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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Manfred Köhler
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lasse.“
    Ein Lücke im Verkehr tat sich auf. Benno gab Gas, fuhr am Rechtsabbiege-Pfeil des Parkpla tzes nach links und kurz danach rechts zur Autobahn-Auffahrt. Cora wagte sich aus ihrer Deckung hervor, kaum dass die Polizeikontrolle aus dem Blickfeld verschwand.
    „Du hast vielleicht Nerven!“
    „Was denn? Ich bin nüchtern, ich halte mich an Geschwindigkeitsbegrenzungen, und ich hab einen Führerschein. Ich hab ihn nur nicht dabei.“
    „Jetzt will ich dir mal was sagen: Bei mir wirkt Alkohol a nders. Ich hab mich auch völlig nüchtern gefühlt.“
    „Cora, der Bluttest hat sogar 1,4 Promille ergeben.“
    „Na und? Das sind doch nur Zahlen. Wirke ich vielleicht besoffen auf dich?“
    Benno zog hinter einem Laster von der Einfädelspur direkt auf die Überholspur und drückte das Gaspedal durch. Er grinste wie ein kleiner Junge, als die Tachonadel in Sekundenschnelle auf 140 schnellte.
    „Mann, ist das ein Feeling!“
    „Ich hab dich was gefragt.“
    Er wurde wieder ernst und schaute kurz zu ihr hinüber.
    „Ich war selbst mal Alkoholiker, Cora. Du musst mir also nichts vorspielen.“
    Sie schnaufte tief ein und aus.
    „Ich bin keine Alkoholikerin“, sagte sie beherrscht. „Ich könnte jederzeit aufhören, und zwar ganz und gar.“
    „Wie du meinst.“
    „Ich fühl mich einfach nur besser, wenn ich ein bisschen was trinke.“
    „Klar.“
    Sie warf ihm einen bösen Seitenblick zu.
    „Und wie soll’s jetzt weitergehen?“
    „Wie geplant. Wir quartieren uns heute in Trieffendorf ein, hören uns um, verbringen den Tag morgen auf Schloss Schrecke nstein, und wenn wir keine Hinweise finden, dann fahren wir am Freitag Früh wieder nach Hause.“
    „Sehr nett. Dann hast du alles erreicht, was du wolltest, und ich darf mich auf die Gericht sverhandlung freuen.“
    „Cora...“
    „Was für ein Schloss Schreckenstein übrigens?“
    „Hab ich das nicht erwähnt? Dort ist die Aufnahme des Mädchens gemacht worden. Hoffen tlich ist das Gemäuer irgendwie zugänglich.“
    „Nein, hast du nicht erwähnt. Und wer hat die Aufnahme g emacht?“
    „Eine... äh Webcam.“
    „Wie bist du da rangekommen?“
    „Übers Internet.“
    „Und wer hat dir überhaupt den Auftrag gegeben?“
    „Niemand. Ich mir selbst.“
    „Wer sagt dann, dass sie vermisst wird?“
    „Vermisst ist vielleicht das falsche Wort. Sagen wir, ich bin mir sicher, dass ich da einer gr oßen Sache auf der Spur bin.“
    „Jetzt mal langsam. Eine Webcam in diesem Schloss?“
    „Ja.“
    „Wessen Homepage?“
    Benno zögerte.
    „Waren das vielleicht irgendwelche Sex-Seiten?“, setzte Cora entrüstet nach.
    „Nein, natürlich nicht. Mit Sex hat das überhaupt nichts zu tun.“
    „Womit dann?“
    „Herrgott noch mal, Cora, ich weiß es nicht. Deshalb fahr ich ja hin.“
    „Also wenn ich das gewusst hätte...“
    „Was?“
    „Wenn ich diesen ganzen Quatsch gewusst hätte, dann wäre ich auf keinen Fall mitgeko mmen.“

Kapitel 3
     
    „Was ist denn da los?“
    Benno und Cora starrten durch die Windschutzscheibe auf die Silhouette eines trutzigen, kastenförmigen Schlosses mit unzähligen Türmen und Türmchen. Ein Wassergraben trennte den Felsen, auf dem das Bauwerk thronte, vom Zufahrtsweg. Die Zugbrücke war heruntergelassen, das Tor stand halb offen, und im Innenhof herrschte, wie durch den Spalt zu ahnen war, reger Betrieb.
    „Wenn du mich fragst, dann ist das ein Vergnügungspark“, sagte Cora. „Das würde auch den klischeehaften Namen Schreckenstein erklären.“
    „Aber warum ist das Schloss auf der Karte als Ruine eingezeichnet? Für mich sieht die Anlage völlig intakt aus.“
    „Bisschen zu intakt für meinen Geschmack. Das kommt mir alles wie nachgebaut und auf alt getrimmt vor.“
    „Wir gehen mal rein.“
    Benno steuerte den Mercedes auf einen groß angelegten Par kplatz an der Zugbrücke. Aus den Grünanlagen, mit denen die Parkbuchten begrenzt waren, sprossen vereinzelte hellgrüne, sehr zarte Grashalme, und die mit Pfählen gestützten Bäumchen sahen aus wie frisch gepflanzt. Benno holte seine Fototasche aus dem Kofferraum und hängte sie über die Schulter.
    „Toll gemacht“, kommentierte Cora das Gesamtbild. Ihre Laune hatte sich gebessert, sie wir kte entspannt und neugierig wie bei einem Ausflug. Offenbar war ihr Pegel auf Optimum. Benno fragte sich, wo sie ihre Vorräte versteckte. Ihre Reisetasche und ihr Koffer waren nicht übermäßig schwer gewesen und hatten beim Tragen nicht geklimpert oder
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