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Jacob Und Seine Zwoelf Soehne

Titel: Jacob Und Seine Zwoelf Soehne
Autoren: Thomas Brunner
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/
    Der gütig Gott segen vnd gnad /
    Vnd ist die Gschicht euch wol bekant /
    Vom Patriarchen Iacob gnant /
    Welcher zwölff leiblich Söne het /
    Ioseph für andern lieben thet /
    Daher erwuchs der Brüder neidt /
    Wie man findt alweg böse Leut /
    Auch wol vnter Gottes gemein /
    Die in dem hertzen sein vnrein /
    Stelten jm also heimlich nach /
    Bis jn ein mal geriet die sach /
    Da Ioseph in seins Vaters nam /
    Den Thetern in die Hende kam /
    Vnd ward durch zugebung des Herrn /
    Versencket bald in ein Cistern /
    Doch widerumb heraus gethan /
    Vnd muste sich verkaufen lan /
    Vnd etwa dient ins dritte Jar /
    In Egypten bey Potiphar /
    Der jn lies ins Gefengnis legn /
    Vmb seiner falschen Frawen wegn /
    Das lidt er alles williglich /
    Mit Gottes wort selbs tröstet sich /
    Der jn denn het in seiner acht /
    Vnd zu eim grossen Herren macht /
    Der trewlich hielt ob Gottes wort /
    Ernert die Kirch am selben ort /
    Mit König Pharaonis gunst /
    Der gegen Gott aus liebes brunst /
    Ein Vater war Christlicher Leit /
    Wie alle Fürsten jeder zeit /
    Fürnemlich sollen gulissen sein /
    Das sie in jren Landen fein /
    Fürdern die war Religion /
    Vnd sich trösten mit diesem lon /
    Den jn Gott wird gewislich gebn /
    Nach dieser zeit im ewign Lebn.
    Seit still / vnd nempt verner bericht /
    Ehe wir angreiffen diese Gschicht.
     
    PRIMUS ARGUMENTATOR.
    Jr lieben Christen nemet war /
    Was wir bringen in dieser schar /
    Hie stet Iacob der alte Man /
    Nach dem secht jr sein Sön auch stan /
    Ioseph im gschlecht der siebend ist /
    Die fünff nach jm geboren wist /
    Iacob den liebet für sy all /
    Darumb er denn kümpt in vnfall /
    Die Brüder den in ein Cistern
    Versencken / das thut Gott erhörn /
    Schickt frembde Leut / die keuffen jn /
    Füren den in Egypten hin /
    Da er ein zeit mit frieden lebt /
    Wiewol sich auch vnglück erhebt /
    Das er kümpt vmb seins Herren huld /
    Wird gfangen / doch on alle schuld.
    Drumb Gott verkert sein leid in freudt /
    Vnd hilfft jm aus zu rechter zeit /
    Macht seinen Namen weit bekandt /
    Setzt jn vber Egypten land /
    Gibt jm segen / genad vnd heil /
    Das sein Vater jm wird zu teil /
    Der stirbt bey jm / vnd wird als dann
    Gefüret ins Land Canaan /
    Da er schlefft bey sein Vetern gut /
    Vnd ewig bleibt in Gottes hut.
    SECUNDUS ARGUMENTATOR.
    Diese schön Biblische geschicht /
    Ist nicht vergebens zugericht /
    Habens mit gutem vorbedacht
    Also newlich Spielweis gemacht /
    Das jr daraus lernt vnd verstet /
    Wie es in der Kirchen zughet /
    Nemlich das diese hie auff Erdt /
    Durchs Creutz mus werden offt bewert /
    Wie jr mögt sehen an Iacob /
    Vnd euch zum höchsten wundern drob /
    An Ioseph desselben geleich /
    Bedt in erkentnis Gottes Reich.
    Vnd dennoch solches Creutz hie tragn /
    Das man nicht gnug daruan kan sagn.
    Ioseph des Vatern einig freudt /
    Verkaufft wird in Egypten weit /
    Der Vater meint / er sey schon todt /
    So helt ob jm der liebe Gott /
    Setzt jn vom staub zu hohen Ehrn /
    Lest jn zu einem Fürsten wern /
    Der ausbreit in Egypten landt /
    Die reine Lehr / vnd macht bekandt
    Christum / der denn versprochen war /
    Von do er neun vnd dreissig Jar
    Alt ward / komen die Brüder sein /
    Für jr Haus Traid zu keuffen ein /
    Er kent sie wol / doch nicht anzeigt /
    Ist jn gleichwol zu helffen gneigt /
    Zeucht Simeon gefenglich ein /
    Aber die andern Brüder sein /
    Lest er zum Vater ziehen hin /
    Den jüngsten bringen sie mit jn /
    Als denn er nach versuchung hart /
    Sich jnen nent / vnd offenbart /
    Verzeiht jn was sie haben than /
    Schickt vmb Iacob den alten Man /
    Der kümpt zu jm dieselbig zeit /
    Vnd leben beid in grosser freud /
    Bis man Iacob den alten Man /
    Zum Grab beleit in Canaan /
    Dem höret zu mit allem vleis /
    Dem lieben Gott zu ehr vnd preis /
    Das spiel fecht an / seid fein zu rhu /
    Wer hören wil / das maul halt zu.
     
     

Actvs primi
     
Scena prima.

    Conspiratio fratrum contra Ioseph.
     
    SIMEON.
    Wie dünckt euch liebe Brüder mein /
    Zimpts euch auch recht vñ billich sein?
    Das Ioseph bey dem Vater hat /
    Für vns all ander huld vnd gnad /
    So wir doch sein geflissen sehr /
    Jm zu erzeigen alle Ehr /
    Mit diensten frü vnd spat bereit /
    Meins teils ist mir im hertzen leid /
    Möcht mich auch an jm rechen wol /
    Wenn ich nur glegnheit haben sol.
    LEUI.
    Fürwar du hast fast meinen sinn /
    Von hertzen ich auch grimmig bin /
    Möcht wol zuthun die augen mein /
    Wenn man jn vberhoblet fein /
    Er thut doch nichts zu aller frist /
    Denn das er ein Verrheter ist
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