Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd
Autoren: Patricia Nead Elrod
Vom Netzwerk:
»Ist schon gut, wir wissen Bescheid.«
    »Gott, mir war übel, und ich musste da raus. Ich schnappte mir eins von ihren Kleidern und machte mich auf den Weg. Ich wusste nicht, wo ich mich befand, und bei dem Regen ...«
    »Wie sind Sie hierher gekommen?«, fragte Escott.
    »Ein Pärchen in einem Wagen entdeckte mich, hielt an und nahm mich mit.« Sie lachte – vor Erleichterung, nicht aus Hysterie. »Ich sagte ihnen, dass ich eine miese Verabredung gehabt hätte und nun nach Hause laufen müsste, und sie glaubten mir. Sie brachten mich hierher, weil ich deinetwegen mit Charles sprechen wollte.«
    »Weißt du, wohin Gaylen gegangen ist?«
    »Nein.«
    »Wahrscheinlich zu den Schlachthöfen«, vermutete Escott. Ich stimmte ihm zu und sah Bobbi an. »Komm, wir wollen dich hineinbringen, ehe du erfrierst.«
    »Könnten wir zu mir fahren?«
    »Wohin du willst.«
    »Und Marza, sie sah so schrecklich aus, als sie mich davonschleppten. Könntest du sie anrufen? Bitte, ich weiß, dass sie vor Sorge ganz krank ist.«
    Escott fummelte in seiner Westentasche. »Mein Schlüssel ...«
    »Den brauchen wir nicht.« Ich grinste und stieg aus dem Wagen, sprintete die Hintertreppe hinauf, sickerte durch die Tür und materialisierte mich in der Küche neu. Ich öffnete die Tür und winkte ihnen aus lauter Angeberei durch das Fliegengitter zu. In der Dunkelheit und dem Regen konnten sie mich nicht besonders gut sehen –
    »Hey ... Escott.« Eine Männerstimme. Hinter mir.
    Und wieder ohne Warnung.
    Sie mussten darauf gesetzt haben, dass er zur Vordertür hereinkommen würde, und hatten ihn dort erwartet, dann hörten sie, wie die Hintertür aufging, und schlichen sich von hinten heran. Ohne den Regen oder bei eingeschaltetem Licht wäre für mich vielleicht vermeidbar gewesen, so reinzufallen, aber dann wäre der Richtige getötet worden. Vielleicht hätte ich sogar ausweichen können, aber ich war mit den Gedanken woanders, und die zahlreichen Schocks hatten mich träge gemacht. Ich hatte keine Zeit zum Reagieren, bevor mir etwas wie ein Dampfhammer auf Nierenhöhe in den Rücken fuhr. Die Luft wurde mir aus den Lungen gepresst. Ich taumelte seitwärts gegen eine Wand und rutschte daran herunter, während mein Rücken in Flammen stand.
    Meine Beine gaben nach, sackten kraftlos weg, mein rechter Arm hing schlaff und reglos, der linke zuckte – mein Nervensystem war zum Teufel. Was war das, was war mit meinem Rücken los? Meine Hand schlug nach der Schmerzquelle, und meine Finger streiften über hartes Metall. In einem ordentlichen rechten Winkel ragte es mir aus dem Rücken, und zuerst erkannte ich nicht, was es war. Als ich es dann erkannte, stöhnte ich auf und konnte Escotts Zimperlichkeit plötzlich sehr gut verstehen.
    Zwei weitere Menschen waren bei mir, aber nur einer atmete. Ich ließ den Kopf unten und stellte jegliche Bewegung ein.
    »Ist er tot?« Sie stand auf der anderen Seite der Küche. Wenn sie näher kam, sah sie, wer ich war.
    Malcolms Hand drückte mein Gelenk. Er war nahe genug, aber es war dunkel, und er hatte nicht ihre Nachtsicht – noch nicht. »Ja. Lass uns verschwinden.«
    Ich musste abwarten. Ganz gleich, wie dringend ich sie tot sehen wollte, ich musste sie gehen lassen und darauf hoffen, dass Escott und Bobbi im Wagen blieben. Vielleicht konnte ich sie vor Malcolm beschützen, aber nicht vor ihr.
    Hinter ihnen schlug die Vordertür zu.
    Steh auf, geh ihnen nach. Stemm dich gegen die Wand, pack' die Beine unter den Leib. Steh auf, reiß dich zusammen, setz dich in Bewegung . Es war eher das Schlingern eines Betrunkenen. Der Tisch geriet mir in den Weg.
    Ruh dich eine Sekunde lang aus. So schlimm ist es nicht. Jetzt beweg dich.
    Ich stieß den Tisch beiseite, ging zum vorderen Teil des Hauses und versuchte dabei nicht auf meinen Rücken zu achten. Sie hatten die Treppe hinter sich gelassen und gingen jetzt mit raschen Schritten zu ihrem Wagen, der weiter unten an der Straße stand. Ihr Mantel war zu lang, aber ihre Figur passte hinein; vielleicht war es einer von Norma. Ihr Haar war voll und dunkel, ihr Gang leichtfüßig und kraftvoll. Ihr Gesicht brauchte ich nicht zu sehen, es sah vermutlich wie auf dem Foto aus, das sie Escott gegeben hatte. Ihre Haut wieder fest und glatt, das Abbild eines Mädchen in den schönsten Jugendjahren.
    Wegen des Regens hatten sie die Köpfe gesenkt und sahen nichts, ehe es zu spät war.
    Zwischen Escotts Haus und dem Nachbargebäude verlief eine schmale Gasse; ein beliebter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher