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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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dich trösten Vater mein /
    Gedenck an jüngsten Sone dein /
    Ben Jamin / den dir bscheret hat /
    Der liebe Gott an Iosephs stat.
    RUBEN.
    O Vater / ja las bitten dich /
    Wiewol ich hab versündigt mich /
    Vnd nicht wirdig vor augen dein /
    Das du mich lest dein Sone sein /
    Dennoch bitt ich demütigleich /
    Durch vnsern Gott im Himelreich /
    Du wöllest tröstung nemen an /
    Nicht krencken dich betagten Man /
    Ben Jamin wird nu sein fürbas /
    Der dich tröste an vnterlas.
    DAN.
    Ich bitt auch / gib dein hertz zu fried /
    Hertzlich sein wir betrübt auch mit /
    Wolten doch alles leicht verklagn /
    Weñ nür dein gmüt nicht wer zerschlagn.
    NAPTHALI.
    Gleich eben das thut mich auch plagn /
    Vnd ist mein hertz kalt wie ein eis /
    Mir schmecket weder tranck noch speis /
    Allein Vater vmb deinent wegn /
    Bitt dich / wölst deinen kummer legn.
    GAD.
    Mein hertz erken der liebe Gott /
    Wölt ich nicht lieber selbs sein todt /
    Denn dich sehen so gantz betrübt /
    Nichts weis ich / das mir fürbas liebt.
    ASER.
    Nach lieb vnd auch Kindlicher trew /
    Hab ich ein wunden / die ist new /
    Vmb dich hertz liebster Vater mein /
    Ich bitt dich / las deins trawrens sein.
    ISASCHAR.
    Das bitt ich auch durch Gottes güt /
    Der gebe sterck in deinem gmüt /
    Dast vberwindest den vnfal /
    Bekümert bin ich auch zumal.
    ZEBULON.
    Der alles trosts ein Vater ist /
    Erbarm sich dein zu dieser frist /
    Nem von dir allen kummer wegk /
    Vnd mach dich tröstlich / starck vnd keck.
    IACOB.
    Last nu von ewren trösten ab /
    Gar wenig freud ich daran hab /
    Nempt weg die Kleider von meim Leib /
    Mit aschen ich mich billich reib /
    Gebt mir ein Sack vmb meine Lendt /
    Trawren wil ich bis an mein endt /
    Do hilfft nichts für kein trost durchdringt /
    Mein trawrig hertz mit sterben ringt /
    Zicht hin / vnd wart der arbeit aus /
    Last mich armen herheim zu Haus /
    Zu klagen meinem lieben Gott /
    Dem ist allein bewust mein not.
     
    Die Söne treten widerumb ab.
     
     
Scena tertia.

    Potiphar constituit Ioseph super uniuersam domum.
     
    POTIPHAR.
    Ioseph dein wesen wolgefelt mir /
    Seh wol / das Gott mus sein mit dir /
    Was du anfechst / glückt alles wol /
    Viel höher ich dich achten sol /
    Als bschehen ist bis hieher an /
    In grössern wirden mustu stan /
    Darzu ich dir wil helffen gern /
    An gwalt vñ macht solst mir gleich werdn /
    Setz dich vber mein gantzes Haus /
    Vnd wil nichts haben gnomen aus /
    Wie du wilt / ordne alle ding.
    IOSEPH.
    Mein Herr / ich bin der sach zu gring /
    Las mich also bey diesem thain.
    POTIPHAR.
    Nein / dein verstand der ist nicht klain /
    Von Gott hastu der weisheit viel /
    Drumb ich dir vbergeben wil /
    Alls was ich hab / nims vber dich /
    Wirst wol wissen zu halten mich /
    An deinem Tisch wir wollen sein /
    Ich vnd die liebe Hausfraw mein.
    Darauff gib mir zu einem pfand /
    Die trewe dein / bey rechter hand /
    Wie du mirs hast bisher erzeigt.
    IOSEPH.
    Zu dienen bin ich dir geneigt /
    Und weils denn nicht anders sein kan /
    So glob ich dir hie frölich an /
    Zu thun / als was mir müglich ist /
    Wo ich siech / das etwas gebrist /
    Wil ichs wenden durch die genad /
    Die mir mein Gott verliehen hat.
    POTIPHAR.
    Des frew ich mich zu dieser stund.
    IEZABEL SEIN HAUSFRAW.
    Ich frew michs auch von hertzen grund /
    Kein gelt ist hie vmb sonst ausgebn /
    Gott friste diesen lang jr lebn /
    Die Ioseph haben hergebracht /
    Hab bey mir selbs vielmals gedacht /
    Jr solt ein solchen Menschen han /
    Weil jr nu seid ein schwacher Man /
    Der euch in alweg vbertrieg /
    Vnd selbs entscheidet alle Krieg /
    Die euch sonst offt stossen zu hand /
    Weil denn Gott hat ein solchen gsand /
    Sein wir jm schüldig danck zu sagn /
    Weil maniger thut lang vmbfragn
    Vmb solche Leut / findet doch kain /
    Dem er dörfft solchs vertrawen thain.
    POTIPHAR.
    Gar recht sagstu / vnd ist auch war /
    Ich hab auff mir nun etlich Jar /
    Vnd sol mich ja schier thun zu rhu /
    Drumb mir denn Gott hat gschicket zu /
    Mein lieben Ioseph / meinen Son /
    Für den ich jn wil halten nun /
    Vnd frölich drauff zu Hoff hinghen /
    Ioseph richt mehr denn meiner zween.
    Esset / wens euch wil glegen sein /
    Wil mir den tag gnug trincken Wein /
    Als zu gedechtnus dieser zeit /
    Da mir entsprungen ist die freud.
    POTIPHAR
solvs.
    Mein Gott wie sol ich dancken dir /
    Das du bist so genedig mir /
    Hast mir gegeben auff der Welt /
    Mehr denn ich darff gros gut vnd Gelt /
    Vnd ob ich schon mit diensten schweer /
    Beladen gwesen bin bisher /
    So hastu mir doch jetzundt
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