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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Moment aufzulösen. Ihre Miene spiegelte Verwirrung und Überraschung wider.
    Wenn sie im Wasser geschwommen wäre, hätte ich sie verloren, aber ihre Berührung mit dem Flussbett nahm ihr diese Möglichkeit. Der schlammige Boden hielt sie fest.
    Ich riss mich los und schlug noch einmal zu. Sie lenkte den Streich ab, aber sie verlor unter der Wucht das Gleichgewicht, sie stieß einen leisen Schrei aus und klatschte der Länge nach auf die Seite. Der folgende Schrei war lauter und voller Qual. Sie bäumte sich auf, wollte hoch und aus dem Wasser heraus.
    Der Ast traf eine umherdreschende Hand, und sie packte mich mit der anderen am Arm und hielt mich fest, entweder um mich zu sich in Wasser zu ziehen oder damit ich sie herauszog. Auf dem lockeren rutschigen Ufer hatte ich ebenfalls keinen besonders guten Halt. Der Sturz war unvermeidlich, aber nur mein rechter Arm und mein rechtes Bein landeten im Wasser. Das war auch mehr als genug.
    Ich hatte zuvor schon frei fließendes Wasser überquert: im körperlosen Zustand darüber und in blinder Hast dem nächstgelegenen Ufer zustrebend, oder festgeklammert in einem Boot, oder in einem Wagen sitzend, während ich bei der Fahrt von einem Flussufer zum anderen das Ziehen spürte, aber noch nie durch direkte Berührung. Es war ein gewaltiger Schock, als würde ich im Winter in der Arktis ausgesetzt. Die tatsächliche Wassertemperatur hatte nichts mit dem lähmenden eisigen Gefühl zu tun, das auf mich einwirkte. Mein Wesen hatte sich verändert, und vor diesem Element war ich einzigartig verletzlich geworden. Das Schwächegefühl überwältigte mich unmittelbar. Kein Wunder, dass sie geschrien hatte.
    Sie klammerte sich an mir fest; sie wusste, dass ich nicht tiefer hineingehen würde, wenn ich es vermeiden konnte, und unwillkürlich zog ich sie ein kurzes Stück hinaus, als ich mich losreißen wollte. Meine Linke schloss sich um ihr Handgelenk, drückte zu und drehte daran, um es ihr zu brechen. Ihr Griff an meiner Schulter wurde schwächer, dann nutzte sie eine Gelegenheit, riss sich los und schmetterte mir die Faust ans Kinn. Der Treffer war gut platziert und rüttelte mir den Schädel durcheinander. Ich rutschte weiter auf sie und tiefer in die eisige Kälte.
    Es war lähmend. Unsere Muskeln erstarrten, unsere Bewegungen erstarben geradezu. Keiner konnte sich auflösen, und keiner wollte loslassen. Ich drückte sie hinunter, während ich versuchte, auf das Ufer zu steigen. Sie brauchte nicht mehr zu atmen, um am Leben zu bleiben, aber solche Instinkte lassen sich nicht innerhalb weniger Stunden überwinden. Sie stemmte sich gegen das Bachbett, und ihr Kopf tauchte auf. Die Haare hingen ihr ins Gesicht, und sie hatte die Zähne gefletscht. Mit einer freien Hand schlug ich sie so heftig, wie ich es vermochte.
    Unter dem Hieb hätten ihre Knochen bersten müssen. Sie spürte ihn, aber ignorierte den Schmerz. Ich drosch noch zweimal auf sie ein, bevor sie meine Hand beiseite fegte und mit versteiften Fingern in meinen Hals stieß. Sie traf den Adamsapfel, und ich würgte kurz, bevor ich sie wieder hinunterdrückte und hoffte, dass die Kälte sie langsamer werden ließ, als es bei mir der Fall war.
    Durch den Druck nach unten gelang es mir, ein Bein aus dem Wasser zu heben. Die Eiseskälte ließ etwas nach, und ich konzentrierte mich darauf, sie unter Wasser zu halten. Daran ertrank sie zwar nicht, aber vielleicht wurde sie durch einen längeren Aufenthalt im Wasser geschwächt.
    Der Ast war im wirbelnden Wasser davongetrieben, und es gab nichts genügend Langes und Hartes in der Nähe, das ich zum gleichen Zweck verwenden konnte. Finger packten mein Ohr und rissen daran. Ich schlug ihr wieder ins Gesicht und erwischte sie an der Nase und über einem Auge. Vor Schreck ließ sie los. Mein Ohr blieb dran, und ich packte ihre Hand, bevor sie noch etwas anstellen konnte. Ich musste nachschauen, ob ich sie auch wirklich im Griff hatte; mittlerweile verlor ich rasch jedwedes Gefühl.
    Stimmen. Lichter, die rechts über uns hin und her schwankten. Gordy und einer von seinen Männern hatten Gaylens Aufschrei gehört und sahen nach. Sie hatten Schrotflinten bei sich.
    Sie brauchten eine ganze Minute, um uns zu finden; ich war zu sehr damit beschäftigt, meine Gegnerin unten zu halten, um nach ihnen zu rufen. Meine Arme waren fast abgestorben, und ich konnte nicht feststellen, ob meine Finger noch anständig funktionierten. Wenigstens hatte ihr Gezappel nachgelassen.
    Dann rutschten meine
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