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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Manfred Köhler
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griffen nach ihm.

Kapitel 20
     
    „Das ist unglaublich“, dachte Benno. Er stand am Panoramafe nster des Bergfrieds im Büro des Barons und ließ seinen Blick übers Burggelände schweifen. Egal, wohin er schaute, Parkplatz, Vorburg, Burghof – es wimmelte vor Menschen, obwohl an diesem Tag das Wetter eher neblig war und im trübgelben Sonnenlicht ein feiner Sprühregen niederging. Über dem Wald, dort, wo Trieffendorf im Tal lag, spannte sich ein Regenbogen. Er konnte nicht danach fragen, aber wusste genau, wo all diese Menschen herkamen.
     
    Der Baron und Martina starrten ihn ungläubig an.
    Benno versuchte ihnen zuzulächeln.
    Da waren sie also wieder am Ort des Geschehens.
    Wie geht’s denn so?
    „Also Benno, vielleicht kannst du mich ja hören“, sagte der Baron und lächelte dabei in einer Art, als halte er sich selbst für verrückt. „Bestimmt sogar, und bestimmt weißt du inzwischen auch, wie alles weitergegangen ist seit dieser Katastrophe und allem und unserer letzten Begegnung an deinem Krankenhausbett.“
    Er hielt inne, schaute traurig, riss sich zusammen, die Stimmung zu wechseln und ein optim istisches Gesicht zu machen.
    „Der Park läuft richtig gut, und das verdanken wir vor allem dir. Indem du mich in dieser Nacht alles hast aktivieren la ssen, auch die Webcams, na ja, Ghostcams, ein paar Freaks schauen offenbar Tag und Nacht, was in den Spukschlössern weltweit läuft, und diese Nachteulen haben mitbekommen, dass bei uns das Tor zur Hölle aufgegangen war.“
    „Ja“, übernahm Martina und machte das gleiche traurig-optimistische Gesicht. „Das ganze Spektakel war live im Web, der Brand und die Geister und Dämonen, alle vier Ereigni sräume. Sogar dein Einsatz mit dem Feuerlöscher und dein Zusammenbruch. Die Freaks haben die Bilder abgespeichert, verschickt und in entsprechende Foren gestellt. Das hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet, wurde von Zeitungen, Radio, Fernsehen aufgegriffen, und alle kommen nun her und wollen wissen, ob die Geister echt waren oder nur Show. Was sie finden, ist weder noch, aber offenbar genügt ihnen das Schloss als Attraktion an sich, die harmlosen Geisterbahnfiguren und das, was ihre Fantasie dazudichtet.“
    Benno lächelte und dachte: Das weiß ich doch eigentlich alles schon längst.
    „Die Baronin und mein Vater haben ein würdevolles Begräbnis bekommen. Und Martina und ich haben geheiratet.“
    „Bestimmt warst du ja dabei“, übernahm Martina schmerzlich l ächelnd. „Ganz sicher sogar, du und auch die anderen. Als wir neulich deine Sachen aussortierten, viel war es ja nicht, da ließen wir den Film entwickeln, der noch in deiner Kamera war. Darunter war auch ein Bild, das jemand von dir gemacht hatte, offenbar am Eröffnungstag des Parks, und da kam uns die Idee, es zu scannen, na ja... Wir wollten dich einfach noch mal in voller Lebensgröße sehen und Abschied nehmen.“
    „Wir haben beschlossen, diese Art von Technik abzubauen“, sa gte der Baron. „Die Tür nach drüben muss geschlossen bleiben. Und dich wollen wir auch nicht länger stören.“
    Er ging um Benno herum, umrundete den Schenkel des U-förmigen Tisches und griff nach der Computermaus.
    „Leb wohl, mein Freund. Vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder.“
    Benno erschrak, als er das sah und hörte, drehte sich zu ihm und schü ttelte entschieden den Kopf.
    „Tut mir leid.“
    Der Baron betätigte die Maus, schloss die Datei „Benno“, beendete das Programm und fuhr den Computer herunter. Die Hologramm-Projektoren erloschen mit einem leisen Seufzen, Martina und der Baron verschwanden, der ganze Raum löste sich auf, und für Benno wurde es dunkel.
    „Lasst mich nicht allein!“
    „Du bist nicht allein!“
    Benno sah nur Schwärze, aber hörte und fühlte sie, die Schatten, die er nun endlich als ve rtraut erkannte. Die Baronin versöhnt mit dem Vater des Barons. Cora, er spürte sie ganz deutlich. Und Maurice war auch da, war ein anderer geworden, genau wie Lehrmann und Fernandez.
    „Du kannst jetzt ganz zu uns herüber kommen.“
    Benno riss sich los von der verklingenden Gegenwart des Schlosses und der Welt ringsum. Plötzlich sah er sie alle so deutlich wie damals, als sie noch am Leben gewesen waren.
    Und dann sah er auch das Licht.
     
    Ende

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