrei, als sie im Angesicht des Schmerzes, der durch ihren zerbrechlichen Körper raste, die Augen aufriss. Die Kraft, die ich in ihr hatte wachsen gespürt, verflüchtigte sich.
    „Dich umzubringen ist ziemlich genau wie deinen Bruder zu töten", höhnte ich. „Ihr habt beide den gleichen überraschten Gesichtsausdruck." Bevor ich bei ihrem Herzen ankam, fuhr mir ein gewaltiger, bohrender Schmerz in den Rücken und durchstieß mein Herz von hinten. Ich hatte nur noch Augen für Aurora gehabt und darüber meine Deckung vergessen. Jemand hatte es durch das Feuer geschafft und war mir in den Rücken gefallen.
    „Lass sie los, und ich verzichte darauf, dir das Herz herauszuschneiden, kleine Prinzessin", knurrte eine allzu vertraute Stimme. Rowe war zurückgekehrt.
    Ich ließ den Dolchgriff los und streckte die rechte Hand seitlich aus, weg von Aurora, die jetzt an der Wand hinunterrutschte. Blut tränkte ihre strahlend weißen Gewänder, und ihr Gesicht verfärbte sich rasch aschfahl. Sie verlor zu viel Blut, aber mir war klar, wie schnell eine Naturi sich mit der richtigen Versorgung erholen konnte.
    „Sie hat dich verstoßen", sagte ich heiser, als Rowe mir weiterhin das Messer in den Rücken drückte und mich mit der Linken brutal an der Schulter packte, sodass ich mich nicht rühren konnte. „Nach allem, was du für sie getan hast, hat sie dich fallen gelassen. Findest du nicht,
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