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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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werd nicht sehr gut /
    Mit hass vnd neid sein sie behafft /
    Tragen zu mir grosse feindschafft /
    Welchs ich nicht darff dem Vater klagn /
    Wolt jn denn williglichen plagn /
    Wolan mein Gott steh du mir bey /
    Vnd schütze mich / sey wo ich sey /
    Mein leben ist allein von dir /
    Kansts fristen vnd auch nemen mir /
    Wie es dir gfelt / gfelts mir auch wol /
    Weis das ich dir vertrawen sol /
    Bin also in dem Namen dein
    Gantz tröstlich in dem hertzen mein.
     
     
Scena tertia.

    Condemnatio Ioseph ad Cisternam.
     
    SIMEON.
    Wenn mich mein gsicht nicht treuget sehr /
    So kumbt fürwar der trewmer her /
    Wer ers nur gwiss / ich het gleich lust /
    Zu stechen jne durch sein brust.
    LEUI.
    Er ists / ich kenn jn an dem Rock /
    Nur abgestochen wie ein Bock /
    Ich wil jn dir selbs halten her.
    RUBEN.
    Ah was thut jr / nit grimt so sehr /
    Er ist je auch von vnserm Blut /
    Fart jr so fort / es wird nicht gut /
    Der zoren Gottes folgt vns nach /
    Sein blut wird vber vns schrein rach.
    IOSEPH.
    Ich frew mich liebste Brüder mein /
    Das ich euch find beynander sein /
    Stet auch wol all ding dieser zeit /
    Dem Vatern brecht es warlich freud.
    SIMEON.
    Was fragstu viel heuchlischer Bub /
    Du must hinunter in die Grub /
    Vnd vns dein trewmen legen aus /
    Ob du wirst sein der Herr im Haus.
    IOSEPH.
    Ach liebe Brüder last mich lebn /
    Wil euch durchaus nicht wider strebn /
    Werd nicht schüldig an meinem Todt /
    Vnd stifft euch selbs jamer vnd not.
    LEUI.
    Nur her vnd dran / den Rock zeug aus /
    Kumbst nicht mehr in des Vaters Haus /
    Schick dich / du must hinab behent /
    Dein trewmen sol haben ein end.
    IOSEPH.
    Ich bit durch Gott nicht hand legt an /
    Gedenckt doch an den alten Man /
    An vnsern Vattern / der euch hat /
    Als guts bewisen frü vnd spat /
    Seins trosts beraubt jn nicht so gar /
    Möcht noch erleben etlich jar /
    Do er sonst stirbt vor schmertz vnd leid /
    Schont mein durch Gotts barmhertzigkeit.
    SIMEON.
    Es ist vergebens / spar der wort /
    Sterben mustu an diesem ort /
    Greifft zu mit hauff / hinein mus er /
    Fahr hin du sichst vns nimer mehr.
     
    Zu den andern Brüdern.
     
    Nun her / mir nach / wolauff daruon /
    Hat schon empfangen seinen Lohn /
    Wölln empfahen vnser speis /
    Nichts weis daruon der alte Greis /
    Wöllen sagen / merckt mich eben hie /
    Wir haben jn gesehen nie /
    Ist ebn zu thun vmb etlich tag /
    In des er sein vergessen mag /
    Setzet euch nieder auff die Erd /
    Vnd esset was vns ist beschert.
    IOSEPH.
    O HERR Gott kum zu meinem end /
    Mein leben stet in deiner hend /
    Vnd lasse dir befohlen sein /
    Den alten lieben Vattern mein /
    Mach trost vnd sterck in seinem hertz /
    Das er nicht sterb vor leid vnd schmertz
    O Vatter nun ist aus dein freud /
    Sterben mus ich zu dieser zeit /
    Gesegen vnd behütt dich Gott /
    Hie mus ich leiden Todes not.
    BELIAL.
    Schaw zu / ists nicht fein gangen fort /
    Wie bald hab ich gestifft ein mord.
    MOLECH.
    O schweig / es ist noch lang dahin /
    Auff jr zween ich sehr schellig bin /
    Jetweder heimlich denckt vnd tracht
    Wie Ioseph würd ledig gemacht.
     
    Hie entzwischen sol Ruben von den Brüdern abtretten.
     
    BELIAL.
    Das wölt Sanct Veltin lieber Gsell /
    Wir kemen nicht wol in die Hell /
    Da lass vns sparen keinen vleis /
    Weil er ist einmal geben preis /
    Ob er vns gleich nicht wird zu theil /
    Kümpt vns doch von den andern heil.
     
    Ruben steht allein / vnd beklaget Ioseph.
     
    Ioseph / Ioseph / hart kümmerst mich /
    Wer besser / ich stürb selbs für dich /
    O das ich dich erlösen soll /
    Meim alten Vattern kem ich wol /
    Wil trewlich da geflissen sein /
    Ob gnad verlieh der Herre mein.
     
     
Scena qvarta.

    Venditio Ioseph in Aegyptum.
     
    IUDA.
    Warlich dort komen frembde Leut /
    Vnd wenn sie gwislich reisten weit /
    Riet ich fürwar / vnd deucht mich gut /
    Wir geben jn das junge blut /
    Ioseph / der sonst vor hunger stirbt /
    Vnd in der tieffen grubn verdirbt.
    SIMEON.
    So kümbt vnd ziehet jn herfür /
    Wiewol er nichts erbarmet mir.
     
    Zu Ioseph.
     
    Kum / steig heraus du arger Schalck /
    Wöllen dir fristen noch dein Palck /
    Aber verkauffet mustu werdn /
    Vnd dienen einem frembden Herrn.
     
    Zu den Kauffleuten.
     
    Hört liebe Freund / ein kleins halt stil /
    DER ERSTE KAUFFMAN.
    Aus was vrsach / Was ist dein wil?
    SIMEON.
    Wir haben hie ein jungen Knecht /
    Wer euch zu dienen eben recht /
    Vnd so jr diesen keuffen wolt /
    Vmb grings gelt er euch werden solt.
    DER ANDER KAUFFMAN.
    Schön ist der Knab / ist er auch frumb?
    SIMEON.
    Da
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