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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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Max«, fuhr er fort, ohne weiter auf seine Frau einzugehen.
»Stell dir vor. Gustl Ratgeber hat der GEMA und mir ein Fax geschickt. Darin heißt
es, dass er seine 30 Prozent der Rechte an den geklauten Liedern wieder mir überträgt.
Ist das nicht wunderbar? Seine Freundin Frau Süß hätte ihm dazu geraten, als er
sie am Telefon darüber informiert hatte, dass er ihr eine schöne Summe für ihre
erlittenen Qualen überwiesen habe.«
    »Was? Echt?
Hat ihn doch noch das schlechte Gewissen gepackt«, staunte Max. »Kaum zu glauben.
Aber vielleicht will er auch eines Tages zurückkommen und dann keinen Ärger haben.
Wer weiß? Gratuliere. Und alles ohne Gerichtskosten. Und wem verdankst du das?«
    »Dir natürlich,
Max. Superarbeit. Und stell dir vor. Die Burgl Schäfer nehme ich auch unter Vertrag.
Sie steht ja jetzt sozusagen ohne Produzenten da, und das sollte einem so talentierten
Mädchen wie ihr wirklich nicht passieren.« Heinz grinste selbstzufrieden. »Wirklich
gut gemacht, Max. Deine Woche Studio ist dir sicher. Und heute seid ihr natürlich
alle meine Gäste.«
    »Hört, hört.
Der Brummer gibt zum zweitenmal in acht Tagen einen aus. Lasst uns diesen denkwürdigen
Tag alle zusammen rot im Kalender ankreuzen.« Max lachte.
    Franz und
Sandra lachten lauthals mit. Agathe schwieg mit zusammengekniffenen Lippen.
    »Ja, ja.
Macht euch nur über mich lustig«, meinte Heinz. »Aber am Ende lach ich euch aus
mit meinen Tantiemen. Und, Max? Hast du jetzt herausgefunden, wer die Bänder aus
meinem Studio entwendet hat? Oder muss ich mir doch ein paar neue Schlösser anschaffen?
Türschlösser meine ich natürlich.«
    »Muss er
nicht herausfinden, Heinz«, verkündete Agathe mit fester Stimme.
    »Davon verstehst
du nichts, Agathe.« Heinz tätschelte achtlos die Hand seiner Frau und schaute Max
weiterhin erwartungsvoll an.
    »Ich verstehe
davon mindestens soviel, wie vom Komponieren und vom Texten«, widersprach sie. »Vielleicht
möchtest du deinen Freunden ja mal erzählen, wer in Wahrheit für die erfolgreichsten
Lieder aus dem Hause Brummer verantwortlich ist.«
    »Hast du
etwa auch geklaut, Heinz?«, fragte Franz im Scherz.
    »Schmarrn.
Natürlich nicht.« Heinz bekam einen roten Kopf. »Hör doch mit dem Unsinn auf, Agathe«,
wandte er sich an seine Frau. »Was soll denn das, wo sich doch gerade alles zum
Besten wendet?«
    »Für dich
vielleicht.« Agathe richtete sich auf und starrte ihrem sommersprossigen Mann herausfordernd
ins Gesicht.
    »Aber was
soll das denn heißen? Für uns beide wird alles gut. Was mir gehört, gehört auch
dir. Das weißt du doch.«
    »Theoretisch
vielleicht, Heinz. Aber praktisch gesehen bist du der größte Geizhals, der auf dieser
schönen Welt herumläuft. Schau doch bloß mal meine alten Klamotten an. Jedes Mal,
wenn ich dich um Geld bitte, heißt es, wir hätten nichts übrig. Es müsste alles
ins Studio investiert werden.«
    »Hört, hört«,
rief Franz lachend, dem der beginnende Ernst der Lage noch nicht so recht bewusst
wurde.
    »Bitte,
Agathe. Das gehört jetzt wirklich nicht hierher.« Heinz fuhr mit dem Zeigefinger
in seinen Hemdkragen um ihn zu lockern.
    »Doch, das
tut es«, plärrte sie. »Mein Leben lang habe ich zum großen Teil deine Lieder getextet
und komponiert. Und du hast immer nur so getan, als stamme alles aus deiner Feder.
Das ist verbrecherisch, Heinz. Kein Wunder, dass ich mich da an dir rächen wollte.«
    Die feschen
Leute im Lokal drehten die Köpfe in Richtung ihres Tisches. Sandra blickte peinlich
berührt zur Seite. Max und Franz spitzten dagegen, höchst neugierig auf das, was
gleich noch käme, ihre Ohren.
    »Was soll
das denn heißen? Hast du mich etwa mit einem anderen Mann betrogen?«, brüllte Heinz
zurück und öffnete jetzt den obersten Knopf seines weißen Trachtenhemdes.
    »Wenn du
es so nennen willst. Ja! Ich habe dich mit einem anderen Mann betrogen. Weil du
ein ignorantes und egoistisches Arschloch sondergleichen bist!«
    »Mit wem?«
Er presste die Frage zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Sein Kopf leuchtete
jetzt nicht mehr rot. Der ungesunde Farbton, der sein rundes Haupt schmückte, tendierte
eher in Richtung tiefdunkles Lila. Seine Hände begannen zu zittern.
    »Mit Gustl
Ratgeber.«
    »Was?« Heinz
staunte sie fassungslos an.
    »Ich habe
ihm die Bänder verkauft. Die Lieder waren ja sowieso von mir. Und er hat mir 10.000
Euro dafür gegeben. So. Da hast du es.«
    Auch Max
und Franz saßen mit offenstehendem Mund da. Ja, da
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