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Ex en Provence

Ex en Provence

Titel: Ex en Provence
Autoren: Elke Ahlswede
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    Who’s Who?
     
    Anja Kirsch, 40: Alleinerziehende Mutter und Lehrerin. In Frankreich will sie sich zur beruflich erfolgreichen Supermutter mit Mega-Sex-Appeal wandeln. Manövriert sich mehr oder weniger geschickt durch Croissant-Berge, sprachliche Waterloos und … amouröse Missverständnisse.
    Dr. Bettina Kirsch, fünf Minuten älter, zehn Kilo leichter: Anjas Zwillingsschwester. Der Marathon laufende Beweis dafür, dass die Gene nicht an allem schuld sein können.
    Ralph von Hassel, 42: Anjas Ex. Ihr eigentlich sowieso nur aus Versehen zum Ehemann gewordener WG -Mitbewohner steckt mitten in der Midlife-Crisis. Zur Linderung setzt er allerdings weder auf Sabbatjahr noch auf Segeltörn.
    Jule von Hassel, 5: Anjas und Ralphs Tochter. Vom alternativen Berliner Waldkindergarten direkt in die französische Kader-Vorschule katapultiert.
    Jacques und Bernadette Croizet, zusammen mindestens 130: Anjas liebenswerte Vermieter, Bäckersleute mit geheimdienstwürdigen Kenntnissen der Bewohner von ganz L’Oublie-en-Provence.
    Ganz L’Oublie-en-Provence?
    Nein! Auch sie wissen nichts über den Hintergrund von …
    Eric Leroy, ungefähr Ende 30: Was für ein arroganter Rüpel! Und Jule sucht sich ausgerechnet Erics Tochter Chloé als ihre neue beste Freundin aus.
    Chloé Leroy, 5: Schwelgt mit leicht überdüngter Fantasie in ihrer Prinzessinnen-Welt.
    Noémi, 25: Auch für französische Verhältnisse eine Ausnahmeschönheit. Taucht regelmäßig in Highest Heels und Mikrorock vor der Schule auf – und verschwindet schweigend mit Chloé.
    Augustine Guillotin, 52: Anjas Chefin. Stets im adretten Kos tümchen, terrorisiert sie die gesamte Sprachenschule »Ecole Po lyglotte«. Bis auf eine Ausnahme, nämlich …
    Philippe Foulie, 38: Anjas Kollege, ein echter Beau . Die wandelnde Charme-Offensive nimmt »Andscha« ins Visier. Zu schön, um wahr zu sein?
    Nathalie Dupont, Mitte 30: Die Mutter von Jules Klassenkameraden Alex, bald Anjas Freundin und »Französin vom Dienst«. Freimütige und geduldige Nachhilfelehrerin in Sachen Savoir-vivre.
    Monika Kirsch, 59: Anjas und Bettinas Hippie-Mutter. Findet zwischen Anden-Trekking und Capoeira-Kurs mit attraktiven Jünglingen nur wenig Zeit für ihre Töchter oder Enkelin Jule.
    Jean-Yves, Jean-Pierre, Jean-Claude (alle Mitte 50): Anjas mehr oder weniger direkte Nachbarn – genaue Anzahl unbekannt.

 
    L’Apéro
    (Der Aperitif)

1. Kapitel
    Hi Bettina. Danke noch mal fürs Essen. Haben Frankreich erreicht. Jule schmollt. Dein Napoleon tröstet etwas. Noch 680 Kilometer. Provence, wir kommen! LG Anja (23:35, 16. August)

    Viel Glück, Kleines. Such dir einen schönen Franzosen. Gib dir mal Mühe. Und nasch nicht auf der Fahrt. Kuss für Julchen. Betty (23:39, 16. August)

    Nenn mich nicht Kleines! Kaufe mir jetzt große Tüte Chips, evtl. auch Schokolade. Brauche keinen Franzosen. Anja (23:45, 16. August )

    Ich würde nicht nein sagen … Gute Fahrt, Kleines. Deine Betty (23:47, 16. August)
    #
    Dienstag, 17. August, 05:54
    L’Oublie-en-Provence
    »Bonjour Madame!«, tönt es mir von irgendwo sehr französisch entgegen.
    Madame? Wer? Ich?
    Beinahe hätte ich mich umgedreht, aber hinter mir ist um diese Uhrzeit wohl kaum eine 80-Jährige zu erwarten, auf die diese Anrede meiner Vorstellung nach besser passen würde. Ich bin zwar tatsächlich 40 und sehe – Q10 hin oder her – wohl auch ungefähr so aus, aber »Madame«?
    Wer allerdings sollte sonst gemeint sein? Schließlich ist hier gerade überhaupt niemand zu sehen. Selbst den Besitzer der tiefen und ziemlich nasalen »Bonjour-Madame«-Stimme kann ich nicht ausmachen. Ich sehe nur Jule, die fünf Meter neben mir schlummert – in unserem Ex-Familien-jetzt-Mutter-mit-Tochter-Kombi. Sie ist – ergonomisch nicht ganz optimal – in den Kindersitz gefaltet und hält ihr neues Kuscheltier, Frosch Napoleon, fest im Arm.
    Als Napoleon, Jule und ich vor ein paar Minuten auf den Dorfplatz von L’Oublie-en-Provence gerollt sind, informierte mich mein Navi feierlich, ich hätte mein Ziel erreicht. Leise, um Jule nicht zu wecken, antwortete ich: »Nein, noch nicht ganz.«
    Aber was weiß denn diese Computerstimme schon? Sie kennt sich wohl im besten Fall mit der nächsten Kreuzung aus, aber mit meinem wahren Ziel?
    Pah!
    Natürlich hat sie nicht die geringste Ahnung. Denn mein Vorhaben besteht ja aus nichts Geringerem, als eine völlig neue, absolut perfekte Anja Kirsch aus mir zu machen: Anja, die atemberaubende, okay, ein bisschen
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