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Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar
Autoren: Anonymous
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    +++ Eilmeldung der WNN (Worldwide News Network) vom 26. Oktober 2075, 0903 EST+++
     
    D ER M INISTER FÜR W ISSENSCHAFT UND B ILDUNG DER NUNO (N EW U NITED N ATIONS O RGANISATION ) VERHÄNGT Q UARANTÄNE ÜBER T ITAN – S ATURNMOND DARF NICHT MEHR VON F ORSCHERN ANGEFLOGEN WERDEN
     
    Der Minister für Wissenschaft und Bildung der NUNO, Franklin B. Zhou, erklärte heute in einer Pressekonferenz, dass der Saturnmond Titan für weitere Besuche gesperrt wird. Es wird keine Lander, keine Orbiter und auch keine bemannten Expeditionen mehr zum Mond dieses Planeten geben. Diese Entscheidung, so Zhou, sei nach sorgfältiger Prüfung der Fakten und nach eingehender Beratung mit den zuständigen Stellen getroffen worden. Der Minister verwies bei der Bekanntgabe des Beschlusses auch auf das nach wie vor ungeklärte Verschwinden des Schläferraumschiffes NEW HOPE, das seit seiner letzten Statusmeldung im Jahre 2058 als verschollen gilt.
    Die Gründe für den Beschluss, Titan zum absoluten Sperrgebiet für die Forschung zu erklären, sind Zhou zufolge im schrecklichen Scheitern der ersten bemannten Titan-Expedition zu suchen, die mit dem Raumschiff HYPERION am 11. April 2069 von der Erde gestartet war. Die Expedition erreichte am 13. November 2074 den Titan. In einer der letzten gesicherten Nachrichten, die die wahrscheinlich letzte Überlebende der Mission, die auf der HYPERION im Orbit stationierte Ingenieurin Summer F. Hedin, noch an die Erde schicken konnte, teilte sie ihre Entscheidung mit, solange wie möglich für die an der Oberfläche verbliebenen Mannschaftskameraden im Orbit bleiben zu wollen. Jedoch erreichte diese Nachricht das Kontrollzentrum in Houston nur bruchstückhaft. Zu diesem Zeitpunkt war das Navigationssystem der HYPERION schon massiv gestört und ein kritisches Abflachen des Low Titan Orbit, in dem sich die HYPERION befand, bereits gegeben.
    Die UNASA, der Präsident der NUNO, Makena F. Isingoma, und auch die Angehörigen der Besatzungsmitglieder der HYPERION wurden Zeugen der letzten Transmission von Summer Hedin im Mai dieses Jahres. Sie teilen die Trauer über den nach Berechnungen der UNASA-Flugkontrolle in Houston im Juli stattgefundenen Absturz der HYPERION und damit den Tod von Summer F. Hedin. Von einer im März 2073 fertig gestellten Fernsensorenphalanx der UNASA auf dem Mars-Mond Deimos wurde Ende Juni das Absinken des LTO der HYPERION unter die kritische Marke von 100 Kilometern über der Oberfläche des Titan bestätigt.
    Laut Hedin verlor sie den Kontakt mit ihren Mannschaftskameraden Captain Roberto Mendoza und dem Geologen Jack Aspen bereits im Dezember 2074, als diese bei einer Expedition in die Dschanna-Berge verschwanden. Der Gebirgszug befindet sich rund 70 Kilometer vom geplanten Landeplatz des HYPERION-Landers PROMETHEUS in der Lyoness-Ebene entfernt. Die Suchexpedition, die aus dem Mannschaftsarzt Nils Hattenfield und der Biologin und Astrophysikerin Naruko Sato bestand, meldete sich bei Hedin zuletzt von dem Fundort des verlassenen Oberflächenjeeps aus. Die Verbindung zu Hattenfield und Sato brach laut Hedin kurz danach ab.
    Vom Kontrollzentrum in Houston konnte seit Ankunft der HYPERION bei Titan die Verbindung zur Expedition nur sehr mühsam hergestellt werden. Eine Verbindung mit der PROMETHEUS und damit der Landemannschaft selbst konnte nur einmal kurz nach der Landung etabliert werden.
    Die Gründe für diese Störungen konnten auch 18 Monate nach dem tragischen Scheitern der Mission nie eindeutig geklärt werden. Fest steht für die Forschungsabteilung der UNASA jedoch, dass diese Störungen auf die Umweltbedingungen des Titan – die, wie die Kommunikationsschwierigkeiten mit der HYPERION beweisen, bis in den Orbit nachwirken – zurückzuführen sind. Die Mannschaft der PROMETHEUS selbst nahm bis zum Schluss an, dass die schweren Störungen im Funkverkehr höchstwahrscheinlich auf die in der Atmosphäre und dem Boden des Titan nachgewiesenen Tholin-Moleküle zurückzuführen sind. Da diese Moleküle sowohl in den Silikat-Sanden auf dem Titan als auch in der Atmosphäre des Saturnmondes zu finden sind, wären sie in der Tat eine Möglichkeit die Störungen zu erklären, die sich bis zur HYPERION im LTO des Mondes erstreckten. Inwiefern jedoch diese Tholine den Funkverkehr beeinträchtigen können, konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden, da diese Moleküle, die auch in der Evolution der Erde eine große Rolle gespielt haben, auf der Erde nur unter äußerst
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