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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Manfred Köhler
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Bewegung an der Tür.
    Die Gestalt war ihm bekannt vorgekommen. Sie sah aus wie der wölfische Dämon aus dem Feengrotten-Ereignisraum.
     
    „Hast du das gesehen?“, fragte der Baron.
    „Ja.“
    Benno lauschte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die ständigen Hintergrundgeräusche nicht allein von der Computeranlage in diesem Raum ausgingen, sondern sich aus einer Lärmkulisse z usammensetzten, die aus verschiedenen fernen Schlossbereichen hierher drangen. In den Lärm begann sich ein Donnern zu mischen, das nicht nur an hörbarer Intensität zunahm, sondern auch fühlbar zu werden schien, ein Rumpeln, das die Wände, Decken und Böden des Computerraumes leicht vibrieren ließ.
    „Was um Gottes willen…“, fing Martina an.
    „Klingt, als stürzt gleich das Schloss ein“, meinte der Baron.
    Wie auf Befehl schnellten alle Köpfe hoch zu den Monitoren. Die Kameras, die in verschi edenen Gängen des Schlosses angebracht waren, zeigten wilde, tumultartige Szenen. Schattenhafte Wesen rasten durch die Gänge, stießen gegen die Wände, stürzten übereinander, sprangen wie Gummibälle zur Decke, prallten gegeneinander und schlugen dabei wild um sich. Mäuler wurden direkt vor den Kameralinsen aufgerissen, spitze Zähne blitzten.
    Für eine Seku nde war auf einem der Monitore Maurice zu sehen, hinter sich einen gelben Schatten und zwei lange, ausgestreckt Arme, die nach ihm griffen.
    „Das gibt’s doch einfach nicht!“
    Der Baron schüttelte den Kopf wie eine Aufziehpuppe und konnte den Blick nicht von den Monitoren abwenden.
    „Vielleicht sollten wir uns verbarrikadieren“, sagte Martina und ließ den Kopf zwischen M onitoren und Tür hin und her wandern.
    Benno fiel auf, dass die vier Bildschirme direkt über dem Computer-Arbeitsplatz schwarz w aren.
    „Sind die für die Ereignisräume?“
    Der Baron nickte kurz und starrte sofort wieder auf den irrwitzigen Geistertanz in den Fluren.
    „Kannst du die Kameras von hier aus aktivieren?“
    „Ja“, sagte der Baron, aber reagierte nicht. Benno zerrte ihn am Arm, er riss sich widerwillig los und begann damit, Knöpfe zu drücken und die Maus zu bedienen.
    „Abgestürzt. Aber vielleicht sind bloß die Bildschirme nicht an.“
    Er streckte sich nach den vier Monitoren, die in Reihe über dem Computer-Arbeitsplatz angebracht waren, und drückte die Einschaltknöpfe. Aus dem Dunkel heraus entstanden Bilder.
    „Die Kameras scheinen jedenfalls zu laufen.“
    „Du lieber Himmel!“, schrie Martina, und Benno sah sofort, was sie so erschreckt hatte. In den vier Ereignisräumen war das Chaos durcheinander huschender Gestalten und dämonischer Fratzen noch wilder als in den Gängen, aber das wirklich Erschreckende war, dass im Rittersaal aus dem virtuellen Feuer ein echtes geworden zu sein schien. Der Raum brannte lichterloh, die Vorhänge waren bereits zu Asche verkohlt.
    „Wir müssen das irgendwie abstellen.“
    „Keine Chance!“, schrie der Baron, der unterdessen den Stecker des Zentralrechners gezogen hatte.
    „Was ist da nur los?“
    „Die Resonanzkatastrophe“, murmelte Benno und starrte fassungslos auf die Monitore, die ohne Stromverbindung weiterliefen und entsetzliche Szenen von Gewalt und Zerstörung zeigten.
    „Die was?“
    Der Lärm, der aus dem Schloss ringsum zu ihnen drang, war inzwischen so laut, dass normales Sprechen unmöglich wurde. Es klang, als würden ganze Gebäudeteile einstürzen.
    „Wir müssen den Strom abstellen.“
    „Nützt nichts!“, schrie der Baron zurück und zeigte auf den gezogenen Stecker.
    „Im ganzen Schloss“, schrie Benno zurück, „die Hauptstromversorgung, damit auch die Pr ojektoren in den Ereignisräumen ohne Saft sind.“
    „Der Hauptschalter ist unten im Keller.“
    „Du stellst den Strom ab.“
    „Und du?“
    „Das Feuer sieht verdammt echt aus. Ich schau mir das mal an.“
    „Hier!“, schrie der Baron und riss einen Feuerlöscher aus einer Halterung.
    „Und ich?“, fragte Martina.
    „Du bleibst am besten hier und versperrst die Tür von innen.“
    „Okay“, sagte sie nickend, und Benno schien ihr schnelles Einverständnis etwas zu bereitwillig und gar nicht zu ihrer ungestümen Unternehmungslust passend. Vielleicht hatte sie einen Schock?
    Aber darum mussten sie sich später kümmern. Der Baron war schon auf den Gang hinaus und um die Ecke verschwunden. Benno rannte ihm hinterher und warf die Tür hinter sich zu.
    Mit einem Mal war er mitten im Chaos durcheinander rasender Schattenwesen.
    Aber
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