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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)
Autoren: Michael Gerwien
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roch es nach Bier und Ausdünstungen aller Art. Holger riss die Fenster
auf. Wenig später brachte er Max ein große dampfende Tasse Kaffee an die Bühne,
und keine halbe Stunde darauf war die gesamte Musikanlage abgebaut und im Auto verstaut.
    »Das können
wir gerne wiederholen, Alter«, meinte er, als sie sich vor Max’ altem Auto verabschiedeten.
»Der Abend war eine echte Schau. Großartig. Was machst du jetzt noch?«
    »Ich treffe
Heinz und Agathe im angeblich vornehmsten Biergarten Münchens. Er hat mich eingeladen.
Und wegen der Liederklausache, von der ich dir Anfang der Woche erzählt habe, muss
ich auch mit ihm reden. Moni wollte später auch noch dazu kommen. Und Franz und
Sandra auch. Hast du Lust mitzufahren?« Max stieg schon mal ein.
    »Ich glaube,
ich brauche heute eine Pause, Max. Meine Leber quietscht schon. Dieses Nachtleben
ist nicht ohne. Vielleicht sperre ich den Laden hier auch bald endgültig zu.«
    »Du? Niemals!
Eher trocknet die Isar aus, bevor du nicht mehr hinter deinem geliebten Tresen stehst.«
    »Wahrscheinlich
hast du recht.« Holger versuchte so leise wie möglich zu lachen, damit er nicht
wieder Kopfschmerzen davon bekam.
    Max ließ
den Motor an und winkte ihm zum Abschied noch einmal zu. Hoffentlich muss Holger
seinen Laden nicht wirklich bald zusperren, dachte er. Scheint echt nicht so gut
zu laufen. Generell. Wenn wir gerade mal nicht spielen. Dann fuhr er los.
    Keine zwanzig
Minuten später betrat er den gut besuchten kleinen Promibiergarten im Münchner Norden.
    »Hier Max!
Hier sind wir!« Heinz winkte ihm von einem gemütlichen Ecktisch, mit weißer Tischdecke,
Brotkorb und Kerze darauf, zu. Franz und Sandra waren auch schon da.
    »Servus,
Heinz. Servus, Agathe. Ja, und Servus, Franzi und Sandra. Dass ihr zwei schon wach
seid. Respekt.« Max schüttelte jedem die Hand. »Danke für die Einladung, Heinz.
Obwohl es unser kleiner Biergarten in den Isarauen wegen mir auch getan hätte«,
fuhr er mit einem kritischen Seitenblick auf die durchwegs protzig sonnenbebrillten,
teuer angezogenen Schickimickigäste rundherum fort. »Schließlich sind wir doch alle
irgendwie Rock’n Roller. Stimmt’s?«
    »Du schon,
Max«, entgegnete ihm Heinz lächelnd. »Und Franzi und Sandra vielleicht auch. Aber
Agathe und ich sind da eher von einer anderen Baustelle, glaube ich.«
    »Ich weiß
schon, Heinz. ›Ich find Schlager toll‹. Moni wollte übrigens nachkommen, sobald
sie wieder transportfähig ist. Und ich würde unser allwöchentliches Tennisspiel
heute Nachmittag gerne wegen nichtvorhandener Kondition auf nächsten Sonntag verschieben.«
    »Logisch.
Dann spielen wir unseren fünften und entscheidenden Satz halt nächste Woche. Und
freie Fahrt beim Bier haben wir auch noch. Eurem gigantischen Kater nach war der
Auftritt gestern also ein Erfolg?«
    Freie Fahrt
beim Bier? Na gut. Aber heimfahren musste Heinz heute alleine. Max würde ihn nicht
wieder in sein Haus schleppen. Da durfte er sich schon einen anderen Dummen suchen.
Vielleicht ließ Max seinen R4 sogar hier stehen. Dann hatte der noch mal eine schöne
Abwechslung. Heute hier, morgen da. Das hatte der Hannes Wader damals schon gewusst,
was das für einen Spaß machen konnte. Denn eins war klar: Es war ja nicht so, dass
so ein Auto keine Gefühle kannte.
    »Es war
der Hammer, Heinz. Hat Franzi noch gar nichts erzählt? Die Leute sind ausgeflippt,
und Holger hat gar nicht mehr damit aufgehört, Freigetränke an unseren Tisch zu
karren.« Max setzte sich zufrieden grinsend zu ihnen.
    »Das muss
ein tolles Gefühl sein, wenn man den verdienten Lohn für seine Arbeit bekommt«,
murmelte Agathe leise und blickte dabei verschämt auf die blütenweiße Tischdecke.
    »Ist es,
Agathe. Aber das kennst du doch sicher auch, oder?«
    »Nicht,
dass ich wüsste, Max«, erwiderte sie. »Bei uns daheim kassiert immer nur einer das
Lob.« Sie nickte mit dem Kopf in Heinz’ Richtung, der gerade lautstark Bier für
alle bei der arroganten Kellnerin bestellte.
    »Ach, so.
Logisch. Hätte ich mir auch denken können.« Max verzog den Mund zu einem schiefen
Grinsen.
    »Wie?« Heinz,
der die ganze Zeit über nur mit einem Ohr zugehört hatte, wollte jetzt genau wissen,
was seine Frau über ihn zu sagen hatte.
    »Nichts,
Heinz. Es ging bloß um die verdiente Anerkennung, von der deine Agathe zu wenig
abbekommt«, stellte Max fest.
    »Aber das
stimmt doch gar nicht, Agathe. Ich lobe dich doch immerzu.« Heinz schüttelte empört
den Kopf. Ȇbrigens,
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