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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Füßen rutschte wieder herum, aber diesmal wich ich nicht mehr aus.
    Kurz darauf wateten wir vier erneut durch nasse Erde und nasse Blätter. Während Gordy und Hitch das zusammengeschnürte Bündel trugen, bedienten Jinky und ich die Taschenlampen. Jinky war mitgekommen, weil er nicht allein sein wollte.
    Am Ufer erwarteten uns ein acht Meter langes Pier und ein Bootsschuppen. Gordy schloss ihn auf. Ich konnte ihm nicht ohne weiteres folgen, weil der größte Teil über dem Wasser stand, daher bekam ich nicht mit, wie sie das Ding in das Boot luden. Ohne weitere Verzögerung ruderten sie aus dem Schuppen und auf den See hinaus.
    Ich setzte mich auf den feuchten Boden und sah ihnen hinterher. Sie ließen den Motor erst an, als sie zu einem kleinen Fleck in der Ferne geworden waren. Im Dunkeln konnte kein Mensch sie noch sehen, aber Gordy ging kein Risiko ein.
    Jinky stapfte auf und ab, unterbrochen von kurzen Hockpausen in meiner Nähe. Er wollte in meiner Nähe bleiben, um Gesellschaft zu haben, mir aber auch nicht zu nahe kommen. Schließlich hatte er Malcolm gesehen, und vielleicht hatte Hitch auch mit ihm gesprochen.
    Jinky zitterte im kalten Wind, der vom unruhigen See herüberstrich. Er lief umher, hatte die Hände in die Taschen gesteckt und ließ das Kleingeld darin klimpern. »Früher sind wir oft hierher gekommen«, sagte er nervös. Ich ließ ihn reden; seine Stimme holte mich aus meinen eigenen Gedanken. »Wir hatten richtig gutes Zeug über Kanada hierher geschafft. Das meiste davon für den Boss und seine Freunde. Zeug, das für die Flüsterkneipen zu gut war, sagten sie.«
    Das Boot war am Rand meines Sichtfelds angelangt. Der Wind wehte das leise Surren des Motors zu uns her. Das Boot verschwand.
    Er musste sich gewundert haben, worauf ich in der Finsternis starrte. »Sind mal abgefangen worden«, fuhr er fort. »Ganz früh. Das war lustig. Dann nahmen wir schwere Knarren mit, und dann wurde es ungemütlich. Wir trieben 'ne Menge Aufwand für den feinen Fusel, und wozu? Von dem hausgebrannten Zeug wird man genauso schnell betrunken, sogar noch schneller. Auch reicher. Die Hälfte der Deppen merkte keinen Unterschied.«
    Das Surren des Motors wurde jetzt unregelmäßig vom wechselnden Wind zu uns getragen.
    »Ich hatte damals dieses Mädchen, die immer was von dem feinen Zeug haben wollte. Also nahm ich eine leere Flasche, auf der noch das Etikett klebte, und schüttete was von dem hiesigen Produkt rein und gab Tee dazu, damit die Farbe stimmte. Sie merkte keinen Unterschied, wusste aber genau, wie man sich bedankt. War nicht allzu schlau, aber immer lustig.«
    Das Surren wurden lauter. Ich ließ die Taschenlampe einige Male aufblinken, damit sie in die richtige Richtung zielten, bis sie nahe genug waren. Der Motor erstarb, und sie ruderten die restliche Strecke. Das Bündel war verschwunden, ebenso der Bootsanker mit seiner Kette.
    Sie stiegen aus, und Gordy schloss das Bootshaus wieder ab. »Wohin jetzt?«, fragte er mich.
    Mein Hals war wie zugeschnürt; ich musste mich erst räuspern. »Zu Bobbi.«
    Er nickte.
    Die Rückfahrt kam mir kürzer vor.
     
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