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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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hörte Shane zu und strahlte, als er sich neben Jack auf einem zweiten kleinen Rollwagen unter den Truck schieben durfte.
    „Pass auf, dass du deine Kleidung nicht beschmierst, sonst macht mich deine Mom zur Schnecke. Und wenn du Öl ins Auge bekommst, schimpft Doc Remington mit mir“, sagte Jack lächelnd.
    Shane kicherte begeistert und richtete seine Brille. „Die schützt mich prima.“
    „Aber nicht vor deiner Mom.“
    Shane beobachtete, wie Jack das Ölfilter löste und herauszog. Er zeigte dem Jungen das neue Filter, bevor sie die beiden miteinander verglichen.
    „Jetzt kommt noch ein Tropfen sauberes Öl oben auf die Dichtung“, erläuterte er dem Kleinen die Arbeit.
    „Damit alles dicht ist?“, fragte Shane eifrig.
    „Richtig. Du begreifst schnell.“
    Shane strahlte über das Kompliment. Jack hätte ihm gern noch etwas Freundliches gesagt, aber ihm fiel nichts Besseres ein, als ihn zu fragen, wie es ihm in Lone Star Canyon gefiel.
    „Einigermaßen.“
    Etwas in der Stimme des Jungen ließ Jack vermuten, dass mehr hinter dieser Antwort steckte. Er wartete.
    Shane rollte sich mit dem Rollwagen vor und zurück. Schließlich atmete er tief durch. „Ich war früher gern auf Grandpas Farm und hab mich deshalb auch gefreut, als Mom sagte, dass wir eine Zeit lang bei ihm wohnen. Aber es ist etwas anderes, dort zu leben.“
    Er räusperte sich, bevor er weitersprach. „Ich habe Angst vor den großen Pferden und den Rindern. Und ich vermisse meine Freunde. Außerdem finde ich Grandpa schrecklich laut.“
    Was sollte Jack dazu sagen? Er versuchte es mit einer einfachen Frage. „Hast du inzwischen neue Freunde gewonnen?“
    „Ein paar. Aber die Jungen sind ganz anders als ich. Sie reiten und so. Ich sitze lieber am Computer.“
    „Du findest bestimmt bald Freunde, die deine Interessen teilen. Komm schon, wir sind fertig.“
    Als sie aus der Dunkelheit unter dem Truck wieder auftauchten, fragte Shane: „Und wenn sie mich nicht mögen? Moms Freund mochte mich nicht. Das hab ich gemerkt.“
    Seine Augen waren ganz groß und dunkel, als er Jack jetzt mit angstvoller Miene anschaute. „Wahrscheinlich sind wir deshalb hierhergegangen. Aber ich glaube, Grandpa mag mich auch nicht.“
    Jacks Magen zog sich zusammen. Da ihm kein Trost einfiel, legte er Shane nur ruhig eine Hand auf die Schulter.
    „Da bist du ja, Shane.“ Plötzlich stand Katie in der Garagentür. „Na, was habt ihr beiden so angestellt?“
    „Shane hat mir beim Ölwechsel geholfen. Er kennt sich aus mit Motoren“, sagte Jack.
    Shane bedankte sich mit einem Lächeln für das Lob.
    „Das überrascht mich nicht. Er ist gescheit, und was er ausprobiert, gelingt ihm meistens“, erwiderte Katie.
    Jack konnte zwar ihre Gesichtszüge nicht sehen, doch die Konturen ihres Körpers waren aufregend genug. Sofort rief er sich aber ins Gedächtnis, dass er an Frauen nicht interessiert war.
    Schon gar nicht an Katie! Die Rundungen ihrer Brüste und Hüften hatten ihn nicht zu beeindrucken. Die Gedanken an ihre heißen Küsse ließen ihn kalt.
    Aber das war eine Lüge.
    In diesem Moment trottete die Hündin Misty in die Garage. Nachdem sie Shane genügend beschnüffelt und seine Hände abgeleckt hatte, folgte der Junge ihr jubelnd nach draußen.
    „Hat Shane dich gestört?“, erkundigte sich Katie sogleich.
    „Nein. Er hat mir geholfen.“
    Sie lächelte. Erneut fiel ihm auf, wie die Zeit ihr Gesicht verändert hatte. Die Jahre hatten sie attraktiver gemacht, die hohen Wangenknochen unterstrichen das dunkle Blau ihrer Augen noch stärker. Welche Erfahrungen mochte sie in all der Zeit in der Fremde gemacht haben, fragte er sich.
    Moment. Er war nicht interessiert an Katie und wollte auch gar nichts über ihr persönliches Leben wissen.
    „Jedenfalls danke ich dir, dass du so nett zu ihm warst, Jack.“
    „Ich war nicht nett. Ich mag ihn. Du hast ihn gut erzogen.“
    „Findest du? Mein Vater ist da anderer Ansicht. Er sagt, ich hätte ihn verweichlicht.“
    Sie zögerte. „Als ich hereinkam, hab ich gehört, wie Shane sich bei dir darüber beklagte, dass Aaron ihn nicht mag.“
    „Stimmt es denn?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Ihre blonden Locken tanzten, als sie den Kopf schüttelte. „Ich möchte es nicht wahrhaben.“
    „Shane entspricht eben nicht den Vorstellungen deines Vaters. Er muss sich erst an seinen Enkel gewöhnen.“
    „Das glaubst du doch selbst nicht. Mein Vater ist entsetzlich stur. Außerdem haben die beiden nichts
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