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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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seinem
Pech ereilte ihn dabei aber noch während der Abstiegsbewegung auf einmal ein unwiderstehlicher
Rechtsdrall, in dessen Folge es ihn zwei Meter weiter erbarmungslos von den Füßen
holte. Als er sich daraufhin wie ein Käfer auf dem Rücken liegend unter einem der
kleinen Bistrotische wiederfand, regte er sich zunächst eine Weile lang gar nicht
mehr. Dann kam doch langsam wieder Leben in ihn. Erst in seinen Gesichtsausdruck.
Kurze Zeit darauf in den Rest.
    »Ja, so
ein blöder Mist. Jetzt ist mir doch glatt mein Bein eingeschlafen«, beschwerte er
sich lallend. »Geh weiter, Ferdl. Komm her und gib mir kurz deine Hand.«
    Ferdl und
Max, der ebenfalls zur Hilfe eilte, stellten den betrunkenen Koloss mit vereinten
Kräften wieder auf die Beine. Dann übernahm Bertolds nicht minder beduselter Freund
alleine die Abstützarbeiten. Arm in Arm wackelten die beiden zur Tür hinaus. Monika
sperrte schnell die Tür hinter ihnen zu.
    »Gott sei
Dank!«, rief sie erleichtert. »Noch eine Minute länger und ich hätte laut zu schreien
angefangen.«
    »Aber wer
wird denn so intolerant sein, Frau Wirtin. Die Kundschaft bringt schließlich das
Geld ins Haus«, scherzte Max, der sich immer noch königlich über die skurrile Szenerie
zuvor amüsierte.
    »Ich weiß,
ich weiß. Aber heute hatte ich echt keine Lust auf das Ganze hier. Ich wollte mich
eigentlich nur wieder mit dir versöhnen und sonst nichts.« Sie schenkte ihm einen
langen verschleierten Blick.
    »Und wie
hast du dir das vorgestellt?«, fragte er, obwohl er die Antwort natürlich bereits
wusste.
    »Das kannst
du dir doch denken. Oder?« Sie schaute ihm noch etwas tiefer in die Augen.
    »Ach, du
meinst …?« Er hob vielsagend die Brauen.
    »Genau das
meine ich, Herr Raintaler.« Sie hatte noch nicht fertiggesprochen, da läutete das
Telefon.
    »Ja, Herrschaftszeiten!«,
fluchte sie unwillig. »Wer ruft denn um diese Zeit noch an?« Rot vor Ärger im Gesicht
drehte sie sich um und hob ab.
    »Monika?
Monika?«
    »Ja, Annie.
Was gibt es denn noch? Hast du irgendwas vergessen?« Sie verdrehte genervt die Augen.
    »Stell dir
vor, Moni«, schnatterte Anneliese aufgeregt. »Giuliano hat hier vor meinem Haus
auf mich gewartet. Er war den ganzen Tag beruflich unterwegs und ist erst vor zehn
Minuten zurückgekommen. Und da dachte er, dass er mich am ehesten hier bei mir zuhause
findet. Ist das nicht süß?« Das letzte Wort bohrte sich in den höchsten Tönen durch
die Leitung.
    »Total
süß, Annie. Dann wünsche ich euch eine gute Nacht und recht viel Spaß. Servus!«
Noch bevor Monika auflegen konnte, sprach Anneliese weiter.
    »Ja, danke,
Moni. Ich wollte auch bloß Bescheid geben, damit du dir keine Sorgen wegen mir machst.«
    »Mach ich
mir ganz bestimmt nicht, Annie. Nie wieder! Großes Ehrenwort. Also dann. Servus.«
Sie legte auf ohne Annelieses Abschiedsgruß abzuwarten. Dann zog sie energisch am
Stecker des Telefons.
    »Jetzt stört
uns bestimmt niemand mehr«, meinte sie, nachdem er aus der Buchse gerutscht war.
    »Ist dein
Handy denn auch aus?«
    »Logisch.«
    »Na dann.
Auf geht’s.« Er folgte ihr die knarrenden Holzstufen zu ihrer Wohnung hinauf.

36
     
    »Liebe Freunde, ich bin stolz, euch
heute an diesem verregneten Samstagabend hier in der ›Kleinen Rockbühne‹ zwei herausragende
Musiker aus unserer Münchner Szene präsentieren zu dürfen. Max Raintaler und Mike
Huber. Viel Spaß dabei. Und nun einen kräftigen Applaus für die beiden.«
    Holger verließ
die Bühne und Max spielte unter dem lauten Jubel der ungefähr 120 anwesenden Gäste
das erste Stück des Abends an. ›Old Time Rock’n Roll‹ von Bob Seger. Mike nahm den
Groove auf und nur ein paar Sekunden später begannen die Zuschauer mitzuklatschen.
Normalerweise dauerte es immer eine Weile, bis das Publikum warm wurde. Aber heute
sprang der Funke gleich von Anfang an über. Und spätestens während Mikes virtuosem
Solo hatte auch der Letzte im Saal begriffen, dass er hier Zeuge einer einzigartigen
Vorstellung wurde. Es hielt niemanden mehr auf seinem Sitz. Das erste Set dauerte
eine gute Dreiviertelstunde, dann war Pause.
    »Vielen
Dank, Leute«, rief Max in sein Mikrofon. »Wir sind in zwanzig Minuten zurück.«
    Mike und
er stellten ihre Gitarren in die Gitarrenständer zurück und mischten sich unter
die Besucher. Max begrüßte zuerst Monika und Anneliese. Sie waren vor zwanzig Minuten
herein gekommen und hatten seitdem von ihrem Platz am Stammtisch aus gemeinsam mit
Mikes Freundin
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