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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Manfred Köhler
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wo?“
    „Vielleicht ist Martina in den Keller gelaufen. Ich schau kurz mal nach. Dann komm ich auch gleich wieder zurück, alles klar?“
    „Hä? Ich weiß nicht...“
    „Hier, dein Handy, falls was ist.“
    Der Baron geruhte aufzustehen.
    Zurück im Schwarz, gedankenlos und ohne Ton.

Kapitel 19
     
    Sie war am Ende des Geheimganges unterm Seil.
    Das noch gehört zu haben, fiel ihm wieder ein, als er im weiß bezogenen Bett am Schlauch hängend noch einmal erwachte.
    Seltsam, gelebt zu haben in einem Zustand wie tot, und andere hatten dabei zugesehen. Wie mochten diese Tage gewesen sein so ganz ohne ihn? Und wie würden sie sein, bliebe er auf Dauer verschwunden?
    Die Wirklichkeit tröpfelte zurück in seinen Verstand, und das Traumdenken wich noch einmal der Erdenwelt.
    „Er scheint tatsächlich aufzuwachen“, sagte ein Mann in Weiß zu einer Frau in Weiß.
    „Herr Dr. Gollwitzer?“, fragte Benno, aber hörte seine eigene Stimme kaum.
    „Ja?“
    „Das steht da auf ihrem Schild.“
    Der Mann in Weiß lächelte.
    „Da will Sie jemand besuchen. Meinen Sie...?“
    „Ja“, lallte Benno und sah Schatten mit Gesichtern um sich h erumschleichen. Die wussten, er würde lieber hier bleiben. Aber sie wichen nicht, als der Baron hereintrat, ein trauriges Lächeln im Gesicht.
    „Martina“, krächzte Benno erschrocken.
    „Martina geht’s gut, keine Angst. Sie ist bei sich zu Hause, aber kommt bald wieder.“
    „Wie lang ... ich...?“
    „Ganz schön lang, mein Freund, fast zwei Wochen. Der Balken hat dich voll am Kopf erwischt. Die erste Woche hat Martina hier ausgeharrt, aber die Ärzte wussten nicht, wann du wieder zu dir kommst.“
    Warum flüstert der so traurig, fragte sich Benno, und sah ihm zu, wie er sein Handy hervo rzog.
    „Martina? Ja, er ist noch mal aufg ewacht. Warte.“
    Der Baron hielt Benno das kleine Telefon ans Ohr.
    „Martina? Wo warst du denn?“
    „Wo warst DU denn?“, fragte sie zurück. Sie versuchte, ein aufmunterndes Lachen in ihre Stimme zu legen, aber es gelang ihr zum Steinerweichen überhaupt nicht.
    „Ich glaube, auf Antrittsbesuch in der Schattenwelt“, sagte Benno und spürte eine Gänsehaut an den Unterarmen.
    „In dieser Nacht... Ich habe versucht, diesen Maurice zu erwischen“, sagte Mart ina. „Und Cora...“
    Ach ja, Cora, da stand sie doch mit ihrem Schattengesicht, hier, direkt neben ihm am Kom abett.
    „Und?“
    „Am Ende vom Geheimgang, da, wo wir eingestiegen sind, ging’s dann nicht weiter. Maurice war nach oben geklettert, und ich kam mit dem Seil nicht zurecht. Dann kam Friedo dazu.“
    „Was ist mit Maurice?“
    Martina schnaufte.
    „Lass dir das von Friedo erzählen. Ich komme so schnell wie möglich, Benno. Halte durch!“
    Sie legte auf. Der Baron steckte sein Handy ein und wirkte ernst und unbehaglich.
    „Ist Maurice... entkommen?“
    Der Baron schüttelte den Kopf.
    „Nein.“
    „Was dann?“
    „Er saß in Martinas Auto am Steuer nach vorne gebeugt. Hatte einige Kabel unterm Lenkrad herausgezerrt, wollte das Auto o ffenbar kurzschließen, aber war nicht mehr dazu gekommen.“
    „Ich glaub... ich hab ihn hier irgendwo gesehen.“
    Der Baron senkte den Kopf.
    „Er hatte keine Verletzungen oder so. Zuerst dachten wir, vielleicht Schock oder Übera nstrengung.“
    „Er war doch ein Kraftpaket“, flüsterte Benno u ngläubig. Er dachte an Maurice und seine ungeheure, aber leider so negative Lebenskraft.
    „Die Todesursache hat die Polizei vor einige Rätsel gestellt. Ich meine, Fernandez wurde e rschossen. Lehrmann hatte einen Infarkt, der auch ohne die Aufregung wohl bald mal gekommen wäre.“
    Benno spürte wieder den eisigen Schauer einer Gänsehaut über sich hinwegkriechen. Die be iden hatte er doch auch gesehen.
    „Und Maurice?“
    „Alkoholvergiftung.“
    Benno schluckte.
    „Aber weder im Schloss noch in seinem oder Martinas Auto gab es leere Flaschen. Auch im... tja – Mund und Rachen der Leiche keine Spuren von Alkohol.“
    „Irgendeine Erklärung wird’s doch geben?“
    „Klar gibt’s die. Maurice war Alkoholiker.“
    „Nein.“
    „Sagt die Polizei. Er hat den ganzen Tag getrunken, aber man merkte es ihm nicht an. Sein Gewohnheitspegel wirkte erst durch die panikartige Flucht tödlich. Blabla. Was wirklich passiert ist, werden wir, schätze ich, nie erfahren.“
    „Auge um Auge“, sagte Benno. Ihm fiel auf, dass auch die Arme des Barons von einer Gäns ehaut überzogen waren.
    Cora lächelte zufrieden.
    Die Schatten
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