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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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rot angelaufenes
Gesicht und die spärlichen Haare auf seinem Kopf.
    »Dann nichts
wie ab unter die Dusche und danach auf ein kühles Bierchen«, schlug Max vor und
sah zu seiner Freundin auf dem Schiedsrichterstuhl hinauf.
    »Du kannst
runterkommen, Moni. Wir hören auf.«
    »Gott sei
Dank. Ich krieg nämlich gleich einen Hitzschlag.«
    »Siehst
du. Und genau das wollen wir verhindern. Schließlich haben wir alle nur dieses eine
Leben.« Max war froh, dass Heinz nicht weiterspielen wollte. Er hatte nicht die
geringste Lust, sich zu überanstrengen. Das mit dem Hitzschlag und dem tot Umfallen
hatte er zwar mehr im Spaß gesagt, aber letztlich konnte man nie wissen, ob so etwas
wirklich einmal passieren würde. Da war es auf jeden Fall besser, die Vernunft walten
zu lassen. Fröhlich pfeifend stand er auf und sammelte seine Bälle ein, während
Heinz, der heute an der Reihe war, ächzend und stöhnend den Platz abzog. Dann schnappten
sich die beiden Kombattanten ihre geräumigen, bunten Tennistaschen und strebten
dem Ausgang entgegen.
    »Ich gehe
solange schon mal rüber in den Biergarten und halte ein schattiges Plätzchen für
euch frei«, meinte Monika, als sie außerhalb des riesigen Drahtkäfigs standen.
    »Perfekt.
Und vielen Dank noch mal fürs Schiedsrichten, Moni«, erwiderte Max, gab ihr ein
schnelles Küsschen auf die Wange und folgte seinem Gegner zu den Umkleidekabinen.
Drinnen schlug ihnen die Luft wie eine feuchte Wand entgegen. Es roch nach einer
beißenden Mischung aus Deo, Mann und Shampoo. Sie beeilten sich damit, ihre nassgeschwitzten
Sportklamotten loszuwerden und unter die Dusche zu kommen.
    »Sag mal,
Max«, sagte Heinz, als sie kurze Zeit später nackt im kühlen Nass standen. »Übernimmst
du eigentlich immer noch Nachforschungen? Du hast dir doch nach deiner Frühpensionierung
bei der Kripo so einen Detektivausweis geholt.«
    »Selten.
Aber prinzipiell schon. Kommt ganz darauf an, ob es mich interessiert und was ich
dabei verdienen kann. Wieso fragst du?«
    »Ich brauche
deine Hilfe. Man hat mich bestohlen.«
    »Wie – bestohlen?
Autsch! Mist!« Max versuchte das Shampoo, das ihm gerade in die stahlblauen Augen
getropft war und höllisch brannte, mit klarem Wasser wieder auszuspülen. Konnte
man von Shampoo eigentlich blind werden? Zu spaßen war mit so was sicher nicht.
    »Man hat
mir ein Lied geklaut. Und deshalb brauche ich dich. Du sollst es wieder finden.«
    »Wie kann
man dir ein Lied klauen?«, fragte Max weiter, während er sich vornahm, seine Augen
vorsichtig wieder zu öffnen. Seine Lider klappten nach oben. Gott sei Dank, alles
funktionierte noch.
    »Ganz einfach«,
entgegnete ihm Heinz, der über und über mit weißem Schaum bedeckt war. »Wenn du
ein Lied komponierst und textest, hast du die Urheberrechte daran. Und wenn das
Lied auf CD gepresst oder in der Öffentlichkeit gespielt wird, bekommst du Geld
für diese Urheberrechte. Vorausgesetzt, du hast dein Werk bei der GEMA oder einer
anderen Verwertungsgesellschaft angemeldet.«
    »Logisch.
Das weiß ich auch. Aber wie konnte man dir dein Lied klauen? Du als alter Profi
meldest doch bestimmt jedes deiner Werke rechtzeitig an.« Max schaute seinem Freund
neugierig ins Gesicht.
    »In diesem
Fall tat ich das leider nicht. Als ich es damals vor fünf Jahren geschrieben hatte,
dachte ich, dass es sowieso keine Chancen auf dem Markt hätte, und habe die Noten
und die Demobänder davon einfach in meinen Schrank im Studio gelegt.«
    »Und wann
hast du bemerkt, dass man sie gestohlen hat?« Genug Wasser, Raintaler. Sonst trocknet
bloß deine Haut aus. Max drehte seine Dusche zu.
    »Gestern
Abend. Da hat eine junge Sängerin das Lied im Fernsehen gesungen. Burgl Schäfer
heißt das kleine Miststück.« Heinz blickte grimmig unter seinen nassen, roten Locken
hervor.
    »Dein Lied?«
    »Mein Lied.
Bis auf die letzte Note und den letzten Buchstaben. Es ist mir ein völliges Rätsel,
wie sie dazu kommt.« Heinz drehte ebenfalls das Wasser ab.
    »Du kannst
dich noch so gut daran erinnern, obwohl es jahrelang in deinem Schrank unbeachtet
vor sich hingegammelt hat?« Max machte ein ungläubiges Gesicht.
    »Glaube
mir, Max. Ich kenne alles, was ich jemals komponiert und getextet habe. Jede Note
und jede Silbe. Das vergisst man nicht. Und ich schon gar nicht.« Sie begaben sich
gemeinsam in die stickige Garderobe zurück.
    »Ach, wirklich?
Und was soll ich jetzt konkret für dich tun?«, fragte Max, während er sich neben
Heinz zu seiner
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