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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition)
Autoren: Manfred Köhler
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schwiegen für einen Moment und schauten aneinander vorbei nach vorn. Die Ampel sprang auf Grün, und Cora lenkte ihren Sportwagen stadtauswärts. Er wendete sich ihr wieder zu.
    „Wenn wir schon bei Erklärungen sind – was ist denn dein Motiv, mich zu begleiten?“
    „Einen Kurzurlaub will ich einschieben. Hab ich doch schon g esagt.“
    „Ach, Monaco war wohl ausgebucht oder wie?“
    Sie verzog leicht den Mund.
    „Urlaub macht man vor allem der Abwechslung halber, Benno. Langweilen kann ich mich auch zu Hause.“
    Sie passierten das Ortsschild, und Cora beschleunigte so gemächlich, dass es ihn in den Füßen juckte, ihr nachzuhelfen. Nicht gehässig sein, dachte er, keine Vorurteile, aber typisch ist das schon mal wieder – die einzigen, die sich einen solchen Wagen leisten können, sind nicht willens oder in der Lage, herauszuholen, was in ihm steckt.
    Er zwang sich, nach vorne zu sehen, aber konnte nicht verhi ndern, dass sein Blick immer mal wieder heimlich nach links wanderte. Die Tachonadel hatte sich knapp unter 80 eingependelt. Cora sah stur geradeaus.
    „Ist irgendwas?“, fragte sie.
    „Nein, alles bestens.“
    Sein Bauch kribbelte. Unterwegs zu einer Sensation – aber es ging nicht vorwärts.
    „Aus irgendwelchen Gründen glauben viele Autofahrer, auf Bundesfernstraßen gelte Tempo 80.“
    „Ach ja?“
    „Hmhm. Ist aber gar nicht so. Man darf 100 fahren. Plus zehn Prozent Toleranz im Falle einer Radarkontrolle. Außer natürlich, es gibt eine ausdrückliche Geschwindigkeitsbeschränkung.“
    „Es ist aber auch nicht verboten, trotz fehlender Geschwindi gkeitsbeschränkung langsamer zu fahren als 100.“
    Sie lächelte ihn an und hielt die Tachonadel konstant knapp unter 80. Er schüttelte verstän dnislos den Kopf.
    „Hör mal, Cora...“
    Aus seiner Fototasche ertönte ein Klingelton.
    „Entschuldige bitte.“
    Er zerrte ein wuchtiges Mobiltelefon aus seiner Tasche, fuhr die Teleskop-Antenne aus, drückte einen Knopf und hielt sich das Riesending ans Ohr.
    „Ja? Ach, hallo. Nein, kein Problem. Ach ja? Doch, natürlich sind das gute Nachrichten, aber... Nein, ich bin nur gerade unterwegs. 400 Euro? Klar bin ich interessiert. Wann wäre denn das? Ab Freitagnachmittag, das ist übermorgen, oder? Doch, das müsste ich schaffen. Was? Also gut, noch mal ohne Konjun ktiv: Das schaffe ich. Ich verspreche es, okay, Punkt 16 Uhr. Wenn du willst, schwör ich’s sogar. Wiederhören.“
    „Ist das ein Satelliten-Telefon?“, fragte Cora, während er das Trumm wieder in seine Tasche stopfte.
    „Nein, ein ganz normales Handy. Ist nur schon ein bisschen älter.“
    „Und, was ist übermorgen?“
    „Ein Termin, was Größeres. Ein zweitägiges Technologie-Transfer-Symposium in der FH. Ich soll ne Sonderbeilage machen.“
    „Für dein Anzeigenblatt?“
    „Ja.“
    „Und du hast angenommen?“
    „Ja, klar. Hast du doch gehört.“
    „Also kehren wir um?“
    „Nein, wieso?“
    „Willst du nun den Vermisstenfall recherchieren oder das Symp osium besuchen?“
    Inzwischen fuhr sie knapp unter 70, und ihre Stimme klang gereizt. Er versuchte sich zu b eherrschen, aber seine Antwort kam schärfer als er es wollte.
    „Erst das eine, dann das andere. Wir müssen halt vielleicht mal ein bisschen auf die Tube drücken.“
    Sie zog sich den Schal vom Kopf und nahm die Sonnenbrille ab.
    „Hör mal, Benno, ich bin nicht deine Chauffeurin, klar.“
    Sie wartete ein paar Sekunden, und als keine Antwort kam und er statt dessen nur den Kopf schüttelte, bediente sie den Blinker nach rechts.
    „Was soll denn das jetzt?“
    „Wir kehren um. Ich lass mich doch nicht durch die Gegend hetzen.“
    „Schön, dass dir das jetzt einfällt, wo mein Zug weg ist.“
    „Dann nimmst du halt den nächsten.“
    Sie bog auf einen Parkplatz ein.
    „Der nächste geht morgen Nachmittag.“
    „Deine Sache.“
    Sie durchfuhr den Parkplatz und blinkte links.
    „Also, wo ist das Problem?“
    „Ich hab keins. Du vielleicht?“
    „Ich hab auch keins.“
    „Na, dann ist ja alles bestens.“
    Sie setzte an, nach links abzubiegen, zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Hastig legte er die Hand ans Len krad. Sie fuhr zu ihm herum.
    „He!“
    „Schon gut. Warte bitte.“
    Der Wagen hatte bereits einen Satz vom Parkplatz zur Straße gemacht. Sie bremste heftig und würgte dabei den Motor ab.
    „Was soll das?“
    Sie funkelte ihn an und spreizte die Arme als sei sie kurz d avor handgreiflich zu werden. Er wich ihrem
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