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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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keinen Fall hingehen würde. Ihr zwei schaut auf
jeden Fall schon mal aus wie Ganoven aus dem Bilderbuch, dachte er. Da bin ich mir
ja jetzt schon sicher, dass ihr auch welche seid. Aber ganz sicher. »Und zu Ihrer
Frage. Ich würde das Interview bei den gängigen Illustrierten anbieten. Bevor wir
zum Thema Burgl kommen, würde ich aber gerne noch etwas anderes von Ihnen wissen,
meine Herren.« Er sah ernst von einem zum anderen. Sie schauten erwartungsvoll zurück.
    »Aha. Na
gut. Schießen Sie los, Herr Raintaler. Wir haben nichts zu verbergen«, ermunterte
ihn Holzer aufgeräumt. »Ich sage immer, wer Erfolg hat, soll der Welt ruhig offen
darüber berichten. Damit sie sich ein Beispiel daran nehmen kann. Nicht wahr?« Er
lachte meckernd, vor Selbstgefälligkeit strotzend.
    »Aber Sie
müssen mir versprechen, dass Sie nicht böse werden. Abgemacht?« Max machte ein geheimnisvolles
Gesicht.
    »Aber wieso
sollten wir denn böse werden? Was wollen Sie wissen, Herr Raintaler? Nur heraus
damit.« Holzer blickte immer neugieriger aus seinem riesigen Chefsessel heraus.
    »Also gut.
Wieso laufen Sie beide eigentlich im Rapperoutfit herum?« Max grinste provozierend.
»Nein, war bloß ein Scherz. Was ich wirklich sagen will, ist folgendes: Mir ist
zu Ohren gekommen, dass es sich bei Burgls neuem Lied um ein gestohlenes Werk handeln
soll.«
    »Ja, so
ein Scheiß! Da könnte ich doch gleich schon wieder ausrasten«, plärrte Nagel empört
los, noch bevor Max sein letztes Wort vollständig ausgesprochen hatte. Der Musikmogul
hatte in der Zwischenzeit betont lässig auf Holzers Schreibtischkante Platz genommen.
Jetzt sprang er wie von der Tarantel gestochen wieder auf und bedachte Max mit einem
giftigen Blick. »Da hat man mal einen kleinen Erfolg und schon melden sich die Neider
zu Wort, noch bevor es richtig losgeht. Es ist doch immer dasselbe. Wer hat Ihnen
denn diesen Schwachsinn erzählt, Herr Raintaler?«
    »Sie werden
verstehen, dass ich meine Informanten nicht nennen darf. Das ist bei uns Journalisten
ähnlich wie bei der Polizei«, klärte Max ihn auf, der ihm seine Empörung natürlich
nicht im Geringsten abnahm. »Mich interessiert eigentlich nur, ob an der Behauptung
etwas dran ist oder nicht.«
    »Selbstverständlich
ist nichts dran, Herr Raintaler«, mischte sich Holzer souverän von oben herab lächelnd
ins Gespräch. »Nicht das Geringste. Wir haben dieses Lied selbst komponiert und
den Text haben wir auch selbst geschrieben. Wir haben es gar nicht nötig, Lieder
zu stehlen. Sie sehen ja selbst, wie erfolgreich wir sind. Seit gut fünf Jahren
sind wir die unangefochtenen Marktführer der Branche.« Er zeigte auf die etlichen
Goldenen Schallplatten und CDs, die überall im Raum an den Wänden hingen.
    Erfolgreich
kann man auch mit geklauten Liedern sein, du Großmaul, dachte Max. Oder sollte Heinz
ihn etwa angeschwindelt haben? Schmarrn. Erstens kannte er ihn dafür viel zu gut,
und zweitens hätte er ihn dann schon hundertmal zuvor beauftragen können, angeblich
gestohlene Lieder für ihn wiederzubesorgen. Natürlich verkohlten ihn diese zwei
abgehalfterten Surflehrertypen hier nach Strich und Faden. Hm … Mit gezielten Fragen
über die Herkunft des Liedes kam er offensichtlich nicht weiter. So, wie es ausschaute,
würden sie nicht mal vor Gericht verraten, wo es her war. Egal. Dann halt gleich
das Interview. Vielleicht verplapperte sich einer von ihnen dabei. Aber Vorsicht,
Raintaler, verplappere dich nicht selbst. Du bist hier ganz alleine mit ihnen, und
in vielen Schreibtischschubladen liegen Waffen. Das weißt du noch aus deiner Zeit
bei der Kripo.
    Er legte
das handtellergroße Diktiergerät, das er vorhin bei Heinz mitgenommen hatte, auf
Holzers Schreibtisch und schaltete es ein.
    »Na gut.
Bestens. Dann würde ich jetzt gerne zum eigentlichen Anlass unseres Treffens kommen.
Zum Interview. Wie kamen Sie denn auf den Text? Das wird die Leser sicher interessieren«,
wandte er sich an Nagel. Er war der Unbeherrschtere von beiden. Ihm würde am ehesten
eine unbedachte Bemerkung herausrutschen.
    »Na, wie
man eben auf so einen Text kommt. Man denkt eine Weile lang nach, lässt sich inspirieren
und dann hat man ihn. So einfach ist das. Natürlich nur, wenn man das nötige Talent
besitzt.« Nagel tat das Thema ab, indem er, genervt die Augen rollend, mit seinen
Händen in der Luft herumwedelte.
    »Ach, wirklich?«,
fragte Max ironisch grinsend. »Talent braucht man auch? Und weiter?«
    »Jetzt werden
Sie mal
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