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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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„Ich bin nicht auf der Suche nach einem Ehemann, Hattie.“
    „Hab ich Ehemann gesagt?“, fragte Hattie unschuldig. „Ich hatte eher an ein bisschen Spaß gedacht.“
    „Sicher. Und als Nächstes fragen Sie dann nach den Enkelkindern.“
    Hattie lachte. „Na ja, vielleicht ein ganz kleines …? Aber was haben Sie denn gegen das Heiraten? Soweit ich weiß, waren Sie schon mal verheiratet. Ist das der Grund?“
    „Genau.“ Obwohl es zehn Jahre her war, sprach sie nicht gern über ihre gescheiterte Ehe. Die erinnerte sie nur daran, wie dumm sie damals gewesen war.
    „Hat er Ihnen das Herz gebrochen?“, fragte Hattie.
    Katie wusste, dass Hattie mit ihren sieben Kindern von ihrem Mann verlassen wurde, als Jack, ihr Ältester, gerade elf Jahre alt gewesen war. Wenn jemand etwas von gebrochenen Herzen verstand, so war es Hattie Darby.
    „Weniger. Aber er zeigte mir, wie unglaublich naiv ich damals war“, gestand Katie. „Was ich für wahre Liebe hielt, war wohl nur mein Versuch, mich über den Verlust eines anderen hinwegzutrösten. Innerhalb von sechs Monaten war ich verheiratet, schwanger und wieder geschieden.“
    Sie räusperte sich. „Das einzig Positive daran war, dass ich schnell erwachsen wurde. Als alleinerziehende Mutter mit kaum zwanzig Jahren habe ich mich dann ganz auf meinen Sohn konzentriert. Shane würde ich für nichts auf der Welt hergeben.“
    „Ich verstehe Sie gut. Meine Kinder sind auch mein ganzer Trost. Wie alt ist denn Ihr Sohn?“
    „Beinahe zehn.“
    „Und sein Vater hatte nichts dagegen, dass Sie nach Lone Star Canyon zurückkehrten?“
    „Das war kein Problem. Sein Vater hat ihn nie gesehen.“
    „Ich kann Männer nicht verstehen, die ihre Kinder verlassen. Mein Mann hat seine Kinder auch nie besucht.“
    Katie fühlte sich nicht wohl bei diesem Gespräch. Sie wollte nicht schon wieder über die Vergangenheit nachdenken.
    „Wir müssen noch einen Terminplan für die Therapiestunden ausmachen“, wechselte sie vorsichtshalber das Thema. „Ihr Körper benötigt jetzt ungefähr vierundzwanzig Stunden Ruhe, um sich von den Übungen, die wir gerade hinter uns haben, zu erholen. Zum Glück habe ich im Moment genügend Termine frei. Wann passt es Ihnen?“, fragte sie ihre Patientin.
    Hattie lehnte sich in die Kissen zurück. „Um vier am Nachmittag?“
    Katie schüttelte den Kopf. „Halb vier hole ich Shane von der Schule ab. Ich müsste ihn erst nach Hause bringen und könnte nicht mehr rechtzeitig bei Ihnen sein.“
    „Bringen Sie ihn einfach mit. In diesem alten Haus ist Kinderlachen sehr willkommen“, schlug Hattie vor.
    Zuerst wollte Katie ablehnen, aber dann dachte sie an die unerfreulichen Nachmittage im Haus ihres Vaters. Eigentlich sollte der Aufenthalt auf der Farm ihrer Eltern dazu beitragen, dass Großvater und Enkel sich besser kennenlernten und einander annäherten, bis ihr eigenes Heim fertig war und sie mit ihrem Sohn dort einziehen konnte. Aber so gut gemeint dieser Plan auch war, die Umsetzung war ein totaler Misserfolg. Vielleicht gefiel es Shane viel besser, wenn er den Nachmittag nicht im Haus seiner Großeltern verbringen musste.
    „Wenn er Ihnen nicht im Weg ist, habe ich nichts dagegen“, willigte sie ein.
    Hatties Herzlichkeit tat Katie gut. Sie notierte den Termin. „Also, bis morgen um vier. Brauchen Sie noch etwas, bevor ich gehe?“
    „Danke, ich bin versorgt. Aber …“ Hattie zögerte. „Ihrem Vater wird es nicht gefallen, dass Sie mir helfen. Falls er Ihnen Ärger macht, würde ich es verstehen, wenn Sie lieber nicht wiederkommen möchten.“
    „Ich bin schon über achtzehn. Er hat mir keine Vorschriften zu machen. Meine Arbeit ist mir sehr wichtig. Dieser uralte Streit unserer beiden Familien hat für mich keine Bedeutung.“
    „Das freut mich.“ Hattie lächelte. „Dann bis morgen.“
    Katie winkte ihr zu und verließ das Haus.
    Auf dem Weg zu ihrem Wagen weckte sie das Brummen eines Motors aus den Gedanken. Ein Truck hielt hinter ihrem Explorer.
    Noch bevor sie den Fahrer sah, wusste sie, wer hinter dem Steuer saß. Wie aufs Stichwort begann ihr Herz zu rasen, und ihr Mund wurde trocken. Das alles, bevor Jack Darby auch nur „Hallo“ gesagt hatte. Darüber musste sie lachen und lächelte noch immer, als er ausstieg.
    Dunkle Augen blickten unter einem abgetragen Stetson zu ihr hinüber. „Na, worüber freust du dich so?“, begrüßte er sie.
    Katie deutete auf den blauen Himmel und das Land, das sich weit bis zum Horizont
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