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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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Sonst nichts.«
    »Nicht alle,
Anneliese. Schau dir zum Beispiel nur mal den Franzi an«, rief ihr Max von der Zapfanlage
aus zu. »Der trägt seine Sandra seit der Hochzeit auf Händen.«
    »Blödsinn«,
protestierte sie. »Der war noch nicht einmal mit ihr im Theater. Das hat sie mir
neulich selbst gesagt. Außerdem kann er das gar nicht mit seinem riesigen Bierbauch.«
    »Was?«
    »Sie auf
Händen tragen.«
    »Das war
auch mehr bildlich gemeint, Anneliese.«
    »Ist mir
egal. Ich mag auf jeden Fall keine Männer mehr. Das sind nämlich alles Verbrecher.«
Sie hatte zunehmend Schwierigkeiten, ihren Kopf gerade zu halten. Immer wieder kippte
er in Richtung Tischplatte nach vorne. Doch kurz vor dem Auftreffen auf derselben
wurde er jedes Mal wie von Geisterhand abrupt abgebremst.
    Jetzt schau
dir doch bloß unser Unterbewusstsein an, dachte Max. Einfach faszinierend, wie es
uns sogar noch beschützt, nachdem uns der letzte Rest von Verstand längst verlassen
hat.
    »Du wiederholst
dich, meine Liebe«, mischte sich Monika ins Gespräch. »Ich glaube, es wird langsam
Zeit für dich. Soll ich dir ein Taxi rufen?«
    »Aber nur,
wenn eine Frau fährt.«
    »Na gut.
Ich werde sehen, was sich machen lässt.« Monika schüttelte amüsiert den Kopf und
grinste Max verschwörerisch zu. Dann rief sie bei der Taxizentrale an und bestellte
ausdrücklich ein Taxi mit Fahrerin.
    »Kommt gleich,
Annie. Mit Fahrerin«, rief sie ihrer Freundin danach zu.
    »Wunderbar.
Dann kann ich ja in mein unabgesperrtes Haus gehen und auf Einbrecher warten. Und
wenn einer kommt, schnappe ich ihn mir. Vielleicht sieht er ja gut aus, der Verbrecher.«
Sie grinste grimmig, so, als wollte sie der ganzen Welt zeigen, dass ihr jetzt sowieso
schon alles egal wäre.
    »Natürlich,
Annie. Das machst du.« Monika nahm lachend einen nassen Lappen zur Hand und wischte
die klebrige Theke sauber.
    »Müssen
wir wirklich schon gehen?«, fragte Bertold, der größere, dickere und betrunkenere
der beiden Stammgäste vom hinteren Ende des Tresens aus.
    »Ja, Bertold«,
antwortete Monika. »Wirklich. Heute möchte ich wenigstens einmal pünktlich Schluss
machen.« Haben die denn kein Bett zuhause, dachte sie. Jeden Abend war es dasselbe.
Wenn die Burschen ihr Quantum intus hatten, bekamen sie ihren Hintern nicht mehr
vom Barhocker runter. Vor allem dieser Bertold. Wenn man den ließe, wie er wollte,
wäre er am nächsten Morgen noch hier. Manchmal ging ihr die ganze Gaudi mit ihrer
Kneipe hier schon gewaltig auf die Nerven.
    »Einverstanden«,
lenkte Bertold ein. »Aber eins können wir doch wenigstens noch bekommen. Wir trinken
es auch ganz schnell.«
    »Nein, Bertold.
Nichts geht mehr. Ich habe doch eh schon bei euch kassiert. Ihr könnt noch in Ruhe
austrinken und dann ab nach Hause. Eure Frauen warten bestimmt schon auf euch.«
    »Meine nicht«,
sagte Bertold. »Die ist mit einer Freundin in den Urlaub gefahren.«
    »Sturmfreie
Bude. Super!«, rief ihm Max zu, der gerade dabei war, den Kühlschrank mit Flaschen
aufzufüllen. »Dann nehmt halt noch ein paar Bier mit und geht zu dir. Soll ich euch
ein heißes Video leihen?«
    »Nein, danke,
Max. Ist schon in Ordnung. Wir gehen. Wir brauchen nämlich unseren Schönheitsschlaf.
Stimmt’s Ferdl?« Bertolds Begleiter hob den Kopf, schielte mit flatternden Augenlidern
in die Runde und nickte zustimmend.
    Wenn ihr
wüsstet, wie dringend ihr den braucht, würdet ihr Tag und Nacht im Bett liegen,
dachte Monika unduldsam. Sie wollte jetzt nur noch ihre Ruhe und mit Max reden.
Wieder gut sein mit ihm.
    Wenig später
kam Annelieses Taxifahrerin zur Tür herein. Die freundliche, junge Studentin half
der sturzbetrunkenen Blondine dabei ihr Sakko anzuziehen und stützte sie anschließend
beim Hinausgehen. Monika steckte der Chauffeurin zehn Euro in die Brusttasche ihrer
bunten Baumwollbluse.
    »Das reicht
locker. Ohne Uhr schon dreimal. Sie wohnt gleich ums Eck. Nur den Berg nach Harlaching
rauf und dann gleich rechts«, raunte sie ihr währenddessen zu.
    »Alles klar.
Vielen Dank.«
    »Servus,
Anneliese!«, rief Max, der gerade die Gläser aus der Spülmaschine räumte.
    »Männer!«,
blaffte sie, ohne sich umzudrehen. »Alles nur Verbrecher.« Sprach’s und war durch
die Tür verschwunden.
    »Na gut.
Max … Monika …«, meldete sich Bertold wieder zu Wort. »Die letzten Verbrecher von
Thalkirchen verabschieden sich ebenfalls. Einen schönen Abend noch. Komm, Ferdl.
Wir packen’s.« Er kletterte von seinem Barhocker.
    Zu
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