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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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Hinsicht keine Probleme zu haben. Er tat so, als habe sie ihm nie etwas bedeutet.
    „Es tut mir so leid“, sprudelte sie heraus.
    „Was denn?“
    Sie zuckte die Schultern. „Alles. Dass ich fortgegangen bin. Dass ich zurückgekommen bin.“ Sie sah den Fremden an, der einmal ihre erste große Liebe gewesen war. „Bist du glücklich, Jack? Ich meine, mit deinem Leben?“
    „Ich bin zufrieden.“
    „Das ist nicht dasselbe.“
    „Aber beinahe.“
    Jack straffte die Schultern und schritt hastig auf das Haus zu. An der Tür drehte er sich um und tippte kurz an seinen Hut.
    „Wir müssen das gute Wetter ausnützen und die Rinder auf die Nordweide treiben“, sagte Aaron Fitzgerald beim Dinner an diesem Abend.
    Katie lächelte ihrem Sohn zu, der stumm am Tisch saß. „Die Nordweide ist von Bäumen umgeben, die wie Blitzableiter wirken und die Tiere schützen“, erklärte sie.
    Shane schien nicht beeindruckt. Er blickte weiter stur auf seinen Teller. Offensichtlich haben Kühe keine Chance, bei einem Zehnjährigen mit aufregenden Videospielen und Internetwundern zu konkurrieren, dachte sie.
    Dennoch versuchte sie es noch einmal: „Wusstest du, dass die weißen und die bunten Rinder auf getrennte Weiden kommen? Aus irgendeinem Grund ziehen die weißen Kühe die Blitze nämlich mehr an als die bunten.“
    Shane blickte finster hoch. „Sie werden also geopfert?“
    „Das sind doch bloß Rindviecher“, brüllte Aaron seinen Enkelsohn an. „Sie kommen ohnehin zum Schlachter.“
    Das Gesicht des Jungen wurde weiß. Langsam schob er sein Stück Fleisch auf den Tellerrand.
    Suzanne, Katies Stiefmutter, blickte ihn mitfühlend an, während Aaron das Gespräch über das Rindertreiben fortsetzte. Dad hatte schon immer eine laute Stimme, dachte Katie, als sie bei einer besonders hitzigen Beschreibung zusammenzuckte.
    Heute saßen sie nur zu viert an dem großen Tisch, der für mindestens sechzehn Personen Platz bot. Nur ihre beiden jüngeren Stiefbrüder, die Zwillinge Blair und Brent, lebten noch auf der Farm. Normalerweise bildete ihre Anwesenheit eine Art Puffer zwischen Aaron und Shane. Aber heute besuchten sie ihre Freunde, und deshalb konnte Aaron sich ganz auf Shane konzentrieren.
    Katies Vater war ein kraftvoller Mann, hochgewachsen, mit breiter Brust und O-Beinen. Man sah ihm an, dass er sein Leben im Sattel verbrachte. Erst jetzt begann sein blondes Haar allmählich an den Schläfen grau zu werden. Aaron war laut, aggressiv und unglaublich stur.
    Katie liebte ihren Dad, aber wenn sie ihn im Umgang mit ihrem Sohn beobachtete, brach ihr beinahe das Herz.
    Shane war nicht auf einer Farm geboren und interessierte sich mehr für Computer als für Rinder. Das unterschied ihn von den anderen Farmerkindern. Leider konnte sich Aaron für nichts erwärmen, was außerhalb seiner Welt lag.
    „Wird Zeit, dass du reiten lernst.“ Er sah Shane scharf an. „Du bist bald zehn. Schon beinahe zu alt, um damit anzufangen. Du wirst hart arbeiten müssen, wenn du das aufholen willst.“
    „Es macht dir bestimmt Spaß.“ Katie versuchte, ihren Sohn zu begeistern. „Dann kannst du auf der ganzen Farm herumreiten.“
    „Will ich überhaupt nicht“, murmelte Shane, ohne von seinem Teller aufzublicken. Er hatte keinen Bissen mehr gegessen. Sein Anblick tat Katie in der Seele weh. Wie hätte sie ahnen können, dass das Zusammenleben mit ihrem Vater für Shane so qualvoll werden würde?
    Suzanne beugte sich zu Shane hinüber. „Die Pferde sind so schrecklich groß, nicht wahr? Ich hatte auch lange Zeit Angst vor ihnen. Aber nachdem ich Reiten gelernt hatte, machte es mir auch Spaß.“
    „Hör auf, den Jungen zu verhätscheln“, schalt Aaron über den Tisch.
    Er schlug so kräftig auf die Tischplatte, dass alle zusammenzuckten. „Am Wochenende fangen wir an.“
    Katie schüttelte den Kopf. „Dad, lass ihn in Ruhe. Er muss den Wunsch von allein äußern. Wenn du ihn zwingst, wird er es hassen.“
    „Willst du mir erzählen, wie man einen Jungen erzieht? Nebenbei bemerkt, Suzanne und ich haben acht Kinder aufgezogen. Du hast eins.“
    Katie sah ihren Vater an. Wann hatte er sich so verändert? Ihre Mutter war vor acht Jahren bei einer flutartigen Überschwemmung ums Leben gekommen. Ein Jahr später hatte Aaron die sanfte, freundliche Suzanne geheiratet, eine geschiedene Frau mit zwei Töchtern. Zusammen hatten sie dann noch die Zwillinge bekommen.
    Hatten die Probleme nach dem Tod ihrer Mutter begonnen? Andererseits kannte
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