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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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    Liebkost / vnd sagt dem Vater an /
    Was der vnd jenig hab gethan /
    Do wir dieweil mit arbeit schweer /
    Sein jmmerdar beladen sehr /
    Vnd gleich schier neben sein verschmecht /
    Als weren wir des Leckers knecht /
    Darümb das jm getreumet hat /
    Als soln wir leben seiner gnad /
    Vnd er noch vnser Obherr werdn /
    Wir seine Diener hie auff Erdn /
    Jn sol wol ghen all vnglück an /
    Das er so gleich sol sein der Man /
    Dem wir sein müsten vnterthan.
    DAN.
    Was war / halt liebste Brüder mein /
    Den er vns sagt der Trewme sein?
    SIMEON.
    Du wirst ja nicht vergessen gar /
    Das er vns sagt für gwis vnd war /
    Jm wer im trewmen fürgestelt /
    Wir bünden Garben auff dem Feld /
    Die sein aber für vnser all /
    Hett sich auffgrichtet dazumal /
    Die vnsern aber sittiglich /
    Sich hetten gneiget vnter sich
    Vor seiner Garb. Was deutet das?
    Denn das er tracht on vnterlas /
    Wie er möcht komen bald zu ehrn.
    Zu diesem denckt auch an die Stern /
    Da er vns sagt wie Sonn vnd Mon /
    Vnd eyleff Stern sich neigten schon
    Vor jme. Ists nit gleicher art?
    Vermessenheit / stoltz vnd hoffart /
    Die er lest schein auff solche weis /
    Da sollen wir ankeren vleis /
    Zu dempffen seinen vbermut /
    Sonst wird es in die leng nicht gut.
    LEUI.
    Das wündsch ich auch / vnd bleib darbey /
    Wölt jn auch selbs hernemen frey /
    Wens mir möcht werden nur so gut /
    Zusamen stimpt nicht vnser blut.
    RUBEN.
    Was hilffts vns liebe Brüder mein /
    Von einem Vater wir all sein /
    Er ist noch jung / verstehts nicht wol /
    Bedenckt nicht was er reden sol.
    SIMEON.
    Ja lieber gib jm fug vnd recht /
    Du bist auch gar ein weiser Knecht /
    Was du gethan hast / man wol weis / 1
    Dein schand las dir selbs machen heis.
    RUBEN.
    Was wil er mich bekümmern viel /
    Geschehen mus des HERREN wil /
    Mügt mit jm handlen / wie jr wölt /
    Bin seinethalben nicht bestelt.
    IUDA.
    Es hat bey mir auch wenig feel /
    Ein jeder sorg für seine Seel /
    Sthen gar zu lang an dieser stat /
    Das Vieh sich schier vergangen hat /
    Lasts vns zusamen treiben hie /
    Machen vns selbs vbrige müh.
     
    Allhie treten sie ab / vnd setzen sich nider /entzwischen komen die Teuffel.
     
    BELIAL.
    Molech / wie gfelt dir diese that /
    Bin ich nit fein gsessen im Rat?
    MOLECH.
    Du hast dich ghalten meisterlich /
    Must weiter noch versuchen dich /
    Das nit dazwischen kom ein rhew.
    BELIAL.
    Kümmer dich nichts / sy sein vntrew /
    Jr hertz ist vol mit neid vnd zorn /
    So haben die zween zsamen gschworn / 2
    Sy wöllen nichts guts richten an /
    Den Pact ich schon bestetigt han.
    Rast nur ein weil / wirst sehen bald /
    Wie sy der sach geben ein gstalt.
     
     
Scena secvnda.

    Colloquium inter Iacob & Ioseph.
     
    IACOB.
    Kom her Ioseph mein lieber Son /
    Der du bist meines hertzen Kron /
    Mein auffenthaltung vnd mein freudt /
    Auff Erden hie in dieser zeit.
    IOSEPH.
    Mein Herr vnd Vater / hie bin ich /
    Thue alles gern vnd williglich.
    IACOB.
    Dieweil die andern Brüder dein /
    Sein daussen bey dem Vihe mein /
    So ghe zu jn / auff Sichem zu /
    Vnd schaw / ob all ding sey mit rhu /
    Vnd bring mir wider Botschafft her /
    Bleib nicht lang aus / ich bitt dich sehr.
    IOSEPH.
    Im namen Gottes vnsers HERRN /
    Wiewol ich ghe nit sonders gern /
    Zu meinen Brüdern / denn sie mich /
    Plagen vnd hassen vnbillich /
    Den ich doch hab kein leid gethan /
    Vnd dennoch gunst nicht haben kan.
    IACOB.
    Was fragstu vil nach jrem gunst /
    Weist gegen dir meinr liebe brunst /
    Der magstu allzeit frewen dich /
    Wer dir thut / auch betrübet mich /
    Wil dir für jn wol tragen schutz /
    Vnd sey jn ja gebotten trutz /
    Das sy zu wider handlen dir /
    Jr gunst wer warlich aus bey mir /
    Drumb furcht dich nichts / ghe frölich hin.
    IOSEPH.
    Mein Vater dir gantz willig bin /
    Vnd sol ich ghen gar in den Todt /
    Wolt ich nicht achten solcher nott.
    IACOB.
    Der lieb Gott friste dir dein Lebn /
    Vnd bschere dir vil glück darnebn /
    In seinem schutz erhalt er dich /
    Das du möchst lang erfrewen mich.
    SICHIMITA.
    Mein lieber Son wo wiltu aus?
    Bistu nicht von Israels Haus?
    IOSEPH.
    Ja ich bin gleich Israels Son /
    Vnd ghe hin zu mein Brüdern nun /
    Zu sehen / was sy machen heut.
    SICHIMITA.
    Dieser strass nach du jrrest weit /
    Sie sein nicht mehr an jenem ort /
    Sonder auff Dothan zogen fort /
    Da findest sie beysamen all.
    IOSEPH.
    Zum höchsten danck ich dir zumal /
    Behüt dich Gott / ich ghe zu jn.
     
    Mit Jme selbs.
     
    Seltzam ist mir in meinem sinn /
    Mein gmüth sich gantz entsetzen thut /
    Hab sorg / die sach
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